Autorin: Lauren Beukes
Originaltitel: Zoo City
Verlag: rororo
ISBN: 978-3499259685
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2014
Seiten: 368
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag
ISBN: 978-3499259685
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2014
Seiten: 368
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag
Inhalt
Zinzi December hat Schuld auf sich geladen, denn ihr Bruder ist durch sie getötet worden. Die Südafrikanerin lebt jedoch in einer Welt, in der Menschen, denen es ähnlich geht "Zoo"s oder "Getierte" genannt werden, da sich kurz nach einer solchen Tat ein Tier zu ihnen gesellt. Manchmal ist es ein Schmetterling, manchmal ist es ein Löwe, in Zinzis Fall ist es ein Faultier. Oft kommt auch eine geheimnisvolle, beinahe magische Begabung dazu; Zinzi ist in der Lage, verlorene Dinge wiederzufinden.
Als
sie mit der Suche nach dem weiblichen Part des Zwillings-Gesangsduos,
das gerade die Charts stürmt, beauftragt wird, will sie zunächst
ablehnen. Aber sie kommt nach und nach einer viel größeren Sache auf die
Spur - und bemerkt die Falle zu spät.
Meinung
Das Buch und ich haben zwei Anläufe gebraucht, um warm miteinander zu werden. Nachdem ich auf Seite 128 erst einmal abgebrochen und etwas anderes gelesen habe, versuchte ich es zwei Wochen später noch einmal - und las es in einem Rutsch durch.
Die eigentliche Story ist nicht
weltbewegend, Zinzi sucht verlorene Dinge, bekommt einen Megaauftrag,
recherchiert, lebt dazwischen ihr eigenes Leben und am Ende wird es
reichlich blutig und ein bisschen surreal. Über allem schweben Drogen
und wer bisher noch nicht wusste, dass man von diesen am besten die
Finger lässt, sollte diesen Roman lesen.
Den eigentlichen Clou macht schlicht das Setting Südafrika aus, die Welt in der Zinzi leben muss, nun da sie aus dem Gefängnis gekommen und zudem noch Getiert ist. Sie lebt in einem Viertel eigens für jene wie sie gebaut, abgeschottet vom Rest und mit reichlich privaten Sicherheitskräften. Zinzi hat Schulden bei einem der großen Unterweltbosse und arbeitet diese mit dem Schreiben von Spam-Mails ab. (Reiche, afrikanische Prinzessin hat im Krieg Vermögen verloren, strecke ihr doch bitte etwas vor, damit sie wieder an das Geld kommt. Du bekommst auch xyz Prozent. Armes Waisenkind braucht Hilfe beim Bau einer Schule ...) Und natürlich der Suche nach verlorenen Hüten, Schlüsseln, Eheringen. Aber Zinzi war nicht immer so. Sie stammt aus einer vermögenden Familie, die ihr jedoch den Tod des Bruders nicht verzeihen können. Sie ging auf eine Privatschule, führte ein priviligiertes Leben.
Was genau es mit den Getierten auf sich hat, warum sie plötzlich auftauchten und ob man das "heilen" kann, wird übrigens nicht geklärt. Weil es darum nämlich nicht geht. Es empfiehlt sich, das Glossar zu lesen und auch immer wieder zurückzublättern, da gewisse Begriffe aus dem ethnischen Original beibehalten worden sind. Die Tiere sind so etwas wie eine Metapher, Geister, wie sie jeder von uns mit sich herumträgt und die einen mehr oder weniger großen Einfluss auf uns ausüben. Leser aus dem regionalen Kreis des Originals werden das aber vermutlich wesentlich besser verstehen, als wir hier in Europa.
Zinzi ist eine Art Partnerschaft mit einem Mann eingegangen, der ebenfalls getierter ist und seine Frau und drei Kinder einst verlor, als sich Rebellen hinterrücks anschlichen. Die Suche nach den Vermissten, der Versuch einer Zusammenführung von Familien (auch dazu gibt es Spam-Mails) bildet einen interessanten Nebenstrang der Geschichte. Ich glaube, wir hier vergessen zu oft, dass das echte Menschen, mit mehr als echten Problemen sind.
Am Ende ist der Fall um die Zwillinge zwar abgeschlossen, aber Zinzis Leben hat sich nicht geändert. Fast wirkt es, als ginge ihr Leben, ihr Abenteuer weiter - zu hoffen wäre es.
Es ist eine sehr eigene Geschichte, die Beukes hier erzählt, nicht immer ganz einfach ihr zu folgen, nicht immer ganz einfach sie zu verstehen. Man findet jedoch immer wieder zurück und am Ende ist da einiges zum Nachdenken geblieben.
Den eigentlichen Clou macht schlicht das Setting Südafrika aus, die Welt in der Zinzi leben muss, nun da sie aus dem Gefängnis gekommen und zudem noch Getiert ist. Sie lebt in einem Viertel eigens für jene wie sie gebaut, abgeschottet vom Rest und mit reichlich privaten Sicherheitskräften. Zinzi hat Schulden bei einem der großen Unterweltbosse und arbeitet diese mit dem Schreiben von Spam-Mails ab. (Reiche, afrikanische Prinzessin hat im Krieg Vermögen verloren, strecke ihr doch bitte etwas vor, damit sie wieder an das Geld kommt. Du bekommst auch xyz Prozent. Armes Waisenkind braucht Hilfe beim Bau einer Schule ...) Und natürlich der Suche nach verlorenen Hüten, Schlüsseln, Eheringen. Aber Zinzi war nicht immer so. Sie stammt aus einer vermögenden Familie, die ihr jedoch den Tod des Bruders nicht verzeihen können. Sie ging auf eine Privatschule, führte ein priviligiertes Leben.
Was genau es mit den Getierten auf sich hat, warum sie plötzlich auftauchten und ob man das "heilen" kann, wird übrigens nicht geklärt. Weil es darum nämlich nicht geht. Es empfiehlt sich, das Glossar zu lesen und auch immer wieder zurückzublättern, da gewisse Begriffe aus dem ethnischen Original beibehalten worden sind. Die Tiere sind so etwas wie eine Metapher, Geister, wie sie jeder von uns mit sich herumträgt und die einen mehr oder weniger großen Einfluss auf uns ausüben. Leser aus dem regionalen Kreis des Originals werden das aber vermutlich wesentlich besser verstehen, als wir hier in Europa.
Zinzi ist eine Art Partnerschaft mit einem Mann eingegangen, der ebenfalls getierter ist und seine Frau und drei Kinder einst verlor, als sich Rebellen hinterrücks anschlichen. Die Suche nach den Vermissten, der Versuch einer Zusammenführung von Familien (auch dazu gibt es Spam-Mails) bildet einen interessanten Nebenstrang der Geschichte. Ich glaube, wir hier vergessen zu oft, dass das echte Menschen, mit mehr als echten Problemen sind.
Am Ende ist der Fall um die Zwillinge zwar abgeschlossen, aber Zinzis Leben hat sich nicht geändert. Fast wirkt es, als ginge ihr Leben, ihr Abenteuer weiter - zu hoffen wäre es.
Es ist eine sehr eigene Geschichte, die Beukes hier erzählt, nicht immer ganz einfach ihr zu folgen, nicht immer ganz einfach sie zu verstehen. Man findet jedoch immer wieder zurück und am Ende ist da einiges zum Nachdenken geblieben.
http://laurenbeukes.com/
Lauren
Beukes wurde 1976 in Johannesburg, Südafrika, geboren. Sie arbeitet als
Autorin und Journalistin und schreibt Romane, Graphic Novels und
Drehbücher. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter in
Kapstadt. Die Autorin begeisterte mit ihren ersten beiden Romanen «Zoo
City» und «Moxyland» das Feuilleton im englischsprachigen Ausland und
gewann für ihr Werk einen der beiden renommiertesten internationalen
Sci-Fi- Literaturpreise – den Arthur C. Clarke Award.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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