Mittwoch, 14. März 2012

Verlagsgeplauder - Manuskripte, Manuskripte, Manuskripte ...



Der Verleger Torsten Low plaudert aus dem Nähkästchen. Und das auch noch gern! In regelmäßigen Abständen wird er sich ein Thema wählen und einige Worte dazu aufschreiben. Alle, die sich näher dafür interessieren, sind herzlich eingeladen, sich diese Worte durchzulesen und zu kommentieren. Mehr noch: Interessiert ein Thema besonders? Dann her damit, Torsten antwortet gern.



Manuskripte, Manuskripte, Manuskripte ...

In den letzten Monaten habe ich sehr viele Fragen zum Thema Manuskripte bekommen, auf die ich an dieser Stelle sehr gerne antworten möchte.

Seit einiger Zeit nimmt der Verlag Torsten Low keine Manuskripte mehr entgegen. Warum nicht?
In der kurzen Zeit, in der wir offiziell Manuskriptangebote angenommen haben, sind wir regelrecht mit Angeboten überschwemmt worden. Noch heute (ein Jahr nach Manuskriptannahmestopp) haben wir nicht alle Angebote gelesen.
Gleichzeitig haben wir nur sehr wenige Programmplätze. Wir können derzeit im Jahr sechs Veröffentlichungen stemmen. Mehr ist vorerst nicht angedacht. Die Hälfte davon sind Anthologien, bleiben gerademal drei Programmplätze für Romane. Davon ist einer über die nächsten Jahre hinweg bereits für einen festen Stammautor blockiert, einen weiteren teilen sich zwei weitere Stammautoren. Bleibt somit im Jahr maximal ein Programmplatz übrig. Selbst wenn bei den bisher erhaltenen Einsendungen nur 5 % brauchbare Manuskripte dabei wären, wäre ich für die nächsten 10 – 15 Jahre gut ausgelastet.

Ab wann nehmt ihr wieder Manuskripte entgegen?
Aus den obigen Gründen bleibt die offizielle Manuskriptannahme bis auf Weiteres geschlossen. Wir behalten uns vor, aus dem Pool der bisher eingegangenen Skripte zu schöpfen oder direkt Autoren anzusprechen, mit denen wir in der Vergangenheit bereits erfolgreich zusammengearbeitet haben.

Anscheinend steigt auch ihr jetzt auf Stammautoren um. Hat man bei euch überhaupt noch eine Chance?
Stammautoren sind wichtig für das Überleben eines Verlages. Auch für unseren Verlag. Kein Verlag kann Jahr für Jahr beliebig viele unbekannte Autoren aufbauen. Das ist geld- und zeitmäßig einfach nicht drin – auch wenn es schade ist. Deswegen sind zwei der drei Romanplätze im Jahr bereits mit Stammautoren belegt. Trotzdem werden wir nach wie vor auch Experimente mit unbekannten Autoren wagen, so uns ihr Manuskript überzeugt.

Ich habe euch mein Manuskriptangebot vor einem halben Jahr geschickt und seither nichts von euch gehört.
An der Stelle muss ich einfach um Geduld und um Verständnis bitten: Der Verlag ist kein Hauptjob, sondern ein kleines Nebengewerbe, für dass ich täglich vielleicht 2-3 Stunden investieren kann. In den 2-3 Stunden müssen alle Sachen erledigt werden, die anstehen: Bücher versenden, Werbung machen, Lesungen planen, neue Projekte planen, den Kontakt zu Autoren halten und eben auch Manuskripte lesen.
Dabei wird aber nun einmal das zuerst gemacht, was am dringlichsten ist – und so leid es mir tut: Unsere Programmplanung ist bis 2014 fest. Das Lesen der Manuskripte ist für uns im Moment nicht dringlich. Wichtiger ist es, dass die Werbung kontinuierlich weiterläuft, dass unsere Autoren Lesungen bekommen und dass die Bücher zum Leser kommen. Damit es unseren Verlag auch nach 2014 noch gibt ...

Bei den Manuskripteinsendungen der letzten Monate bin ich über einige Dinge gestolpert, auf die ich hier gerne eingehen möchte.
(Anmerkung Soleil: Diesen Beitrag gibt es am 11.04.2012 zu lesen)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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