Freitag, 30. Dezember 2011

(DVD) Priest


Titel: Priest
Regisseur: Scott Charles Stewart
Darsteller: Christopher Plummer, Cam Gigandet, Maggie Q, Brad Dourif, Paul Bettany
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
Euro: 13,47
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2011
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Spieldauer: 84 Minuten
Serie: Wahrscheinlich
Come in: Ausgeliehen






Inhalt

Schon seit Anbeginn der Zeit kämpfen Menschheit und Vampire gegeneinander. Kurz vor der Ausrottung der Menschen, schicken diese Artgenossen mit übermenschlichen Kräften in den Kampf: die Priester. Dank ihrer Fähigkeiten und effizienter Waffen gelingt es ihnen, die Vampire zu dezimieren und in Reservaten einzusperren.
Die ehemaligen Gotteskrieger wurden ausgemustert, die Menschen sammelten sich in kirchengesteuerten Megacitys, mit engem Gesetzeskodex.
Einer der Priester erfährt Jahre später von der Entführung seiner Nichte Lucy, die in den Wastelands außerhalb der Städte aufgewachsen ist. Obwohl alles für einen Angriff von Vampiren spricht, glauben die Kirchenoberen dem Priester nicht. So ist er gezwungen, gegen seinen heiligen Eid zu verstoßen und wird fortan von seinesgleichen gejagt.
Auf seinem Kreuzzug gegen die Vampire wird er unterstützt von Lucys Freund, einem jungen Wüsten-Sheriff und einer ehemaligen Gotteskriegerin, mit der ihn mehr verbindet, als nur der Eid.
Während ihrer Suche nach der jungen Frau kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das alles verändern könnte: Die Vampire sind vom einstigen Kampf genesen und holen zu einem Gegenschlag aus, der die Menschheit mit einem Schlag vernichten könnte.

Zusatz-Features/Bild/Ton

Zu den Features der DVD kann ich nicht viel sagen, da ich lediglich den Film als Leihgabe angesehen habe.
Es empfiehlt sich, den Film in einem unbeleuchteten Raum anzusehen, da die Bilder mehrheitlich dunkel sind und es so Probleme mit der Detailerkennung geben könnte.
Der Ton ist ausreichend, die Special-Effekts sehenswert.

Meinung

Priest basiert auf der gleichnamigen Graphic-Novel-Reihe von Min-Woo Hyung, wurde jedoch reichlich abgewandelt. Beim Ansehen des Filmes war mir dieser Umstand nicht bewusst, er erklärt nun aber zumindest den Trickfilm-Prolog des Filmes, der wenig Lust auf's Weiteransehen gemacht hat.
Der Film bietet lose Unterhaltung für einen Abend, viel Action und gute Special-Effekt von denen der Film einzig lebt, muss aber leider ohne großen Anspruch auskommen und einige offene Fragen zurücklassen.
In der sehr geringen Filmzeit wird dem Zuschauer kaum Gelegenheit gegeben die einzelnen Figuren und ihre Beziehungen näher kennenzulernen. Da aber einiges davon maßgeblich für die Handlung ist, plätschert das Geschehen oft recht unverständlich vorbei.
Die Rolle der Priester, die namensgebend für die Verfilmung sind, wird nicht näher erläutert. Worin bestehen die Superkräfte dieser Menschen und wie können sie erkannt werden? Warum erst nach so vielen Jahren? Was hat die Kirche damit zu tun, denn immerhin werden diese Supersoldaten "Priester" genannt?
Weiterhin scheint es mehr als unlogisch, die Vampire, die hier als nackte, haarlose Wesen unabhängig von Menschen als eigene Rasse dargestellt werden, erst zu vernichten und dann eine kleine Anzahl von ihnen am Leben zu lassen und in ein Reservat (mit wenigen Wächtern) zu sperren. Wieso wurden sie nicht gleich ausgerottet?
Auch scheint zwischen letztem Kampf und Ausmusterung der Priester nicht genug Zeit vergangen zu sein, denn der einstige Held von damals steht immer noch gut im Saft.
Die Verbindung der Endzeitwelt und Western macht einiges her, bietet aber kaum neue Aspekte und wirkt teilweise undurchdacht. Sie wirken nicht miteinander, sondern werden gegenüber gestellt. Zum einen leben die Frauen mit langen Röcken wie in alten Westernfilmen, zum anderen sind aber auch weibliche Priester zu vermelden, die sich durchaus mit ihren männlichen Kameraden messen können. Auch fahren die Helden modern anmutende Motorräder, die einiges aushalten, zum anderen gibt es kein fließend Wasser und Öllampen.
Der Plot des Filmes ist leider äußerst vorhersehbar, so dass kaum Spannung aufgebaut werden kann und die meisten Filmminuten unbeachtet vorbeirauschen. Wer schöne Bilder und Actionszenen mag, wird jedoch voll auf seine Kosten kommen.
Dabei ist der Ausgang jeder Szene jedoch vorauszusehen, ebenfalls die Beziehungen des Helden und des Bösewichtes (einstige gute Freunde) und die des Helden und seiner (typisch amerikanisch) jungfräulichen Mitstreiterin, für die er mehr empfindet, als er düfte. Dialoge und Schauspieler reißen es nicht wirklich heraus.
Am Ende ist zwar klar, dass es wohl eine Fortsetzung geben wird, aber auch, dass es sich nicht lohnt dafür Geld auszugeben. Schade. Fazit: Kann man ansehen, muss man aber nicht.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Die Rebellion der Maddie Freeman - Katie Kacvinsky


Die siebzehnjährige Madeleine - Maddie - Freeman lebt in einer beinahe virtuellen Welt. Ihr Vater hat einige Jahre zuvor das digitale Schulsystem eingeführt, dem auch Maddie sich beugen muss. Eines Tages lernt sie, nicht ganz zufällig, den geheimnisvollen Justin kennen, der sie überredet, ihn außerhalb ihrer vier Wände und des Bildschirmes zu treffen. Durch ihn lernt das junge Mädchen, was es heißt, ohne Kabel vor die eigene Tür zu gehen und die Schönheit eines Sonnenunterganges zu genießen.
Schon bald fühlt Maddie sich zu Justin hingezogen, weiß jedoch nicht, ob ihr Herz für ihn oder die Welt, die er ihr zeigt, schlägt. Doch Justin hütet ein gefährliches Geheimnis: Er gehört einer Widerstandbewegung an, deren Ziel es ist, das bestehende System zu zerstören. Ein Kampf ist im Gange, in dem Maddie zur Schlüsselfigur werden soll ...

Katie Kacvinsky greift im ersten Teil ihrer Awaken-Serie ein aktuelles Thema in einem aktuellen Genre auf. Leider schafft sie es nicht, dieses glaubhaft umzusetzen und scheitert an so manch extremer Übertreibung. Ein erhobener Zeigefinger ist in Ordnung, nach dem ersten Drittel der Geschichte wirkt dieser jedoch ziemlich aufdringlich und teilweise aufgesetzt. Hinzu kommt, dass es der Autorin leider nicht gelingt, Atmosphäre aufzubauen. Das Worldbuilding ist ihr missglückt, so dass die wenigen Andeutungen und Hinweise auf eine zukünftige Welt nicht greifen und sich das Geschehen durchaus auch in der heutigen realen Welt abspielen könnte.
Maddie ist ein noch sehr naives junges Mädchen, das so hochgradig passiv durch ihre Welt stolpert, dass es zum Haare raufen ist. Obwohl es mehr als ersichtlich ist, dass sie von Justin nicht zufällig kontaktiert und ausgewählt wurde, hinterfragt sie nichts. Keine Zweifel bemächtigen sich des Mädchens, wenn sie von der Vergangenheit ihres Schwarms erfährt oder dieser ihr auffällige Fragen zu ihrem Vater - dem Erschaffer des vorherrschenden Systems! - stellt. Darum wirken auch die sich nur langsam entwickelnden Gefühle der beiden unglaubhaft und sehr störend.
Ab etwa der Hälfte von "Die Rebellion der Maddie Freeman", einem sehr unglücklich gewähltem Titel, wiederholt sich zu viel und es kommen keine neuen Aspekte hinzu, so dass sich die Handlung ohne Entwicklung im Kreis zu drehen scheint. Darum war hier für mich Schluß.
Ein eher mäßiger Ablauf, mit einer inaktiven, beinahe gleichgültigen Heldin und einigen zusätzlichen recht blassen Charakteren, der sein eigen gestecktes Ziel nicht bewältigen kann.


Awaken Series:
1. Die Rebellion der Maddie Freeman (Awaken)
2. Middle Ground

The first book I ever wrote: Was in third grade. It was titled: "The Book of Swear Words," where I wrote down every curse word I could think of, along with a carefully crafted definition. I showed it to my teacher, beaming with pride. He sent me to the principal's office and called my parents into school. I was banned from the playground for two weeks and my book was destroyed. It obviously didn't kill my writing ambitions.

Samstag, 24. Dezember 2011

Freitag, 23. Dezember 2011

Die Nacht der heimlichen Wünsche - Courtney Milan


Titel: Die Nacht der heimlichen Wünsche
Autorin: Courtney Milan
Originaltitel: This Wicked Gift
Verlag: Cora
In: Historical Saison "Weihnachtszauber"
Euro: 5,95
Veröffentlichungsdatum: November 2010
Seiten: 90
Serie: Nebengeschichte
Come in: Tausch




Inhalt

London, 1822. Lavinia Spencer muss den jüngeren Bruder und den kranken Vater allein mit dem mageren Verdienst der Leihbibliothek der Familie durchbringen. Gerade zur Weihnachtszeit spürt sie den Verlust der Mutter. Und sehnt sich stärker nach den starken Armen des attraktiven William White, der regelmäßig Bücher ausleiht und in den sie heimlich verliebt ist.
Eines Tages belauscht dieser ein Gespräch zwischen ihr und ihrem Bruder, in dem es um die Schuldenlast des Jüngeren geht und bietet seine Hilfe an. Als Gegenleistung fordert William, der selbst ärmlich lebt, sich aber Hoffnungen machen kann, eine Liebesnacht mit Lavinia. Obwohl es äußerst unschicklich wäre und es eine andere Möglichkeit gäbe, willigt diese ein. Doch Williams versprochene Erbschaft bleibt aus und so ist scheinbar gewiss, dass er nie eine Ehefrau ernähren könnte - auch wenn er diese noch so sehr begehrt.

Cover

Das Foto wurde von Marina S. Grothues geschossen, die inzwischen seit elf Jahren als Bildredakteuerin beim Verlag anstellig ist. Weiterverarbeitet wurde es dann natürlich auch noch, bis schließlich ein sehr ansehnliches Cover entstanden ist. Neben einem äußerst charmanten Paar, sind auch harmonische Farben verwendet worden. Dem Anlass absolut angemessen, wenngleich ein paar mehr Weihnachts- oder Winterdetails eingebaut werden dürften.

Meinung

In der Kurzgeschichte tritt der zunächst sehr junge, dann sehr einsame Marquess of Blakely auf, der in "Eine hinreißende Schwindlerin" (Proof by Seduction) seine eigene Liebesgeschichte bekommen hat. Daher ist anzunehmen, dass es sich bei "Die Nacht der heimlichen Wünsche" um eine kleine Nebengeschichte handelt.
Ungewöhnlich ist sie allemal, wenn kein adliges oder vermögendes Paar aufeinander trifft. Lavinia hat gelernt, sich durchzuschlagen und den kleinen Bruder immer wieder aus kleineren Ärgernissen herauszuholen. Sie arbeitet hart und hat nur wenige Wünsche für die Zukunft. Einer davon ist William. Sie macht sich aber absolut keine Illusionen; sie stammt aus der Unterschicht und weiß, dass sie sich nehmen muss, was sie haben will. Als er dieses unanständige Angebot macht, ergreift sie die Initiative. Eine wirkliche "Jungfrau in Nöten" ist hier also nicht zu retten. Lavinia ist zwar einerseits gutherzig, andererseits aber auch sehr entschlossen, jedoch nicht auf eine nervige Art und Weise.
William hadert mit sich, das Schicksal war grausam zu ihm und er hat kaum Aussicht auf Besserung. Obwohl es sich um eine Liebesgeschichte handelt, die zudem noch um die Weihnachtszeit herum spielt, verpasst Courtney Milan den beiden Liebenden nicht zwanghaft ein Happy End mit zusätzlichem Goldregen vom Himmel. Und diese Natürlichkeit, die in der Geschichte ruht, ist es, die berührt.
Die Grundidee mag nicht neu sein, aber die glaubhaften Charaktere mit ihrer Bodenständigkeit und die stringente Entwicklung der Handlung lassen Seite um Seite vorbeifliegen und das herzerwärmende Ende doppelt genießen.


Courtney Milan lebt mit ihrem Ehemann, einem mittelgroßen Hund und einer angriffslustigen Katze im äußerten Nordwesten der USA.
Sie schrieb ihr erstes Buch, als sie in Deutschland lebte. Damals war sie erst 10 Jahre alt und das Buch war natürlich fürchterlich. Dennoch wird sie Deutschland immer mit dem Beginn ihrer Schriftstellerkarriere in Verbindung bringen.
Wenn sie nicht gerade liest (und das macht sie oft), schreibt (auch oft) oder schläft (viel zu wenig), dann findet man sie irgendwo in einem Unterrichtsraum.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

(DVD) Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin


Der Film basiert auf dem Roman von Sophie Kinsella "Die Schnäppchenjägerin", in dem die junge Rebecca Bloomwood ein großes Problem hat. Sie kauft für ihr Leben gern ein und schmückt sich mit den erlesendsten Kleidungsstücken - was ihr Konto nicht lange mitmacht. Kein Wunder also, dass die Endwich Bank und besonders deren Mitarbeiter Derek Smeath sie wegen ihrem überzogenen Konto gern sprechen würden. Aber Rebecca lässt sich doch stets etwas neues einfallen - Bein gebrochen, Hund gestorben - und ignoriert alle Briefe, denn die Schulden wachsen ihr bald über den Kopf.
Als Rebecca auf den smarten, attraktiven Luke Brandon trifft und zudem einen Job bei seiner Wirtschaftzeitung ergattern kann, versucht sie, auch ihm alles zu verheimlichen. Doch sie fühlt sich zu ihm hingezogen und aufgrund des Jobs verbringen beide häufig Zeit miteinander. Klar, dass das nicht lange gut gehen kann ...


Wem bunte Bilder und edle Kleidungsstücke gefallen, wird voll auf seine Kosten kommen. Mehr jedoch hat der Film leider nicht zu bieten.
Isla Fisher, in der Rolle der Rebecca Bloomwood, ist zwar bezaubernd anzuschauen, gibt der ohnehin schon recht oberflächlichen Figur jedoch noch einen Touch Hirnlosigkeit dazu. Auf Deibel komm raus werden peinliche Situationen erzeugt, die stets dafür sorgen, dass trotzdem alles zugunsten der Kaufsüchtigen ausgeht und sie wie eine integre Heldin dasteht. Im Film ist das sogar noch unglaubwürdiger, als im Buch. Wer zum Fremdschämen neigt, sollte am besten ganz aufs Anschauen verzichten.
Herausgerissen hätte es sicher Luke Brandon, wenn Hugh Dancy nicht gar so fehlbesetzt gewesen wäre. Er hat noch entschieden zu viel Milchschaum am Bart. So ein junger, verträumt wirkender Mann passt nicht in die Rolle eines gestandenen Millionärs, der sich früh durchbeißen musste.
Die Handlung ist Fans und Kennern des Romans sicherlich bekannt. Was an Flair dort vorhanden war, ist vom Filmteam doch ziemlich durch die Umwandlung in amerikanische Verhältnisse abhanden gekommen. Schade, schade.
Für anderthalb Stunden Berieselung ohne groß nachdenken zu müssen und sich vom Farbenmeer in Becks Kleiderschrank hypnotisieren zu lassen, reicht es allemal. Ob man "Shopaholic" zweimal sehen muss, sei dahingestellt.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Weihnachtszeit - Lesezeit?


Es beginnt meist schon im August, wenn die ersten Lebkuchen in den Läden zu kaufen sind. Es spitzt sich zu im November, wenn kein Radiosender ohne "Last Christmas" auskommt und sich der Einzelhandel schließlich in seine Kampfeskluft schmeißt. Die Weihnachtszeit. Und weil einige besinnliche Momente auch auf uns Leser warten (haha, wer's glaubt ...), wachsen auch die Bücherstapel und Wunschlisten. Doch sollten neben Vampirjägern, Orks und Regency-Liebesaffären nicht auch einige Weihnachtsgeschichten dabei sein? Vielleicht sogar MIT ihnen?
Voller Elan machte ich mich auf die Suche nach unterhaltsamem Stoff, der zu Kerzenschein, Tee und einem (über-)vollen Magen passt. Leicht war es nicht ...


Anthologien/Kurzgeschichten

Weihnachten mit Nora Roberts - Nora Roberts
Oktober 2009, 528 Seiten, Vier Kurzgeschichten der Autorin

Süßer die Glocken
September 2011, 200 Seiten, Erotik
In 15 erotischen Kurzgeschichten erzählen deutschen Autoren und Autorinnen wie z.B. Inka Loreen Minden, Emilia Jones von lustvollen Nikoläusen, unartigen Weihnachtselfen und einem ganz anderen Knecht Ruprecht.

Das Fest der Vampire - Carsten Polzin (Hrsg.)
November 2008, 238 Seiten

Das Fest der Zwerge - Carsten Polzin
November 2007, 272 Seiten

Werwölfe zu Weihnachten - Toni L. P. Kelner und Charlaine Harris
Oktober 2009, 480 Seiten, Anthologie
Die Autorinnen und Autoren: Donna Andrews, Keri Arthur, Patricia Briggs, Dana Cameron, Karen Chance, Alan Gordon, Simon R. Green, Charlaine Harris, Toni L. P. Kelner, J. A. Konrath, Nancy Pickard, Kat Richardson, Dana Stabenow, Rob Thurman, Carrie Vaughn

Weihnachten mit Magie - Peter Suska-Zerbes (Hrsg.)
November 2011, 189 Seiten


Phantastik

Winterland - Ingo Denart
November 2008, 346 Seiten
Nach einem Schlittenunfall fällt Lars ins Koma und gelangt in seinen Träumen ins Winterland. Während seine Familie um Lars bangt, macht er sich auf die abenteuerliche Suche nach dem Weihnachtsmann, da nur dieser einen Weg aus dem Winterland hinaus kennen soll.

Oktober 2009, 208 Seiten, Anthologie

Fantastische Weihnachten - Wolfgang Hohlbein (Hrsg.)
Dezember 2006, 296 Seiten, Anthologie

Weihnachten im StirnhirnhinterZimmer: Bedingt Besinnliche Geschichten
Oktober 2010, 149 Seiten
Lamettageschmückt und glöckchenklingelnd öffnet sich die Tür des StirnhirnhinterZimmers zu einem Fest der weihnachtlichen Phantastik. Auf dem bunten Gabentisch liegen fünfzehn bedingt besinnliche Geschichten um finstere Christkindlsmärkte, verschneite Waisenhäuser, verbrecherische Weihnachtsmannhorden, gleißende Wintermörder, prähistorische Schneemänner und pelztragende Superhelden. Hier wird die Bibel mit zimtbestäubten Fingern umgedichtet und manch liebgewonnener Weihnachtsmythos einer Generalüberholung unterzogen. Eine groteske Schlittenfahrt ohne Zuckerguß und Schleifchen, direkt aus dem Jütesack der geheimen Gesellschaft dichtender Rupprechte.


Romantik

Es ist ein Mann entsprungen - Carly Phillips
Oktober 2011, 288 Seiten
Es muss nicht immer Lebkuchen sein. Drei heiße Geschichte um die schönste Nebensache der Welt - ob neben oder unterm Baum.

All I want for Christmas - Amy Silver
November 2011, 320 Seiten, Deutsch

Ein Engel zur Weihnacht - Donna VanLiere
Oktober 2011, 304 Seiten

Zimtsterne mit Zuckerkuss - Becky Cochrane
Dezember 2010, 352 Seiten

Gans oder gar nicht - Massimo Marano
November 2010, 192 Seiten

Winterherz - Tania Krätschmar
Oktober 2010, 288 Seiten
Biologin Ella hat eine große Leidenschaft: Wölfe. Ihr großer Traum ist es, Hinweise auf die Tiere in der Schorfheide nordöstlich von Berlin zu finden. Auf einem ihrer Streifzüge lernt sie dabei den zurückhaltenden, geheimnisvollen Sander Engelbrecht kennen. Es beginnt mit einer kleinen Katastrophe – und entwickelt sich zu einer flammenden Romanze inmitten der Winterlandschaft. Aber Sanders heftige Abneigung gegen die Wölfe bedroht Ellas Glück. Sie ist fest entschlossen, ihn von sich und den Tieren zu überzeugen ...

Der Vampir, der aus der Kälte kam - Kerrelyn Sparks
November 2010, 412 Seiten


Sonstiges

Der Weihnachtswunsch - Richard Paul Evans
Oktober 2011, 288 Seiten
James ist erfolgreicher Immobilienentwickler und will nach ganz oben. Dafür geht er über Leichen. Als er eines Tages fälschlicherweise für tot erklärt wird, liest er allenthalben, ohne ihn sei die Welt besser dran. Das wirft James völlig aus der Bahn. Ist er wirklich so schlecht, wie seine Mitmenschen sagen? James möchte das Gegenteil beweisen. Sein Plan: das Leid der Menschen wiedergutzumachen, denen er am meisten geschadet hat, und zwar bis Weihnachten. Doch dafür bleiben ihm nur wenige Tage.

Der Plätzchen-Club - Ann Pearlman
November 2010, 368 Seiten

Der Weihnachtspullover - Glenn Beck
September 2009, 320 Seiten

Wunder einer Winternacht - Marko Leino
November 2009, 288 Seiten

Das wunderbare Weihnachtsgeschenk - Melody Carlson
September 2007, 192 Seiten
Als Christine erfährt, dass sie direkt nach ihrer Geburt adoptiert wurde, gerät ihre Welt ins Wanken. Sie stellt Nachforschungen nach ihren leiblichen Eltern an und stößt tatsächlich auf ihre Großmutter. Zunächst verschweigt Christine der grantigen alten Damen ihre wahre Identität und gibt sich als die neue Haushälterin aus. Nach und nach schmilzt das Eis zwischen den beiden Frauen. Doch dann löst Christine eine wahre Lawine von Ereignissen aus, die sie schier zu überrollen droht ...Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte mit überraschenden Wendungen.

Weihnachten für Anfänger - Annie Sanders
November 2008, 592 Seiten


Wer Liebesgeschichten mag, ist klar im Vorteil. Für Phantastikbegeisterte hält der Markt nicht ganz so viel Weihnachtliches bereit. Aber es wird ja auch noch ein nächstes Jahr geben und wer weiß?

Montag, 19. Dezember 2011

Das Fest der Elfen - Carsten Polzin (Hrsg.)


Titel: Das Fest der Elfen
Autor: Carsten Polzin (Hrsg.)
Originaltitel
Verlag: Piper
ISBN: 3492267068
Euro: 7,00
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2009
Seiten: 208
Kein Serientitel
Come in: Tausch








Klappentext/ Inhalt:

In vereisten Tälern, dunklen Nächten und winterlichen Reichen verbergen sich magische Geheimnisse – hier begehen Elfen, Dämonen und Zauberer ihre höchsten Feste, und Helden finden in verschneiten Welten ihr Schicksal. Die beliebtesten phantastischen Autoren widmen sich mit Originalerzählungen den nachdenklichen, turbulenten und ungewöhnlichen Seiten der Weihnachtszeit. 
Mit Julia Conrad, Tobias O. Meißner, Markolf Hoffmann, Jeff Carlson, Thomas Plischke und vielen anderen ist »Das Fest der Elfen« ein Muss für alle Fantasy-Fans. Abgerundet wird der Band durch zwei weihnachtliche Klassiker von Jack McDevitt und John Christopher.

Cover

Das Cover stammt vom Guten Punkt.
Obwohl es den Titel sehr gut umrahmt und eine weihnachtliche Grunstimmung überträgt, wirkt es doch etwas kindlich und damit dem Inhalt nicht angemessen.

Meinung

Wer besinnliche Weihnachtsgeschichten im phantastischen Genre sucht, um sich auf das bevorstehende Fest einzustimmen, sollte lieber die Finger von der Anthologie lassen. Nicht nur, dass in ihnen meist ein Happy End fehlt, es geschehen oft grausame Dinge, die jeden Spaß am Fest nehmen - und leider auch am weiterlesen.
In Marliese Arolds Geschichte tötet eine Elfin ihr Halblingsbaby, weil sie keinen Bastard aufziehen will. Bei Will Elliot trifft der Leser auf eine wahnsinnige und sadistisch veranlagte Mrs. Claus, die ihren Mann nach und nach vergiftet und die versklavten Elfen Waffen an Kinder verteilen lässt. Dan Wells lässt einen Stalker einer jungen Frau und ihrem kleinen Sohn nachstellen und bei Julia Conrad gibt es Besonderheiten zum Weihnachtseinkauf: Menschen.
Fans von Elfen werden ebenfalls nur mäßig auf ihre Kosten kommen. Hier stehen nicht die aus der Fantasy bekannten Elfen im Vordergrund, sondern entweder die kleinen Helfer des Weihnachtsmannes oder beflügelte Wesen. Nur wenige Geschichten enthalten aber überhaupt Elfen.
Das hat natürlich wenig mit der Qualität der Geschichten zu tun, die sich zumeist zackig weglesen lassen, wenn man sich ein wenig mit ihrer Schaurigkeit anfreunden kann. Wirklich weihnachtlich oder phantastisch geht es allerdings in den wenigsten zu.
Damit ist die Kurzgeschichtensammlung sicher Geschmackssache, aber da es neben den bereits aufgezählten Punkten auch keine wirklich herausragende Story gibt, hat mir "Das Fest der Elfen" leider überhaupt nicht gefallen.

In der Anthologie sind folgende Geschichten enthalten:
Der Elf, der Weihnachten stahl - Mike Schulz
Die Tränensammlerin - Marliese Arold
Das Fest der Elfen - Tobias O. Meißner
Weihnachtseinkauf - Julia Conrad
Zwei müssen zurück - Thomas Plischke
Mrs. Claus - Will Elliot
Weihnachtsrosen - John Christopher
Weihnachtliches Feuer - Jeff Carlson
Der Dunkle Hof lässt bitten - Markolf Hoffmann
Gloria - Dan Wells
Soltaine - Richard Schwartz

Samstag, 17. Dezember 2011

Stille Nacht: Magische Liebesgeschichten - Tanja Heitmann (Hrsg.)


Titel: Stille Nacht: Magische Liebesgeschichten
Autorin: Tanja Heitmann (Hrsg.)
Originaltitel
Verlag: rororo
ISBN: 3499216264
Euro: 12,99
Veröffentlichungsdatum: November 2011
Seiten: 192
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag








Klappentext

Tanja Heitmann • Nina Blazon • Michaela F. Hammesfahr • Nora Melling • Gesa Schwartz und Anika Beer erzählen romantisch-schaurige Geschichten, in denen die Grenzen zwischen Menschen und Dämonen, Vampiren und allerlei anderen mystischen Gestalten durch die Liebe aufgehoben werden. Stille Nacht? Geheimnisvolle, magische Nacht!

Cover

Das Cover wurde von http://www.any-way-net.de/ unter Zuhilfenahme von http://www.neuebildanstalt.de/ und shutterstock angefertigt.
Unter dem Titel "Stille Nacht" wären Rottöne vielleicht passender gewesen, da es mehr zum Thema "Weihnacht" gehört hätte. Allerdings macht auch das helle Blau einiges her und neben allem Weihnachtlichem steht auch die kalte Jahreszeit im Vordergrund, so dass es wieder stimmig wirkt. Das Frauengesicht wirkt deplatziert.
Obwohl die ansehnliche Klappenbroschur einige hochkarätige deutsche Autorinnen in sich vereint, ist sie mit 192 Seiten doch recht dünn und der Preis dafür unter Umständen etwas zu hoch.

Meinung

Wenn der Schnee vor dem Fenster tanzt und der Frost zarte Eisblumen aufs Fensterglas zeichnet. Flackerndes Kerzenlicht und dampfender, aromatischer Tee erfüllen den Raum, die selbstgehäkelte Decke über den Füßen, eingekuschelt zwischen den Sofakissen.
Romantiker sollten zugreifen, denn alle Geschichten haben ein Happy End.

Eine Spur von Rot - Tanja Heitmann
Der Vampir Finja trifft im verschneiten Wald auf einen der letzten Menschen, eine jungen Frau mit rotem Umhang. Als sie ins Eis einbricht, nimmt er Michal mit und pflegt sie gesund. Dabei kommen sich die beiden näher, doch der Krieg zwischen den beiden Rassen ist noch nicht lange vorbei und sie wissen nicht, ob sie einander trauen können.
Eine leicht verwirrende Geschichte, in der sich zum Ende hin jedoch die einzelnen Puzzleteile glaubhaft zusammenfügen. Die kleineren Andeutungen habe ich leider nicht verstanden, den beiden sympathischen Charakteren aber gern über die Schulter geschaut. Das Ende kommt ein wenig rasch und leider auch ein bisschen halbherzig daher.

Das Herz in der Dunkelheit - Gesa Schwartz
Sophie überrascht bei den Weihnachtseinkäufen zwei Vermummte dabei, wie sie eine dunkle Schattengestalt überfallen. Als sie sich empört einmischt, wird sie verletzt und verliert das Bewußtsein. Wenig später erwacht sie weit unterhalb der Straßen von Paris. Der Schatten pflegt sie gesund; nie sieht sie sein Gesicht, hört nur seine Stimme - und fühlt sich bald zu ihm hingezogen. Doch er hütet ein gefährliches Geheimnis ...
Die romantischste der Geschichten, die mitunter sehr an den Film "V wie Vendetta" erinnert, deswegen aber nicht weniger feinfühlig zu lesen ist. Ihr Faible für Paris hat die Autorin erneut aufleben lassen, auch wenn der Ort an sich keine übergeordnete Rolle spielt. Obwohl einige Zeit in nur wenigen Zeilen vergeht, gerät das Erzählte doch sehr glaubhaft und eindringlich. Charmante kleine Geschichte, in der der Schattenmann mal nicht nur böse ist.

Tom Jofnurs Lied - Nina Blazon
Tom ist Arzt auf einem Walfänger, der hoch im Norden durchs Eismeer pflügt. Die Sirenen und das Wetter setzen ihnen hart zu, doch die Gier nach dem Horn des Einhorns ist zu groß. Als die einheimischen Jäger fliehen, bleibt ihnen nur die geheimnisvolle Sedna, die wie aus dem Nichts auftaucht. Tom verliebt sich in die raue Schönheit, doch sie ist nicht, wer sie zu sein vorgibt.
Mein Favorit der Anthologie. Kein Wort zu viel oder zu wenig, spannend genauso wie emotional eindringlich ohne kitschig zu werden. Schreckt auch vor bedrückenden Handlungselementen nicht zurück, wirkt dadurch noch bewegender und glaubhafter. Mit kleinem Nachspann, der trotz glücklichem Ausgang eine Spur Wehmut enthält.

Geisterwolf - Anika Beer
Julie wird die Weihnachtstage allein verbringen müssen und vergräbt sich tief in Depressionen. Als sie auf einer Brücke überlegt, ob sie springen soll, rettet der gutaussehende Adrian ihr das Leben. Nicht ganz uneigennützig, denn nur in einer Nacht im Jahr ist er für die Sterblichen sichtbar und Julie soll ihm dabei helfen, zu finden, was er einst verlor.
Atmosphärisch dicht geschriebene Geschichte, deren innerer Antrieb leicht unglaubhaft gelungen ist und deren Ende absurd wirkt. Julie ist eine sympathische junge Frau, doch ist ihre Motivation nicht stark genug angelegt, so dass ihr persönliches Happy End fade wirkt. Unterhält trotzdem und wirkt durch die gesetzten Worte.

Winterkinder - M. F. Hammesfahr
Jenny und ihre beiden Freundinnen verbringen die Weihnachtsfeiertage in der Hütte ihres Großvaters mitten im verschneiten Wald. Bei einem Spaziergang treffen sie auf einen mit Pfeil und Bogen bewaffneten jungen Mann, der gerade etwas erschossen zu haben scheint. Nur Jenny erkennt, was es war: magische Winterkinder, die den lebensbedrohlichen Frost bringen und die nur ein am Tag der Tagundnachtgleiche Geborener aufhalten kann.
Reizende Geschichte mit einer interessanten Grundidee, die jedoch erst spät Fahrt aufnimmt und ihre Geheimnisse lüftet. Individuelle Charaktere, die Heldin vielleicht eine Spur zu naiv, fällt aber gar nicht weiter ins Gewicht, wenn es den gelegten Spuren, die mitunter recht verwirrend sind, zu folgen gilt.

Raunächte - Nora Melling
Die aus einem gut bürgerlichen Elternhaus stammende Elodie wird bei den Weihnachtseinkäufen beinahe überfahren und von dem eher gewöhnlich wirkenden Mick gerettet. Aus Dankbarkeit lässt sie ihn für eine Nacht in ihrer Wohnung schlafen und fühlt sich schnell zu ihm hingezogen. Doch er stammt nicht aus ihrer Welt und hat einige gefährliche Wesen mitgebracht ...
Überzeugend vor allem durch die beiden glaubhaften Charaktere, die gegensätzlicher nicht sein könnten und trotzdem gut zusammenpassen. Ab der Hälfte der Geschehnisse wird die Handlung recht zackig, bleibt aber überschaubar. Obwohl die Gefühle zwischen Elodie und Mick zu schnell kommen, zaubert das Ende der Geschichte ein Grinsen ins Gesicht des Lesers.


Tanja Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren und arbeitet in einer Literaturagentur. Sie lebt mit ihrer Familie auf dem Land.

Nina Blazon verbrachte die Kindheit und ihre Jugendzeit in Bayern. Nach dem Studium der Fächer Germanistik und Slawistik an der Universität Würzburg unterrichtete sie als Lehrbeauftragte und arbeitete unter anderem für Tageszeitungen sowie als Werbetexterin.

1969 wurde ich in der Nähe von Köln als Tochter der Schriftstellerin Petra Hammesfahr geboren. Schon in meiner Jugend unterhielt ich meine jüngere Schwester beim gemeinsamen abendlichen Abwaschen mit Fantasiegeschichten.

Nora Melling wurde 1964 in Hamburg geboren. Schon als Kind liebte sie es, phantastische Geschichten zu erfinden. Doch erst einmal machte sie eine kaufmännische Ausbildung und zog zum Studium nach Berlin, bevor sie sich den Traum erfüllte, ihren ersten Roman zu schreiben.

Geboren wurde ich 1980 und ich begann schon sehr früh damit, Geschichten zu erzählen. Und dann, eines Nachts, als ich durch die Straßen einer unwichtigen Stadt ging, tauchte der Anfang einer Geschichte in mir auf, so eindringlich und klar, dass ich nicht anders konnte, als sie aufzuschreiben.

aka Franka Rubus
Anika Beer ist ein Herbstkind des Jahres 1983 und wuchs in der Bergstadt Oerlinghausen am Teutoburger Wald auf. Nach dem Abitur lebte sie einige Zeit in Spanien, bevor sie in Bielefeld ein Biologiestudium begann. Nach Abschluss der Bachelorarbeit nahm sie eine Teilzeitstelle an der Universität an, bis sie sich im Juli 2010 als Schriftstellerin selbstständig machte. Bis heute lebt und schreibt sie in Bielefeld.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

(Autorenplausch) Juliette Bensch: Last minute Liebe


Titel: Last minute Liebe
Autorin: Juliette Bensch
Originaltitel, 225 Seiten
ISBN: 3941598228
Euro: 14,90
http://www.juliette-bensch.blogspot.com/













Lesbische Literatur – eine Herzenssache

10% der Bevölkerung sind gleichgeschlechtlich orientiert – sexuell und/oder in der Liebe. Diese Angabe schwankt je nach Fragestellung der jeweiligen Statistik und die Bezeichnungen variieren: homosexuell, schwul/lesbisch, bisexuell oder queer. Fakt ist, dass es uns gibt und dass diese Gedanken und Gefühle weder wegzutrainieren sind, noch irgendwann von allein verschwinden.
Als nicht-heterosexuelle Leserin kann man dann auch schon mal eine provokante Analogie aufstellen und sich fragen: Beschäftigen sich denn 10% der Belletristik-Verlage mit diesem Thema? Sind 10 % der literarischen Figuren in Büchern nicht-heterosexuell? Ohne die genauen Zahlen je erfasst zu haben (kein noch so akribischer Erbsenzähler könnte sie wohl herausfinden), behaupte ich, dass dem nicht so ist. Die Verlage, die sich für diese Literatur einsetzen, kann man an zwei Händen abzählen und ich bin froh, dass es sie gibt.
Wenn man sich als Autorin dazu entschließt, für diese Nische tätig zu werden, arbeitet man für eine Minderheit. Schwule und Lesben sind es gewohnt, dass Heterosexualität in ihrem Umfeld die Norm ist, sind häufig so sozialisiert und von heterosexuellen Darstellungen in Filmen und Literatur umgeben. Heterosexuelle werden jedoch selten von sich aus zu einem Buch greifen, das schwule oder lesbische Liebe darstellt.
Als Autorin kann man sich natürlich verbiegen und die Figuren, die man im Kopf hat, umpolen, um den größeren Marktanteil der Leserschaft anzusprechen. Ich habe mich dagegen entschieden. Und zwar nicht, weil ich ‚rebellisch’ sein und queere Lebensweisen sichtbar machen will, sondern weil ich einfach meine Figuren habe entscheiden lassen. Die Sichtbarkeit liegt mir natürlich dennoch am Herzen, deshalb berichte ich gern etwas über die Arbeit als 'lesbische Literatin' sowie meine eigenen Empfindungen als Leserin von queeren Texten.
Nun könnte man ja behaupten, lesbische Literatur (v.a. Liebesromane) unterscheidet sich nur dadurch von der „normalen“, dass es statt Held und Heldin zwei Heldinnen gibt (und bei schwuler Literatur zwei Helden). So einfach ist die Rechnung jedoch nicht. Für Lesben und Schwule sieht die Welt etwas anders aus. Die erste Hürde ist das Coming Out – zuerst vor sich selbst, dann vor Freunden, Familie und anderen. Aber damit ist es nicht getan. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen man sich erklären, rechtfertigen oder erneut herauskommen muss – beim Kennenlernen der KollegInnen in einer neuen Arbeitsstelle, bei Arztgesprächen, wenn aus Bekanntschaften Freundschaften werden sollen oder beim Suchen und Finden der Liebe.
Die Partnersuche ist ein zweiter großer Unterschied. Wenn man nicht gerade den Weg über Kontaktanzeigen oder spezielle Locations geht, muss man sich gute Antennen aneignen, sonst quält man sich lange mit der Frage „Fühlt er/sie überhaupt wie ich?“
Wenn man die Liebe gefunden hat, geht es weiter: die eingetragene Lebenspartnerschaft ist politisch der Ehe nicht gleichgestellt (nicht dass jeder Schwule und jede Lesbe automatisch überhaupt heiraten wollen würden), auch wenn es politisch in den letzten Jahren in großen Schritten voran ging. Und trotz Innovationen wie Antidiskriminierungsgesetz ist die Akzeptanz von Homosexualität nicht automatisch eine Selbstverständlichkeit in den Köpfen der Menschen. Wünscht man sich als schwules oder lesbisches Paar Nachwuchs, muss man Umwege in Kauf nehmen und auch hier gibt es noch politische Baustellen.
Bei all den kleinen und großen alltäglichen Schwierigkeiten bin ich froh, dass es Verlage gibt, die sich den Lesenachschub für ‚uns’ zur Aufgabe gemacht haben und ich darauf zählen kann, bei ihnen fündig zu werden. Vor allem bin ich froh, selbst ein Teil dessen zu sein, andere LeserInnen zu erfreuen und mich im Schreiben nicht verbiegen zu müssen.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

(DVD) Krieger des Lichts


Titel: Krieger des Lichts
Regisseur: Brian A. Metcalf
Darsteller: Jordan Matthews, Hallee Hirsh, Brad Dourif
Sprachen: Deutsch, Englisch
Euro: 12,15
Veröffentlichungsdatum: August 2011
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Spieldauer: 94 Minuten
Serie: Nein
Come in: Geliehen








Klappentext/ Inhalt

Jacob mag zwar wissen, wie man eine scharfe Klinge führt, aber seit dem gewaltsamen Tod seiner Familie fühlt er sich entwurzelt, immer auf Wanderschaft, auf der Suche nach einem neuen Sinn. Unterwegs rettet er das Mädchen Sarah vor dem bösartigen Mathias und dessen Schergen. Mathias hat es auf eine alte Kette abgesehen, die Sarahs Onkel gehört hat. Jacob macht es sich zur Aufgabe, Sarah zu beschützen und sicher nach Hause zu bringen - keine leichte Aufgabe, denn an allen Ecken lauern neue Gefahren und unberechenbare Dämonen.

Meinung

Ein unterirdisch schlechter Film, von dem jeder tunlichst die Finger lassen sollte! Leider haben wir mit mehreren Zuschauern den Inhalt nicht verstanden, obwohl wir versuchten, ihn uns gegenseitig zu erklären, so dass ich leider keine eigene Inhaltsangabe liefern kann. Der Filmtrailer wirkt ähnlich unmotiviert und zurückhaltend, so dass auch hier keine klärenden Hinweise zu finden sind.
Gelungen sind die Zombies, in die sich die Nachbarschaft rund um die Heldin und ihre Familie verwandeln. Warum ausgerechnet sie verschont bleiben, kann nur gemutmaßt werden. Die Zombies mit den leeren, schwarzen Augenhöhlen jedoch sind sehenswert und verschaffen eine gruselige Grundstory, immer wenn sie auftauchen.
Woher jedoch der Zauberer Mathias kommt und was es mit der geheimnisvollen Kette auf sich hat, wird nur äußerst abstrus erklärt.
Die Handlung springt in verschiedenen Zeitlinien hin und her, denen mittelmäßig gut zu folgen ist, in denen aber nicht alle Personen der Jetztzeit genannt werden. Auch werden die Motivationen der Hauptpersonen nur sehr halbherzig dargelegt.
Das (eigentliche) Auftauchen des jugendlichen Kriegers Jacob (in einer vergangenen Zeitlinie) gar gerät so verwirrend, dass der Zuschauer ärgerlich werden kann. Bis dahin ist er schon eine ganze Weile mit der jungen Heldin, die man hier und da eventuell schon in einigen amerikanischen Serien gesehen hat, unterwegs. Das Schwert, das Jacob trägt, besitzt einen eigenen Namen und scheint etwas Besonderes zu sein. Leider wird nicht geklärt was genau und auch nicht, wer ihm eigentlich seine meisterliche Kampfeskunst beigebracht hat. Ein wenig erinnert er von seinem Auftreten her an Severus Snape (Harry Potter), kann aber nicht im entferntesten an diese meisterliche Figur heranreichen.
Die Geschichte kann zwar nicht als vorhersehbar bezeichnet werden - dazu ist sie schlicht zu unverständlich - aber doch als platt. Eine kleine Liebesgeschichte zwischen Jacob und Sarah bleibt ebensowenig aus, wie der Streit zwischen Mutter und Tochter.
Am Ende schließlich ist nichts geklärt und es werden in den Ausgangsbildern noch einmal offene Fragen obendrauf geliefert, so dass es einem um die verlorene Zeit wirklich nur leid tun kann.
Finger weg! Schund.

Montag, 12. Dezember 2011

Covergleichheit: Küss mich!


"Perfect Limit (Sypricon Masters)" von Sara Brookes ist ein E-Book-Fund und das Paar erkannte ich natürlich sofort. "Eine magische Nacht" von Natale Stenzel steht noch ungelesen im Regal, ist aber allein wegen seines Covers da.
Bei dem englischen Titel ist der Kopf des Mannes abgeschnitten worden, während es beim deutschen der Körper ist, der fehlt. Aber die Gewichtung der beiden Geschichten ist auch recht unterschiedlich - wenn auch nicht in den wesentlichen Dingen.


Schlimm genug, dass es Feen tatsächlich gibt. Aber jetzt hat der Oberste Druide Janelle auch noch zur Wächterin über ein extrem männliches Exemplar gemacht. Doch Kane ist der Mistkerl, der nach einer leidenschaftlichen Nacht einfach verschwand. Und ihr Herz will auch diesmal nicht auf ihren Kopf hören.




Deputy Brigade Manager Rayna Donaghy is convinced she’s imperfect. Abandoned and left for dead, Rayna now lives on Sypricon, a frontier planet known for its scarred surface. After a fatal blaze at one of the planet’s quarries, Rayna seeks an escape at the landmark BDSM club, Tawse.
Burke, a Dom at the club, is captivated with the woman who has been under his command for the past several months. However, he’s finally had enough of her self-loathing and is determined to help Rayna overcome her fears. In the center of the action, Burke lays her bare for all to see in order to show her being perfect is simply a matter of perception.

Auch Mona Varas Roman "Tochter der Schatten" ziert das gleiche Paar.



Freitag, 9. Dezember 2011

Backrezepte der Stars - gar nicht so dumm


Im November beschloss ich spontan, wie in jedem Jahr zur Weihnachtszeit, Plätzchen zu backen. Doch kein Fertigteig sollte ins Haus kommen und die althergebrachten Familienrezepte mal etwas aufgepeppt werden.
Als ich am Zeitungsstand vorbei kam und ein Heft fand, das sich praktischerweise "Plätzchen backen" nannte, nahm ich es in die Hand. Woher die Rezepte letztendlich kommen - von Stars oder einem Konditor - spielt keine Rolle, beim duchblättern entdeckte ich jedoch zahlreiche neue Ideen und nahm es mit.
Ein Fan von Ausstechen und aufwendig dekorieren war ich nur als Kind, heute ist mir wichtig, dass ich die Zutaten preiswert kaufen kann und sich der Zeit- und Kraftaufwand in Grenzen hält. Dabei stieß ich auf zwei Rezepte, die so klangen, als müsse man sie zumindest einmal probiert haben.
Yvonne Catterfeld empfiehlt Mokka-Plätzchen. Hässliche, kleine braune Dinger, zu denen ich jedoch immer wieder zurückblättern musste und mich schließlich entschloss, es einfach mal zu versuchen.
(Das Rezept wurde von mir etwas abgewandelt)

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Eleboo - E-Books für Jederman


"Hier finden die unendlichen Weiten des Internets ein Ende."
Seit Februar 2011 ist die E-Book-Plattform Eleboo offiziell online und vereint Angebot und Nachfrage unter einem Dach.
Autoren können einfach und unkompliziert ihre Werke publizieren. Leser können zwischen kostenpflichtigen und kostenlosen Werken wählen und sie ebenso einfach herunterladen und genießen. Indiebooks werden zusätzlich im ersten deutschen Indiebook-Shop auf Facebook zum Verkauf angeboten.
Neben dem Shop kann sich im seiteninternen Forum über das Schreibhandwerk auseinandergesetzt werden, im Blog gibt es stets aktuelle News über E-Books und Online-Lehrgänge zu den wichtigsten Fragen, die ein E-Book-Autor hat. Der Eventkalender bietet immer die neuesten Informationen zu Lesungen, Messen, Events und vielem mehr.

"Jeder begeisterte Leser freut sich darüber, ein neu gekauftes Buch in den Händen zu halten. Ich möchte, dass dem Leser dieses Gefühl auch beim Kauf/Download eines E-Books überkommt.", schreibt Ideengeber und Redakteur Dirk Schweigert.
"Ich hoffe Ihnen gefällt die Idee und freue mich, Sie bald bei eleboo begrüßen zu dürfen."

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Montag, 5. Dezember 2011

Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? - Betina Krahn


Titel: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe?
Autorin: Betina Krahn
Originaltitel: Yesterday's Bride
Verlag: Cora
In: Historical Weihnachtsband 04
Euro: 5,95
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2011
Seiten: 121
Kein Serientitel
Come in: Gekauft








Inhalt

London, 1890. Claire Halliday ist nach dem Tod ihrer Eltern bei der etwas verschrobenen Familie Mayhew aufgewachsen, die sie mit ihrem Sohn Stephen verheiraten wollte. Doch kurz vor der Hochzeit verstarb der junge Mann unerwartet.
Seitdem sind vier endlose Jahre vergangen, in denen das Weihnachtsfest - der Zeit, als der Unfall geschah - zum grausamen Höhepunkt für Claire avancierte.
Doch in diesem Jahr nimmt sich Engelnovizin Periwinkle der Sache an. Als sich Ralph Hutton, ein entfernter Cousin und einstiger bester Freund Stephens ankündigt, sind die Mayhews fest entschlossen, ein traditionelles Weihnachtsfest zu feiern - und Claire mit dem attraktiven Mann zu verheiraten. Periwinkle tut ihr übriges dazu ...

Cover

Das Cover des drei Geschichten umfassenden Weihnachtsbandes ist gelungen. Mit Weihnachtlichen Farben und Accessoires erhält das Paar den geeigneten Rahmen fürs Happy End.

Meinung

Die gesamte Geschichte findet vor dem Hintergrund des Weihnachtsfestes statt und enthält alles, was dieses zu dem macht, was es ist. Leider kann sie ansonsten nicht überzeugen.
Warum es die, für alle Lebenden unsichtbare, Figur der Periwinkle gibt, ist unverständlich. Sie bringt die Handlung nicht voran, sorgt aber gleichzeitig für langatmige Unterbrechungen, die, würden sie gestrichen, keinen Unterschied ausmachen würden. Da die Familie, die grandios liebenswert gestaltet wurde, am selben Strang zieht, kann die kleine "übersinnliche" Handlung auch durch deren Zutun erklärt werden. Auch sorgt die Engelnovizin für keine zusätzliche Atmosphäre oder einen kleinen Witz.
Claires und Ralphs erste Begegnung ist sehr charmant und mit einem kleinen Augenzwinkern geschildert. Doch schon kurz darauf ergeben sich einige Ungereimtheiten, die nicht zusammen passen wollen. Die Zweifel der Liebenden sind zumeist nicht nachvollziehbar und halten unnötig auf. Schließlich schleicht sich auch viel Vorhersehbarkeit in die Handlung ein.
Das wäre alles nicht so schlimm, es spielt sich immerhin auf einer begrenzten Seitenzahl ab, wenn die Charaktere nicht gar so platt gezeichnet wären. Zwar haben sie ausreichende und interessante Biografien erhalten, es mangelt ihnen jedoch an Tiefe. Die wahren Gefühle entwickeln sich innerhalb nur weniger Tage und sollen ein Leben lang halten.
Eine leider eher mittelmäßige Geschichte mit geringem Unterhaltungswert, aber einigen bezaubernden Nebenfiguren.


Betina Krahn wurde in Huntington, West Virginia geboren. Bücher und Kunst waren von Beginn an wichtige Bestandteil e ihres Lebens. Mit vier lernte sie lesen, mit fünf nahm sie an ihrem ersten Kunstwettbewerb teil, mit sechs entwickelte sie die ersten Geschichten und schon bald verfasste sie Drehbücher für populäre TV-Shows. Von einem Freund erhielt sie einen Historischen Roman geschenkt und sofort war sie von der Kombination von Liebesromanzen im historischen Ambiente fasziniert. Ihre ersten Geschichten und Handlungen ließen nicht lang auf sich warten. Ihr Mann und ihre Schwester bekräftigten sie, ihre erste Geschichte an einen Verlag zu senden - mit Erfolg. Er wurde veröffentlicht. Nach drei erfolgreichen Publikationen ermutigte sie ihr Mann, sich voll und ganz dem Schreiben zu widmen. Mit dem Erfolg kam leider auch eine tragische Zeit in ihrem Leben. Ihr Mann Don erkrankte an Krebs und verstarb. Gemeinsam mit ihren beiden Söhnen überstand sie diese schwere Zeit und fand auch wieder eine neue Liebe. Mit Rex, der ihre Liebe zum Kochen, zu Büchern und Filmen teilt, lebt sie nun glücklich in Florida.

Freitag, 2. Dezember 2011

Im November gelesen


Nach all den starken Lesemonaten der vergangenen Zeit habe ich schon vermutet, dass demnächst eine Flaute einkehren würde. Das Ergebnis ist deutlich an der Novemberliste zu sehen. Ich konnte mich jedoch nicht ein bisschen überreden ein Buch in die Hand zu nehmen, alles, was ich gelesen habe, waren Kurzgeschichten oder Kurzromane. Übrigens auf meinem neuen Spielzeug E-Reader.

Die verborgene Königin - Alma Alexander
Der Rote Dynan, König von Roisinan, ist in der Schlacht gefallen. Sein Bastardsohn Sif hat das Heer zum Sieg geführt und beansprucht nun die Krone für sich ═ und er wird niemanden neben sich dulden. Anghara, die rechtmäßige Erbin des Throns, ist fast noch ein Kind. Nun muss sie bei Nacht und Nebel fliehen und alles zurücklassen, was sie bisher gekannt hat. Ein wehrloses Mädchen auf der Flucht, umgeben von Fremden, verfolgt von den Schergen eines Königs, dessen Grausamkeit keine Grenzen kennt. Doch Anghara ist ein großes Schicksal bestimmt, denn sie besitzt eine wundersame Gabe, welche die Welt von Grund auf verändern wird.
- Rezi folgt. 416 Seiten

Tom-Kat und andere scharfe Stories - Kerri Sharp (Hrsg.)
E-Book
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Sinnlichkeit für einen, zwei oder drei Genießer
Die in diesem Quickie enthaltenen Stories stammen aus der Printausgabe des Titels "Wild und hemmungslos" (S. 1-64).
- Rezi folgt. 135 KB