Titel: Brennender Kuss
Autorin: Sophie Jordan
Sprecher: Stephanie Kellner
Originaltitel: Firelight
Verlag: DAV
Spieldauer: ca. 325 min/ 5 CDs (gekürzt)
Euro: 19,99
Serie: Firelight 01
Come in: Vom Audioverlag
Inhalt
Die sechzehnjährige Jacinda Jones ist ein Draki, ein Nachkomme von Drachen(wandlern), deren größte Überlebenschance ihre heimliche Fähigkeit ist, sich in menschlicher Form bewegen zu können.
Unter Ihresgleichen ist sie etwas Besonderes, denn sie ist seit Generationen die erste, die Feuer speien kann. Das macht sie auch als Partnerin wertvoll, weswegen sie seit Kindertagen ihrem Jugendfreund Cassian versprochen ist. Obwohl sie ihn mag, möchte sie ihre Zukunft selbst bestimmen dürfen. Außerdem ist ihre Zwillingsschwester Tamra, bei der sich nie der Draki gezeigt hat, heimlich in Cassian verliebt.
Als Jacinda nur knapp einem Angriff von Drachenjägern entgeht, beschließt ihre Mutter, mit ihren Töchtern ans andere Ende des Landes zu fliehen. Dort geht Jacinda das erste Mal in eine normale Schule und trifft auch auf den mysteriösen Will Rutledge, den sie sofort als einen Drachenjäger wiedererkennt. Doch er hat sie selbst nur in Drakiform gesehen und sie glaubt, dieser Umstand würde sie schützen. Denn ihre Mutter hat ihr verboten, sich jemals wieder in einen Draki zu verwandeln, um weder sich, noch die Sippe in Gefahr zu bringen.
Aber Jacindas innerer Draki ruft und sie spürt schnell, dass sie sich in Will verliebt hat. Außerdem ist da auch noch Cassian.
Cover/Sprecherin
Das Cover mag auf den ersten Blick sehr künstlich aussehen, ist aber dennoch dergestalt, dass man fast nicht in der Lage ist, den Blick abzuwenden. Es ist größtenteils vom deutschen Buch und dieses vom Original übernommen und war es, das mich dazu bewog, die ersten Seiten anzulesen und es schließlich mitzunehmen.
Das Hörbuch gibt die Handlung gekürzt wieder, ich kann jedoch nicht behaupten, dass mir das besonders aufgefallen wäre.
Stephanie Kellner, laut Klappentext die deutsche Stimme von Jessica Alba, liest mit vollem Körpereinsatz, was deutlich herauszuhören ist. Im Video ist zu sehen, wie sehr sie an den Buchstaben und dem Inhalt hängt, wie sehr sie sich in die Figuren einzufühlen vermag. Es gelingt ihr großartig, den Grundtenor der Geschichte in sich aufzunehmen und sehr glaubhaft wiederzugeben. Die lebendige Sprechweise macht es möglich, der Geschichte lange am Stück zu folgen ohne dass sich Ermüdungserscheinungen zeigen.
Die Sprecherin hat eine klassische Ausbildung hinter sich, ist ebenfalls im Gesang und im Schauspiel bewandert, spielt Theater und leiht ihre interessante Stimme einigen bekannten Filmgrößen.
Diese Sprecherin war ein Glücksgriff für "Brennender Kuss" und es bleibt zu hoffen, dass sie im Falle der Übersetzung der beiden weiteren Serienteile ebenfalls diese Rolle übernimmt.
Meinung
Im letzten Jahr las ich das Original "Firelight" für das LoveLetter-Magazin und war nun sehr gespannt, wie es mit der deutschen Übersetzung geklappt hat. Als mir das Hörbuch angeboten wurde und mich die Hörprobe deutlich überzeugen konnte, sagte ich gern zu - auch wenn die Geschichte für die Hörausgabe gekürzt wurde.
Laut Autorenhomepage ist "Firelight" bereits in der vierten Auflage und in insgesamt siebzehn Länder verkauft. Außerdem sind die Filmrechte an Mandalay Entertainment gegangen; Nick Pustay wird versuchen, einen Film daraus zu machen.
Wie auch damals denke ich, völlig zu Recht.
Sophie Jordan weiß, wie man eine bewegende und sehr emotionale Geschichte schreibt, ist sie doch durch ihre Historicals schon seit Jahren darin geübt. "Brennender Kuss" lehnt sich spürbar an einige Bestseller des jungen Genres an, dessen Vergleiche es nicht scheuen muss.
Jacinda ist von ihrer Wesensart her ein typisches sechzehnjähriges Mädchen. Sie ist noch sehr jung, setzt sich aber mehr und mehr durch. Ihr eigener Wille, ihr eigenes Leben werden ihr von verschiedenen Charakteren vorenthalten und sie begehrt auf. Dabei kann sie allerdings alles gefährden, was andere in vielen Jahrhunderten aufgebaut haben. Diese schwere Last drückt ihre Stimmung deutlich herunter. Jacinda, die etwas Besonderes ist, es aber nicht sein will. Die glaubt, keiner könne sie verstehen, die mit ihrer (normalen) Schwester im Twist liegt, deren Mutter sie einfach nicht versteht, die leidet, leidet, leidet, aber der Welt ein fröhliches Gesicht zeigen muss. Wenn das nicht Pubertät ist, was dann?
Sie bildet also eine Figur, die wie geschaffen für junge Mädchen ist, weil sie kuhl ist, obwohl sie es nicht sein will und weil sie fühlt, was Viele in diesem Alter fühlen - ganz ohne inneren Draki.
Die Welt um die Draki jedoch sind ein großer Kritikpunkt. Vielleicht wird von der Autorin in den Folgebänden noch darauf eingegangen, aber bisher kommt die Gemeinschaft deutlich zu kurz.
So ist nicht klar, wie sich die Draki überhaupt entwickeln konnten. Auch fehlt der Grund, warum genau sie gejagt werden und wieso die Drachenjäger, die seit Jahrunderten in Sippen zusammenleben, von ihnen wissen, aber nicht von ihrer menschlichen Gestalt. Und warum weiß kein anderer Mensch von den Drachen(wandlern)?
Will ist ein sehr geheimnisvoller Held, was ihn allein schon sehr anziehend macht. Sein attraktives Gesicht, das sich hinter viel Schweigsamkeit verbirgt, paart sich mit dem Umstand, dass dieser typische Mädchenschwarm nur Augen für Jacinda hat. Diese Übermacht und die vermeintlich von ihm ausgehende Gefahr sind es, die den Großteil der Handlung beherrschen. Diese lebt in erster Linie von starken Bildern und tiefen (Mädchen)Emotionen, die den Leser schnell mitreißen und kaum mehr loslassen.
Die Gefühle zwischen Jacinda und Will entwickeln sich zunächst langsam, müssen auch den ein oder anderen Tiefschlag verkraften, gehen aber schließlich tief. Während die Welt um sie herum unterzugehen droht, bildet ihre Liebe eine Art festen Anker.
Das Ende wartet mit einem recht heftigen Cliffhanger auf, was umso enttäuschender ist, als dass es bis zum nächsten Teil in deutscher Sprache (und entsprechend als Hörbuch eingelesen) noch recht lange dauern dürfte.
"Brennender Kuss" bietet beste Unterhaltung für junge Leser und Hörer, weil es besonders für sie thematisch in die Vollen greift. Obwohl nicht alles ganz nachvollziehbar ist, was die spannende Handlung jedoch schnell vergessen lässt, tragen gerade die tollen Bilder und die tiefe Emotionalität zu einem unterhaltsamen Hörvergnügen bei.
Firelight-Serie:
1. Firelight (Brennender Kuss)
2. Vanish (September 2011)
3. noch unbekannt
http://www.sophiejordan.net/
Sophie Jordan wuchs im Hügelland von Texas auf, das sie schon früh zu Geschichten über Drachen, Kämpfer und Prinzessinnen inspirierte.
Sophie Jordan schrieb ihre erste romatische Geschichte schon in ihrer Jugend, während der langweiligen Spanischstunden in der High School. Ihre Leidenschaft für das Schreiben sorgte dann dafür, dass sie ihren Abschluß in Englisch und Geschichte machte.
Sie wurde Lehrerin für englische Literatur, nach mehreren Jahren Lehrtätigkeit an einer High School und mit der Geburt ihrer ersten Tochter beschloss Sophie Jordan ihren wirklichen Traum vom Schreiben wahr zu machen.
Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit gerne mit der Aufnahme von zuviel Koffein (am liebsten in Form von Latte macchiato und Cherry Cola) und bespricht Handlungsstränge mit jedem, der zuhört – ihre Kinder eingeschlossen.
Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in Houston.
Sophie Jordan, die bisher nur für ihre Historicals und unter dem Sharie Kohler für ihre Paranormals bekannt war, legt mit "Firelight" ihren ersten Jugendroman vor.
Hallo Soleil,
AntwortenLöschenich habe dieses Buch gestern früh beendet, bin davon hin & weg und freue mich schon auf eine Fortsetzung. Allerdings ziehe ich Büchern Hörbüchern vor - ich finde, in Büchern lässt sich alles besser beschreiben. ;-)
Liebe Grüße,
Sabine
Hallo Sabine,
AntwortenLöschenerstmal schön, dass es Dir auch gefallen hat! :)
Aber Du siehst mich verwirrt: Hörbücher denken sich doch keine neuen Texte aus, sondern es wird jener aus dem Buch gelesen?
Ich habe das Buch ja auch gelesen, im Original zwar, aber ich kann nicht behaupten, dass mir bei der gekürzten Version irgendwas gefehlt hätte.
Das einzige, das mich zu bisher eher wenigen Hörbüchern hat greifen lassen ist, dass ich unheimlich mäklig bin, was SprecherInnen angeht. Beispielsweise könnte ich mir den ersten teil der tribute von Panem anhören, aber weil ich die Sprecherin nicht mal auf den wenigen Minuten ausgehalten habe, werde ich wohl nie erfahren, worum es in der Geschichte geht. Also jedenfalls, bis wie uns den Film anschauen können ;-)
Ansonsten finde ich es schön, die Hände freu zu haben und neben dem Hören noch etwas anderes machen zu können.
LG
Soleil
Soleil, ich habe mich falsch ausgedrückt.;-)
AntwortenLöschenIch meinte, dass ich generell lieber Bücher mag, weil die jeweilige Welt bzw. die Geschichte, die Protagonisten etc. in geschriebener Form besser zur Geltung kommen. Das ist auch der Grund, warum ich oft auch nicht mit Romanverfilmungen zufrieden bin. ;-)
Bei einem Hörspiel ist der Sprecher immens wichtig und wenn einem die Stimme nicht zusagt, dann ist das ganz furchtbar. Ich hatte z.B. ein Problem mit der Sprecherin von "Urlaub mit Papa" - ich fand die Stimme so furchtbar unsypmathisch, dass ich nicht alles gehört habe.
Zu der Panem-Trilogie habe ich Rezensionen geschrieben und falls es dich interessiert, kannst du dort alles Wissenswerte nachlesen.
http://buechersuechtig-sabine.blogspot.com/search/label/Collins%20Suzanne
Liebe Grüße
Sabine
Hallo noch mal,
AntwortenLöschenich dachte auch mal so, vielleicht muss man sich auch einfach darauf einlassen? Allerdings muss bei einem Hörbuch einfach alles stimmen und das macht die Sache dann kompliziert.
Hörspiele sind ja noch einmal was anderes und ich muss sagen, dass ich sie nicht mag.
Danke für den Link, aber wenn ich ein Buch noch selbst lesen will - die Hoffnung stirbt zuletzt! ;-) - dann lese ich keine Rezis dazu. Vielleicht ergibt es sich ja mal, dass ich Deine Rezi nach dem Lesen lesen kann? :) Drück uns die Daumen!
LG
Soleil