Dienstag, 23. Januar 2024

Der Fürst des Zorns - Kerri Maniscalco

 

Emilias Zwillingsschwester Vittoria wird ermordet. Auf der Suche nach dem Mörder muss sie sich vor den Hexenjägern in Acht nehmen und begegnet einem mächtigen Höllenfürsten.

 

 


Titel: Der Fürst des Zorns
Autorin: Kerri Maniscalco
Originaltitel: Kingdom of the Wicked
Verlag: Piper
ISBN: ‎978-3492706810
Euro: 17,00
Veröffentlichungsdatum: April 2022
Seiten: 416
Serie: Kingdom of the Wicked 01
Come in: Kauf

 

 

 

Inhalt/Klappentext
Als die junge Hexe Emilia ihre Zwillingsschwester Vittoria ermordet vorfindet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zutiefst schockiert will sie Rache üben – koste es, was es wolle. Selbst wenn sie dafür verbotene dunkle Magie einsetzen muss, die sie in die Gefahr bringt, von Hexenjägern enttarnt zu werden. Auf ihrer Suche nach dem Mörder trifft Emilia auf Wrath, einen der sieben dämonischen Höllenfürsten, vor denen sie von klein auf gewarnt wurde. Wrath behauptet, auf Emilias Seite zu stehen. Doch kann man einem leibhaftigen Höllenfürsten trauen, selbst wenn er noch so gut aussieht?

 

 


Meinung
Es handelt sich einerseits um einen absoluten Fehlkauf und andererseits um die berüchtigte Frage, ob alle anderen ein anderes Buch gelesen haben als ich. Das Cover ist wirklich ansehnlich und für prickelnde Spannung empfänglich, haben die zahlreichen Instagram-Bilder ihr Übriges getan – ich griff im Buchladen zu. Später habe ich das Buch meiner Mutter in die Hand gedrückt, um zu sehen, ob es an mir lag, aber sie hat nicht mal das erste Drittel geschafft. Sie kann es nicht gut in Worte fassen, aber „es waren diese ganzen Ichs“. Das in der Ich-Form verfasste Buch ist in der Tat sprachlich nicht gerade herausragend. Im Gegenteil, es ist langweilig und zäh, was nicht zuletzt an der sehr einfachen unaufgeregten Sprache und den zahlreichen Wortwiederholungen liegt.

Bis zum Ende ist es mir nicht gelungen herauszufinden, in welcher Zeit wir uns befinden. Die Autorin hat absolut keine Details eingebaut, außer wenn es ums Essen ging (und da auch nur die Bezeichnungen). Opulent ist dabei allerdings nichts, wenn Emilia Gemüse schneidet oder bestimmtes Essen in einen Korb tut, um es ins Kloster zu bringen. Die Küche, eben dieses Kloster, die Straßen – nichts wird in irgendeiner Art beschrieben. Fahren auf der Straße Autos oder Eselkarren? Hat jemand ein Handy oder Telefon mit Wählscheibe? Ein Degen, Pistole? Schreiben sie mit der Feder? Kleidung (ein einziges Mal wird ein Mieder erwähnt)! Nichts, absolut gar nichts davon baut die Autorin ein. Erst auf der Verkaufsseite ist zu erfahren, dass sie sich „im 19. Jahrhundert in Palermo“ herausgesucht hat. Das war so gesehen auch die einzige Spannung für mich, endlich doch ergründen zu können, in welcher Zeit wir uns befinden. Unnötig zu erwähnen, dass sich die junge Frau vollkommen aus ihrer Zeit gefallen verhält und das, obwohl sie keine Aufmerksamkeit auf sich oder ihre Familie lenken darf.

Der Mord geschieht recht zeitig, was schade ist, da wir die Schwestern kaum zusammen erlebt haben. Später behauptet Emilia immer mal wieder etwas, das aber leider so wirkt, als sei es der Autorin eben beim Schreiben eingefallen und würde die kleine Handlungslücke, die sich gerade eben ergeben hat, schließen. Als sie nun ihre tote Schwester findet, war die Szene schon so unbeholfen geschildert, vollkommen ohne sprachliche Eleganz, ohne jegliches Gefühl, dass ich am liebsten abgebrochen hätte. Aber der Buchpreis …

Es geschehen lauter langweilige Dinge, die sich erst bessern, als Emilia den Höllenfürsten herbeiruft. Allerdings verbleibt der dann im Bannkreis in einer Höhle. Prickelnde Dialoge – Fehlanzeige. Emilia, die eine Hexe sein soll, macht davon so gut wie keinen Gebrauch, auch ihr Umfeld übrigens nicht. Ein paar Legenden, Weissagungen  und Co., die geheimnisvoll wirken sollen, werden eingestreut und reichen offenbar aus, um die meisten Leser zufriedenzustellen.

Mich hat dieses Buch in mehrerer Hinsicht frustriert. Zum einen, weil es so dermaßen schlecht geschrieben ist, sprachlich wie inhaltlich. Zum anderen, weil es offenbar vielen Lesern gar nicht mehr aufgeht, denn das ist keine Ansichtssache, sondern Schreibhandwerk, die diese Autorin offenbar nicht beherrscht. Warum wird so etwas übersetzt? Richtig, es verkauft sich trotzdem … Persönlich kann ich nur abraten.

 

 

Kingdom of the Wicked:
1. Kingdom of the Wicked (Der Fürst des Zorns)
2. Kingdom of the Cursed (Die Königin der Hölle)
3. Kingdom of the Feared (Die Göttin der Rache)

 

 

Kerri Maniscalco ist in einem Beinahe-Spukhaus in der Nähe von New York City aufgewachsen, wo auch ihre Faszination für Gruselschauplätze ihren Ursprung nahm. In ihrer Freizeit liest sie alles, was sie in die Finger bekommen kann, kocht mit ihrer Familie und Freunden und trinkt viel zu viel Tee, während sie die subtileren Angelegenheiten des Lebens mit ihren Katzen diskutiert.

6 Kommentare:

  1. Stimme deiner Rezension 1:1 zu. Das Buch eine große Enttäuschung... Und Handlungsort und -zeit so geschickt NICHT zu beschreiben, das muss man auch erstmal schaffen. :P

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    1. Oh, sieh an. Ich habe ja das gefühl, dass 99% der Leser begeistert waren. Okay, das kann auch Gruppenzwang sein, wer weiß.
      Das hat mich wirklich wahnsinnig gemacht, dass man es nicht erkannt hat! Ich habe gestern eine Kurzrezi gelesen, in der drin stand, dass ja nicht beschrieben wird, man nicht weiß wann und wo - aber das sei gut! Das würde so viel der Fantasie des Leser überlassen!
      Aha.

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    2. Das ist eine "interessante" Sichtweise. Da wundern mich die ganzen 5-Sterne-Rezensionen dann doch nicht mehr...

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    3. Jup, das dachte ich auch. :)

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  2. Giselas Lesehimmel4.2.24

    Jetzt bin ich wirklich froh, dass ich das Buch nicht gekauft habe. Ich hätte wirklich eine spannende Geschichte erwartet.
    Liebe Grüße von der Gisela

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    1. Ich wünschte, das könnte ich auch sagen. :) Dummerweise habe ich Geld dafür ausgegeben.
      Liebe Grüße zurück!

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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