Dienstag, 6. Oktober 2020

Der Sommerdrache - Todd Lockwood

Titel: Der Sommerdrache
Autorin: Todd Lockwood
Originaltitel: The Summer Dragon
Verlag: Fischer Tor
ISBN: 978-3596298600
Euro: 16,99
Veröffentlichungsdatum: April 2018
Seiten: 656
Serie: Die ewigen Gezeiten 01
Come in: Tausch










Inhalt
Maia lebt mit ihrer Familie in einem Aery, in dem Drachen gezüchtet werden. Am langerwarteten Nesttag sollen sie und ihr Bruder endlich einen eigenen Drachen bekommen. Doch dann fordert die Armee des Kaisers alle Jungen für sich. Enttäuscht stürzen die Geschwister in den Wald, wo sie einen toten Drachen finden und ihnen der Sommerdrache Getig, eine Legende, erscheint. Niemand weiß diese Begegnung zu deuten, bis auf einen Maia feindlich gesinnten Befehlshaber. Doch die junge Frau will nicht aufgeben. Sie weiß, dass es unweit des Aerys noch die Wilddrachen gibt, die ebenfalls Nachwuchs aufgezogen haben müssen. Als sie sich allein aufmacht, um sich ihren Drachen zu holen, läuft sie blindlings in die Vorhut einer feindlichen Armee.


Meinung
Lockwood hat sich bisher einen Namen als Künstler gemacht, legt aber mit dem „Sommerdrachen“ sein Debüt als Autor vor. Dieses ist mit zahlreichen Zeichnungen angereichert worden, die sich sehen lassen können und einen wertvollen Zusatz darstellen.
Der Roman ist insgesamt gelungen, wenn er leider deutlich zu lang geraten ist und eine Kürzung (um mindestens einhundertfünfzig Seiten) vertragen würde. Die Handlung zeigt zudem ein knappes Jahr rund um Maia, was leider auch all ihre Alltäglichkeiten, die im Füttern und Stall ausmisten bestehen, umfasst. Wären nicht die immer mal wieder vorkommenden eigensinnigen Taten, inklusiver ganzer Kämpfe, würde das Geschehen ziemlich auf der Stelle treten. Aber selbst diese Kämpfe sind so ausufernd beschrieben worden, dass sie ein Überblättern ganzer Abschnitte gut vertragen.
Maia ist eine sympathische junge Frau, die sich nicht leicht unterkriegen lässt und ihrem Bruder gekonnt Paroli bietet. Sie leidet unter dem Unfalltod der Mutter, beißt sich aber ohne zu klagen durchs Leben. Sie packt zu, wo andere wegschauen. Die Geschwisterrivalität steht nicht im Mittelpunkt, macht die Figuren aber noch lebendiger.
Auch die anderen Figuren, Maias Vater, der Brutmeister, ihr älterer Bruder und seine Frau, werden sehr lebensecht gezeichnet. Später einige junge Herren, die ihr den Hof machen, die sie aber nicht an sich heranlässt, denn sie hat andere Pläne.
Es handelt sich nicht um ein Jugendbuch, auch wenn Maia gerade alt genug zum Heiraten ist, macht Junggebliebenen aber vermutlich mehr Spaß. Die Geschichte wendet sich an alle Leser, vor allem auch an jene, die an einem Buch mit Drachen nicht vorbeigehen können. Diese sind immer mit dabei. Sie lernen sogar einfache Worte zu sprechen und werden wie Familienmitglieder behandelt. Maia tut nichts ohne ihren Zögling Kirr, so dass diese Wesen wie selbstverständlich in die Handlung eingeflochten werden. Der Weltenaufbau ist noch etwas zurückgesetzt, aber die wichtigsten Eckpunkte sind vorhanden, so dass schnell klar wird, dass dieser Einstiegsband in eine Trilogie weit mehr erwarten lässt. Leider dauert es sechshundertfünfzig Seiten, ehe Maia aus ihrer bekannten Welt ausbricht und sich aufmacht, mehr von ihrer Welt zu entdecken. Bis dahin ist es trotzdem ein gelungener Lesespaß gewesen. Schade, dass der zweite Band auch im Original noch nicht vorliegt. Laut Homepage des Autors geht es mit dem Schreiben aber gut voran.
„Der Sommerdrache“ ist eine ganz natürliche Geschichte, die nicht versucht, mehr zu sein als sie ist, sich wirklich gut weg lesen lässt und daher gern empfohlen wird.


Todd Lockwood ist einer der bekanntesten amerikanischen Fantasy-Künstler. Er hat für »Dungeons & Dragons« und »Magic: The Gathering« gearbeitet und zahlreiche Buchcover gestaltet, u.a. zu Büchern von R.A. Salvatore, Tad Williams und Marie Brennan. »Der Sommerdrache« ist sein erster Roman.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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