Autorin: Todd Lockwood
Originaltitel: The Summer
Dragon
Verlag: Fischer Tor
ISBN: 978-3596298600
Euro: 16,99
Veröffentlichungsdatum: April
2018
Seiten: 656
Serie: Die ewigen Gezeiten
01
Come in: Tausch
Inhalt
Maia
lebt mit ihrer Familie in einem Aery, in dem Drachen gezüchtet werden. Am
langerwarteten Nesttag sollen sie und ihr Bruder endlich einen eigenen Drachen
bekommen. Doch dann fordert die Armee des Kaisers alle Jungen für sich.
Enttäuscht stürzen die Geschwister in den Wald, wo sie einen toten Drachen
finden und ihnen der Sommerdrache Getig, eine Legende, erscheint. Niemand weiß
diese Begegnung zu deuten, bis auf einen Maia feindlich gesinnten Befehlshaber.
Doch die junge Frau will nicht aufgeben. Sie weiß, dass es unweit des Aerys
noch die Wilddrachen gibt, die ebenfalls Nachwuchs aufgezogen haben müssen. Als
sie sich allein aufmacht, um sich ihren Drachen zu holen, läuft sie blindlings
in die Vorhut einer feindlichen Armee.
Lockwood
hat sich bisher einen Namen als Künstler gemacht, legt aber mit dem
„Sommerdrachen“ sein Debüt als Autor vor. Dieses ist mit zahlreichen
Zeichnungen angereichert worden, die sich sehen lassen können und einen
wertvollen Zusatz darstellen.
Der
Roman ist insgesamt gelungen, wenn er leider deutlich zu lang geraten ist und
eine Kürzung (um mindestens einhundertfünfzig Seiten) vertragen würde. Die
Handlung zeigt zudem ein knappes Jahr rund um Maia, was leider auch all ihre
Alltäglichkeiten, die im Füttern und Stall ausmisten bestehen, umfasst. Wären
nicht die immer mal wieder vorkommenden eigensinnigen Taten, inklusiver ganzer
Kämpfe, würde das Geschehen ziemlich auf der Stelle treten. Aber selbst diese
Kämpfe sind so ausufernd beschrieben worden, dass sie ein Überblättern ganzer Abschnitte
gut vertragen.
Maia
ist eine sympathische junge Frau, die sich nicht leicht unterkriegen lässt und
ihrem Bruder gekonnt Paroli bietet. Sie leidet unter dem Unfalltod der Mutter,
beißt sich aber ohne zu klagen durchs Leben. Sie packt zu, wo andere wegschauen.
Die Geschwisterrivalität steht nicht im Mittelpunkt, macht die Figuren aber
noch lebendiger.
Auch
die anderen Figuren, Maias Vater, der Brutmeister, ihr älterer Bruder und seine
Frau, werden sehr lebensecht gezeichnet. Später einige junge Herren, die ihr
den Hof machen, die sie aber nicht an sich heranlässt, denn sie hat andere
Pläne.
Es
handelt sich nicht um ein Jugendbuch, auch wenn Maia gerade alt genug zum
Heiraten ist, macht Junggebliebenen aber vermutlich mehr Spaß. Die Geschichte
wendet sich an alle Leser, vor allem auch an jene, die an einem Buch mit
Drachen nicht vorbeigehen können. Diese sind immer mit dabei. Sie lernen sogar
einfache Worte zu sprechen und werden wie Familienmitglieder behandelt. Maia
tut nichts ohne ihren Zögling Kirr, so dass diese Wesen wie selbstverständlich
in die Handlung eingeflochten werden. Der Weltenaufbau ist noch etwas
zurückgesetzt, aber die wichtigsten Eckpunkte sind vorhanden, so dass schnell
klar wird, dass dieser Einstiegsband in eine Trilogie weit mehr erwarten lässt.
Leider dauert es sechshundertfünfzig Seiten, ehe Maia aus ihrer bekannten Welt
ausbricht und sich aufmacht, mehr von ihrer Welt zu entdecken. Bis dahin ist es
trotzdem ein gelungener Lesespaß gewesen. Schade, dass der zweite Band auch im
Original noch nicht vorliegt. Laut Homepage des Autors geht es mit dem
Schreiben aber gut voran.
„Der
Sommerdrache“ ist eine ganz natürliche Geschichte, die nicht versucht, mehr zu
sein als sie ist, sich wirklich gut weg lesen lässt und daher gern empfohlen
wird.
Todd Lockwood ist
einer der bekanntesten amerikanischen Fantasy-Künstler. Er hat für »Dungeons
& Dragons« und »Magic: The Gathering« gearbeitet und zahlreiche Buchcover
gestaltet, u.a. zu Büchern von R.A. Salvatore, Tad Williams und Marie Brennan.
»Der Sommerdrache« ist sein erster Roman.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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