Das Spiel des Barden - Kevin Hearne

Titel: Das Spiel des Barden

Autorin: Kevin Hearne

Originaltitel: A Plague of Giants. Book One of The Seven Kennings

Verlag: Knaur

ISBN: 978-3426523292

Euro: 16,99

Veröffentlichungsdatum: April 2019

Seiten: 816

Serie: Fintans Sage 01

Come in: Tausch

Inhalt/Klappentext

Sechs Kennings sind in den Reichen des Kontinents Teldwen bekannt: magische Fähigkeiten, die Macht über die Elemente verleihen – für einen hohen Preis: Lebenszeit. Die Erzählungen des Barden Fintan führen bald zu einem Gerücht von einem siebten Kenning, das allen anderen überlegen sein soll. Auf der Suche danach fällt eine gigantische Armee bleicher Knochenriesen in die nördlichen Reiche Teldwens ein. Der Barde und seine Verbündeten geraten mitten in den alles verschlingenden Strudel eines Krieges, der ihre Welt zu vernichten droht – sollte es ihnen nicht gelingen, die letzten Geheimnisse der Kennings zu ergründen.

Meinung

Hearne schreibt im Anhang, dass er schon eine Weile einen Roman zu Papier bringen wollte, in dem er eine Geschichte innerhalb einer Geschichte erzählt. Das immerhin ist ihm gelungen, wenn die Umsetzung leider nur sehr schwer verständlich ist. Die Rahmenhandlung besteht in dem Barden Fintan, der allabendlich der erst kürzlich von Fremden angegriffenen Bevölkerung kleine wahre Geschichten erzählt. Dabei wählt er verschiedene Personen und erzählt aus deren Sicht, was sie in ihren jeweiligen Ländern und Kulturen erlebt haben – immer in Hinblick auf die fremde Macht, die sich metzelnd durch die Landen robbt.

Sechs Kennings sind bekannt; eine Art Magiebegabung je nach Herkunft entweder mit Wasser, Holz, Feuer oder anderem verbunden. Nicht jeder überlebt die Erweckung, die es tun, bezahlen ihre Magie mit Lebenszeit. Leider wird der Leser so abrupt ins Geschehen geworfen, dass es einige Seiten benötigt, um auch nur ansatzweise verstehen zu können, wer wo lebt und was die sechs Länder unterscheidet. Obwohl verschiedene Figuren erzählen (durch den Barden, der sich auch optisch in sie verwandelt), ist es dem Autor leider nicht gelungen, ihnen eine eigene, einzigartige Stimme zu verleihen. Junge Mädchen erzählen in etwa anders, als ein etwas biederer Historiker und Sprachbegabter. Hinzukommt, dass die jeweiligen Geschichten in der Geschichte nur nacherzählt werden, also keine aktiven Szenen erhalten und zudem die laufende Handlung unterbrechen. Fintan ist wohl eine Art Spion und erhält eine Art Bewacher, der ebenfalls aus seinem Leben erzählt, der Stadt mit den vielen Flüchtigen oder den Oberen, die ihm kleinere Aufgaben erteilen. Wer nun die Angreifer sind und was sie wollen, eröffnet sich innerhalb der kleinen Episoden, die Fintan von sich gibt. Es dauert aber viele Seiten, ehe das zu verstehen ist. Das vor sich Hinplätschern der Handlung baucht jedwedes Stehvermögen, das der Leser aufzubringen in der Lage ist. Die Lösung allerdings verrät bereits der Klappentext. Die Angreifer haben eine Art heiliges Buch, das ihnen sagt, es gäbe ein siebtes Kenning. Was das ist und wo es zu finden sein könnte, wird auch am Ende nicht aufgelöst.

Zudem muss ich einräumen, dass ich den Autor bereits mit seiner anderen Serie nicht unbedingt für den besten Autor hielt. „Das Spiel des Barden“ liegt nicht nur inhaltlich, sondern auch qualitativ weit darunter. Keine Leseempfehlung.

Fintans Sage:

1. A Plague of Giants (Das Spiel des Barden)

2. A Blight of Blackwings

Kevin Hearne, geboren 1970, lebt in Arizona und unterrichtet Englisch an der High School.