Autorin: Rebecca Roanhorse
Originaltitel: Trail of
Lightning
Verlag: Lübbe
ISBN: 978-3404209644
Euro: 11,00
Veröffentlichungsdatum: November
2019
Seiten: 352
Serie: Das erwachte Land 01
Come in: vom Verlag
Inhalt
Die Dinè
Maggie Hoskie lebt in einer Welt jenseits von „Big Water“. Die Erde hat sich
gewehrt und einen Großteil der Menschheit vernichtet. Nur wenige Orte wurden
verschont und dazu gehört auch der Nordosten von Arizona, wo Maggie nach dem
Tod ihrer Großmutter in einem Trailer lebt. Das Land ist nach der Katastrophe
magisch erwacht und Maggie ernährt sich von der Vernichtung all der Alpträume
aus den Legenden ihres Stammes. Eines Tages soll sie ein verschlepptes Mädchen
befreien, als ihr klar wird, dass das Monster, das sie jagt, nicht geboren,
sondern erschaffen wurde. Doch wer hat die Macht dazu? Die Antwort führt sie in
ihre eigene Vergangenheit.
Roanhorse
hat einen Urban-Fantasy-Roman mit Navajo-Mythologie geschrieben, der eine
kleine Endzeitstory in sich birgt; damit vollkommen überzeugt, in der Umsetzung
jedoch stark schwächelt. Im Grunde gibt es eine Kick-Ass-Heldin mit trauriger
Vergangenheit, zwei Herren, die ihr Herz schneller schlagen lassen und
praktisch keine Handlung. Letzteres ist es auch, das wirklich jedwedes
Stehvermögen benötigt, um nicht die Hälfte zu überblättern und dann nur das
Ende zu lesen. Zudem wäre es zu empfehlen, ein Glossar anzulegen, denn die
Autorin bindet von der ersten Zeile an verschiedene Begriffe und Wörter der
Stammeskultur mit ein, die sich nicht immer in ihrer Bedeutung sofort erschließen
lassen.
Maggie
ist eine taffe, wenn auch recht verschlossene junge Frau, die leider nur wenige
Gelegenheiten bekommt, sich beweisen zu dürfen – dann allerdings kann sie
nichts und niemand aufhalten. Sie ist ruppig und legt es vermutlich selbst nicht
darauf an, gemocht zu werden. Auch wenn sie nicht von Anfang an sympathisch
ist, vermag sie es rasch, den Respekt des Lesers zu erringen.
In
die Handlung wird ohne Umschweife eingestiegen, kaum Zeit sich umzusehen oder
die Gegebenheiten kennenzulernen. Leider schießt Maggie von allen anderen
Menschen Missgunst entgegen, was ausgehalten werden will, der Grundtenor ist
also mehrheitlich recht düster. Einzig die Familie von Grace, die eine Art Pub
unterhält, bringt ihr Sympathien entgegen.
Die
Nebenfiguren sind gut angelegt und interessant aufgearbeitet, dürfen aber
mehrheitlich noch nicht zeigen, was sie können. Es ist immer Maggie, die im
Mittelpunkt steht. Etwas derb wird es, als Mąʼii auftaucht.
Es
ist schwer, mehr über die Geschichte zu sagen, da sie in der Grundidee zwar
sehr überzeugend ist, in der Umsetzung aber deutlich schwächelt. Es ist zu
hoffen, dass sich Roanhorse in der Fortsetzung bessern kann. Bis dato sei „Jägerin
des Sturms“ Lesern der Urban Fantasy ans Herz gelegt, die mal etwas anderes,
Neues kennenlernen möchten. Es braucht zwar etwas, um einzusteigen, dann aber
weiß die von der Autorin gezeigte Welt zu fesseln (aber eben leider nur die). Das Ende ist reichlich
mystisch und erklärt sich vermutlich tatsächlich endgültig im zweiten Roman,
der im September 2020 auf Deutsch erscheinen wird.
Das
erwachte Land:
1. Trail
of Lightning (Jägerin des Sturms)
2. Storm
of Locusts (Meister der Heuschrecken, 30.09.2020)
3. Untitled
4. Untitled
(2021)
Rebecca Roanhorse hat
sowohl indianische als auch afroamerikanische Vorfahren. Sie ist Absolventin
der Yale University sowie der University of New Mexico und hat bereits
zahlreiche Preise gewonnen, darunter den "Hugo Award", den
"Nebula Award" und den "John W. Campbell Award". Sie lebt
mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Santa Fe, New Mexico, wo sie als Anwältin
arbeitet.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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