Donnerstag, 5. Oktober 2017

Darien - Die Herrschaft der Zwölf - Conn Iggulden

Titel: Darien - Die Herrschaft der Zwölf
Autorin: Conn Iggulden
Originaltitel: Darien
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453318809
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: August 2017
Seiten: 416
Serie: Empire of Salt Trilogy 01
Come in: Vom Verlag





Inhalt

In der mächtigen Hauptstadt Darien regiert der schwächliche König Jonathan, der sich lieber den schönen Künsten widmet als den Belangen seines Reiches. Die wahre Herrschaft üben zwölf mächtige Familien aus, die miteinander um die oberste Position ringen. Aber sie alle sehen nicht, dass Gefahr aus den eigenen Reihen kommt - der oberste Heerführer will das Regierungssystem stürzen und ein anderes an dessen Stelle setzen.
Während er auf Darien zumarschiert und sich eine Katastrophe anbahnt, wählt das Schicksal fünf Personen aus, die maßgeblich für die zukünftigen Ereignisse sind. Der Jäger Elias, dessen Frau und Sohn an einer Krankheit starben, will nur das Leben seiner beiden kleinen Töchter retten und verkauft sich dafür an eben jenen Heerführer, der ihn mit einem Spezialauftrag nach Darien schickt. Der kleine Junge Arthur findet bei dem alten Tellius ein neues Zuhause, bis dieser begreift, dass er es nicht mit einem normalen Kind zu tun hat. Nancy sinnt mit ihren ganz speziellen magischen Fähigkeiten auf Rache. Die Ereignisse überschlagen sich und jeder wird ein bisschen Anteil daran tragen, dass nichts mehr so ist wie vorher.



Meinung

Conn Iggulden hat sich mit "Darien" an seinen ersten Fantasyroman gewagt, für gewöhnlich kennen ihn seine Leser aus der historischen Ecke. So ganz ist es ihm leider nicht gelungen, diese abzustreifen; schon allein an der Seitenstärke ist das zu spüren. Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit, um die einzelnen Figuren in ihrem jeweiligen Lebensbereich vorzustellen, was mitunter ein klein wenig zu ausufernd gelungen ist und Stehvermögen braucht. Es lohnt sich jedoch, über die erste Langatmigkeit hinwegzulesen, denn Iggulden sind interessante und gut angelegte Figuren aus der Feder geflossen, die allerdings nicht ihr volles Potential ausschöpfen können. Leider werden sie nur in ihren jeweiligen Lebensbereichen, oft auch für sie neu, gezeigt, die gesamte Welt oder schlicht nur die Stadt Darien kommen viel zu kurz. Zwar ist zu spüren, dass Iggulden sich am Mittelalter orientiert hat, doch erklärt das nur wenig zur Lebensweise, Politik oder anderen wichtigen Details. Der Roman, der als in sich abgeschlossen betrachtet werden kann, ist nur der erste Teil einer Trilogie, die sich im Original "Empire of Salt" nennt. Was das für ein Empire sein soll und was die Handlung mit Salz zu tun hat, wird mit keiner Silbe erwähnt. Auf diesem, sehr wichtigen Gebiet gibt es also durchaus noch Nachholbedarf.
Der gemächliche Start der Handlung verkehrt sich schon schnell ins Gegenteil. Der Autor wechselt oft zu rasch zwischen den Figuren und treibt damit die Story erbarmungslos an, was dieser nicht guttut. Darunter leiden auch die Charaktere, die zwar einzigartig angelegt wurden, aber oft nicht genug Raum bekommen, um eben das auch zu zeigen. Die geheimnisvollen Fähigkeiten, die natürlich mit Magie zu tun haben, werden kaum erläutert, was schade ist, da zu erahnen ist, dass auch hier eine wohlüberlegte Grundessenz angelegt wurde. Die Seiten fliegen anhand der mannigfaltigen Geschehnisse nur so vorbei, aber später ärgert sich der Leser eben doch, weil es zu schnell ging und die Figuren durch ihre fehlende Tiefe - und das obwohl alles da ist, um ihnen diese zu verleihen - wohl nicht im Gedächtnis hängenbleiben. Vielleicht gab es dann ganz zum Schluss auch Probleme mit der vorgegebenen Seitenzahl - historische Romane sind oft wesentlich länger.
"Darien - Die Herrschaft der Zwölf" ist eine gute Lektüre für zwischendurch, wenn nichts anderes zur Hand ist, entwickelt aber leider sein eigenes Potential nicht vollständig aus.



Conn Iggulden unterrichtete Englisch an der Universität von London und arbeitete sieben Jahre als Lehrer, bevor er schließlich mit dem Schreiben historischer Abenteuerromane begann. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen im englischen Hertfordshire. Die Romane seiner "Emperor"-Trilogie stürmten binnen Kurzem die britischen Bestsellerlisten. 2006 gefolgt von seinem ersten Sachbuch dem "Dangerous Book for Boys", das er zusammen mit seinem Bruder Hal schrieb und das das als "Buch des Jahres" bei den British Book Awards ausgezeichnet worden ist. Ein Buch wie das "Dangerous Book" hätten sie damals gerne zur Hand gehabt. Nun haben sie es selbst geschrieben und der goldenen Zeit der Kindheit und der Abenteuer ein Denkmal gesetzt.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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