Autor: Alban Nikolai Herbst
Originaltitel
Verlag: Kulturmaschinen
ISBN: 978-3940274175
Euro: 12,80
Veröffentlichungsdatum: März 2010
Seiten: 145
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag
Meinung
Die
zwölf Kurzgeschichten, die dieser Band umfasst, lassen sich am ehesten
umschreiben mit: wem's liegt. Und das ist gar nicht mal negativ gemeint;
sie sind speziell. Nach etwa der Hälfte bin ich auf die virtuelle Suche
nach dem Autor gegangen, weil dessen Denken und Fühlen in den einzelnen
Geschichten sehr stark ausgeprägt ist. Das nicht unbeschriebene Blatt
hat ein bewegtes Leben hinter sich, über das allerdings nur Stichworte
aufzufinden sind. Der Name auf dem Cover ist ein Pseudonym, das aufgrund
der Familiengeschichte offenbar nötig war. Das "gegen den Strom
schwimmen" scheint er so perfektioniert zu haben, dass es vor knapp zehn
Jahren nicht mehr für die Miete gereicht hat und beim
Onlineversteigerungsportal eine Hauptfigur in einem noch zu schreibenden
Roman zu kaufen war (Ausgang ungewiss). Aufgehört zu Schreiben hat er
nie, führt ein eigenes Weblog und hat im August einen neuen Roman auf
den Markt gebracht.
Dass es sehr schwer ist, eine eigene
Schriftstimme zu finden, weiß jeder Autor, auch wenn man als Leser dann
nicht konform damit geht, so zeichnet dies allein Texte doch schon aus.
Nicht alle zwölf Storys waren nach meinem Geschmack. Manchmal bezogen
sie sich in einer Vermischung aus Realität und Phantastik auf zu
vernebelte Ereignisse, dass sie schlicht kaum zu verstehen waren.
Manchmal wirkte es, als sei der Autor beim Schreiben immer mal wieder
abgeschweift, andere Erzählungen waren so glasklar, dass es bestach.
Manche waren tiefsinnig, andere nicht. Das Frauenbild ist seltsam. Es
schadet nicht, es gelesen zu haben. Trotzdem sind manche (Unter-) Töne
zu stark ausgeprägt; die Rolle, einmal eingenommen will beständig
überdacht werden, sonst fühlt man sich bald allzuwohl in ihr. Und dann:
Stillstand.
Wem's liegt. Und so.
Alban
Nikolai Herbst wurde 1955 in Refrath geboren, studierte Philosophie,
arbeitete als Broker und lebt heute in Berlin. Für seinen Roman
Wolpertinger und das Blau wurde er 1995 mit dem Grimmelshausen-Preis
ausgezeichnet, für Thetis. Anderswelt (1998) erhielt er den
Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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