Das war der April
Im April gab es einen Autorenplausch von und mit Sarah Gaspers zu ihrem neuen Roman "Äthergeboren". Es gab eine interessante Neuentdeckung, nämlich die "Pausengeschichten" und Will Wheaton suchte Gönner für seine Serie "TableTop".
Rezensiert:
Das war das Postfach im April
"HörGUT Ausstellung in Berlin - Hörbücher und mehr
Bis
zum 30. Mai wird es auch in diesem Jahr wieder heißen „Gestern auf der
Messe – heute in Berlin“. Bereits zum 13. Mal kann man die „HörGut
Berlin-Mitte“ besuchen - die Präsentation aktueller Hörbücher in der
Bezirkszentralbibliothek von Berlin-Mitte.
2013 wurden 640 Titel und mehr als 80 Verlage präsentiert. DAV ist mit seinen aktuellen Frühjahrstiteln natürlich mit dabei."
"berliner hörspiele hat den Sandmann von E.T.A. Hoffmann als szenische Lesung mit Musik und Geräuschen mit 12 Sprechern vertont.
Der
Sandmann, als erstes "großes Hörspiel" der berliner hörspiele, wurde im
verlagseigenen Tonstudio ansprechend, facettenreich und stimmig in Form
gebracht.
Aus Respekt vor der Komplexität von Hoffmanns Geschichte
und seiner wunderschönen Art die deutsche Sprache zu benutzen wurde der
Sandmann ungekürzt und originalgetreu aufgenommen und mit Musik von
Vladimir Bessonov und feinfühligem Sounddesign angereichert.
Jetzt steht „Der Sandmann“ bei Audible zum Download bereit."
"Der Roman „Nennen wir sie Eugenie“ erscheint voraussichtlich im Mai. Das Autorenhonorar erhält der Exil e. V. Osnabrück.
Das Buch ist ab sofort vorbestellbar zum vergünstigten Subskriptionspreis von 9,00 € (späterer regulärer Ladenpreis 11,80 €):
Bei
der Recherche für einen Artikel über lesbische Flüchtlinge im
deutschsprachigen Raum stieß ich auf die Geschichte von Eugenie: Eine
junge Frau aus dem Senegal hatte Asyl in der Schweiz gesucht, weil sie
wegen der Liebe zu einer Frau und der drohenden Verheiratung ihre Heimat
verlassen musste. Eine Mitarbeiterin der Schweizer Sektion von amnesty
international erzählte mir in anonymisierter Form, was sie vom Schicksal
der jungen Senegalesin wusste, einem Schicksal unter vielen: „Nennen
wir sie Eugenie“, so begann ihr Bericht.
Auf der realen Grundlage
dieses Schicksals beruht die hier entwickelte Handlung, die Einzelheiten
allerdings sind erfunden oder anderen Lebensgeschichten entnommen, sie
könnten so geschehen sein, aber auch ganz anders. Eugenies Geschichte
handelt in Deutschland anstatt in der Schweiz, da mir die Verhältnisse,
in denen Flüchtlinge hier (über)leben müssen, bekannter sind, als im
Nachbarland. Die Fakten beziehen sich nicht auf eine Stadt oder ein
bestimmtes Bundesland, hier mischt sich vieles aus unterschiedlichen
Regionen und verschiedenen Herangehensweisen, die aber letztendlich alle
so angelegt sind, dass die Flüchtlinge sich im Zufluchtsland nicht
wohlfühlen sollen, um sie schnellstmöglich wieder loszuwerden.
Die
junge Eugenie, die kurz vor Beginn ihres Studiums steht, muss den
Senegal verlassen, weil ihre Liebe zu einer anderen Frau entdeckt wird.
Eugenie flieht nach Deutschland, wo sie Schutz und Hilfe erhofft und um
Asyl bittet. Das übliche Asylverfahren beginnt und sie muss alles über
sich ergehen lassen, ohne wirklich zu verstehen, was die Behörden in
diesem ihr so fremden Land mit ihr vorhaben. Eugenie erlebt den Alltag
in der Flüchtlingsunterkunft, einer heruntergekommenen ehemaligen
Kaserne, bestimmt von Perspektivlosigkeit, Langeweile und der dauernden
Angst vor der Abschiebung zurück in ihre Heimat, wo sie Gefängnis und
die Morddrohungen ehemaliger Freunde erwarten. Eugenie trifft andere
Geflüchtete, die alle ihre eigenen Schicksale mitbringen. Und sie trifft
Jeff, eine deutsche Aktivistin, die sie unterstützt und in der sie eine
Freundin findet. Gemeinsam versuchen sie alles, um Eugenies Abschiebung
zu verhindern.
Ich
freue mich, wenn Ihr das Buch lest und/oder verschenkt und der Exil e. V. Osnabrück kann das durch den Buchverkauf entstehende Autorenhonorar
für seine Arbeit gut gebrauchen."
"Kinderkampfkunst: Das (neue) Buch
Kinder lieben die asiatischen Kampfkünste
Es gibt viele ‚Warums‘ im Bereich der Kampfkünste, die zu einem großen Teil den Reiz für Kinder und Jugendliche ausmachen.
Das neue Buch "Kinderkampfkunst" widmet sich diesen Fragen, aber auch
den tieferen Hintergründen der Kampfkünste. Kindgerecht, zum Selberlesen
oder Vorlesen.
Die 19 Geschichten von erfahrenen Kampfkünstlern
verschiedener Stile und Schulen können im Training, in der Teepause oder
auch zu Hause helfen, den „Geheimnissen“ der Kampfkünste nachzuspüren.
Fragen am Ende der Geschichten geben Anregungen zur weiteren Diskussion
oder eigenem Nachdenken.
Für junge und junggebliebene Kampfkünstler, ihre Eltern und ihre Trainer."
"Heliosphere 2265"
Band 17 ist erschienen. In “Kampf um die Zukunft” erreicht die HYPERION
die Zielkoordinaten des Dunklen Wanderers. Überrascht stellt die Crew
fest, dass mitten im Leerraum ein komplettes Sonnensystem auf sie
wartet, das zudem bewohnt ist. In der Gegenwart beginnt unterdessen der
Wahlkampf auf der NOVA-Station mit voller Härte. Intrigen werden
gesponnen, die Vergangenheit der Kandidaten durchleuchtet und
strategische Bündnisse geknüpft. Beim Kampf um die Zukunft der Solaren
Republik steht nicht weniger auf dem Spiel, als der Platz an der Spitze
der Republik.
Der Wahlkampf rückt näher, die Intrigen wachsen.
Wer sich genauer über die einzelnen Parteien informieren möchte, kann
dies HIER tun. Unter der angegebenen Adresse finden sich, auch für
unsere Zeit, typische Wahlzettel mit den jeweiligen Parteiprogrammen.
*http://www.greenlight-press.de/hs-wahlseite*
Heliosphere
2265 gibt es bald auch auf die Ohren, denn es erscheint als Hörspiel.
Umgesetzt vom Team der Interplanar Produktion, welches vor allem durch
die Serie Mark Brandis bekannt geworden ist. Losgehen soll es im
Spätsommer 2014, das erste Skript ist bereits fertiggestellt.
Neben
Facebook, den Apps, dem Newsletter und der Website können Interessierte
nun auch über Twitter Neuigkeiten zur Serie nachlesen.
Account: @Heliosphere2265
Account: @AndreasSuchanek
Das bringt der Mai
Im
Mai geht es mit dem Projekt "Zombie" weiter, fertig ist er danach
allerdings auch noch nicht. Wer hätte gedacht, dass das so lange dauern
kann?
Gelesen habe ich Neues wie Altes, obwohl phantastisch, doch sehr unterschiedlich.
Daneben wie immer die üblichen Verdächtigen und einige Überraschungen.
Was mich bewegt hat
Immer
wieder stieß ich im WWW auf eine Buchseite, die damit warb, dass sie
mir Empfehlungen senden würde, wenn ich ihren Fragebogen ausfüllen
würde. Leider startete dieser mit Frage Nr.1: Männlich oder Weiblich? In
weiser Vorraussicht habe ich mich männlich gemacht, immerhin wollte ich
Fantasy-Empfehlungen und war mir doch ziemlich sicher, was ich bekommen
würde, wenn ich mein wahres Geschlecht angeben würde. (Was ja nicht
falsch wäre, aber das suchte ich ja nicht.)
Obwohl ich nun Robin
Hobb, Robert Jordan und Glenda Larke als Lieblingsautoren angab (eher
auch, weil das die waren, die mir als erstes in den Sinn kamen), bekam
ich als Vorschlag, siehe unten. Was bei den Empfehlungen allerdings mein
Lieblingsleseort (Badewanne, Bett, Sofa, "andere Orte") mit der Sache
zu tun hat, erschloss sich mir nicht. Also nein, die kann man beim
besten Willen nicht empfehlen!
"schön, dass du unseren Fragebogen ausgefüllt hast!
Ich bin X und man findet mich im Buchladen meistens in der Abteilung Fantasy - genau wie dich.
Mein
persönlicher Favorit für dich ist "Dracula". Eines meiner absoluten
Lieblingsbücher, das auch total gut zu dir passen würde!
Für einen
Vielleser wie dich ist auch das Buch "Interview mit einem Vampir" genau
das Richtige! Ich selbst konnte es kaum zur Seite legen und kann mir
vorstellen, dass es dir genauso gehen wird. Schau's dir doch mal an!
Wenn
du die beiden schon gelesen hast, habe ich einen weiteren tollen Tipp
für dich: "Seelen" liest sich nicht nur An anderen Orten super, sondern
überall! Autor: Meyer, Stephenie"
Das Thema REs stand - neben
vielen anderen - plötzlich mal wieder im Raum. Ich stieß über FB auf
einen Post, der sich "NEIN! Keine Generalvollmacht für Verlage - Blogger sind kein Rezensionsvieh!" betitelte. Darin ging es um das neue Gesetz
vom Bundesverfassungsgericht und wie verschiedene Verlage darauf
reagiert haben. Es ist offenbar vorgekommen, dass einige sich von
Bloggern/Rezensionsseiten eine Art Generalvollmacht ausstellen lassen
wollten: "... bitten wir Sie daher um
Genehmigung alle von Ihnen verfassten Rezension zu Büchern aus unserem
Verlagshaus im Rahmen der Bewerbung unserer Bücher uneingeschränkt für
jedwedes Medium und jedwede Werbemaßnahme ohne vorherige Absprache und
ohne weitergehenden Informationen im Nachgang unentgeltlich und zeitlich
unbeschränkt nutzen zu dürfen. Dies gilt uneingeschränkt für die
Vergangenheit wie auch für zukünftige..."
Break
Es
ist jetzt ungefähr ein Jahr her, da meldete sich eine der offenbar
letzten kritischen Stimmen zum "Beipackzettel/Rezensionsrichtlinien".
Meine Meinung dazu HIER (direkt unter "Was mich bewegt hat").
Schon
hier hieß es damals: "Mit dem Einreichen der Rezension geht die
Einverständniserklärung einher, das wir mit Verweis auf die Quelle
darauf zitieren und sie den Buchautor/die Buchautorin weiterreichen
dürfen. Das kann auch zusätzliche Werbung für den Rezensionsblog
bedeuten!"
Das kennen einige sicher aus diversen "Angeboten", die
einen per Mail ereichen. Erst das jeweilige Angebot und sofort eine
verschleiernde Aussage wie "dieser Content bringt Dir mehr Leser". Als
wäre das Argument direkt davor plötzlich zweitrangig und man solle am
besten nicht so sehr darüber nachdenken.
Später hieß es im
Beipackzettel noch: "Eine Verlinkung der Rezension mit der Buchseite auf
unserer Homepage und/oder zu einem Onlinebuchhändler ist eingebaut."
Break
In
der Annahme, die Aussage "Blogger sind kein Rezensionsvieh" deute
daraufhin, dass sich jemand kritisch(er) mit der gesamten Materie
auseinander gesetzt habe, postete ich einen Kommentar. Die Antwort
erschreckte mich: "Ja, es ist eine
allseits bekannte Theorie, dass ein Rezensionsexemplar zur positiven
Meinungsbildung bei Rezensenten führen soll, die jedoch im Bloggeralltag
des 21. Jahrhunderts schnell und zahlreich widerlegt werden kann. Dass
heute kein Blogger für ein paar Euro Buchwert mit seiner Meinung hinterm
Berg hält, sieht man bei uns und Hunderten anderer Rezensionsseiten,
die auch klar negative persönliche Meinungen zu Büchern abgeben, die
ihnen von Autoren oder Verlagen überlassen wurden.
Zumal bei den meisten Lesermeinungen im Internet gar nicht kenntlich gemacht ist, ob der „Kritiker“ das Buch gekauft hat oder es ihm überlassen wurde. (...)
Ein beeinflussende Folge von Rezensionsexemplaren will ich aber gerne eingestehen: Da die Rezensionen den Verlagen gegenüber belegt werden, ist man gewiss, dass sie dort auch wahrgenommen werden. Anders als bei Frustrationsrezensionen („Ich habe Geld dafür hingeblättert und bin stinksauer, dem Autor sag ich jetzt mal meine Meinung“) achtet man sorgfältiger auf die Richtigkeit und Sachlichkeit der eigenen Aussagen und behauptet nicht „schlampiges Lektorat“, „falsche Übersetzung“ oder „Logikfehler“ wenn man es nicht belegen kann oder nur „so ein Gefühl“ hatte.
Diese angebrachte Achtsamkeit finden wir allerdings von Vorteil für alle Leser."
Zumal bei den meisten Lesermeinungen im Internet gar nicht kenntlich gemacht ist, ob der „Kritiker“ das Buch gekauft hat oder es ihm überlassen wurde. (...)
Ein beeinflussende Folge von Rezensionsexemplaren will ich aber gerne eingestehen: Da die Rezensionen den Verlagen gegenüber belegt werden, ist man gewiss, dass sie dort auch wahrgenommen werden. Anders als bei Frustrationsrezensionen („Ich habe Geld dafür hingeblättert und bin stinksauer, dem Autor sag ich jetzt mal meine Meinung“) achtet man sorgfältiger auf die Richtigkeit und Sachlichkeit der eigenen Aussagen und behauptet nicht „schlampiges Lektorat“, „falsche Übersetzung“ oder „Logikfehler“ wenn man es nicht belegen kann oder nur „so ein Gefühl“ hatte.
Diese angebrachte Achtsamkeit finden wir allerdings von Vorteil für alle Leser."
Das kann jetzt natürlich auch an mir liegen, aber sind wir jetzt ehrlich schon so weit, dass Leser, die die Werke gekauft/geliehen/getauscht haben, die Bösen sind? Eben: Frustrierte Säcke, die einfach behaupten, aber sicher nicht belegen?
Autsch!
Später
dachte ich dann aber darüber nach und denke, dass sich hier vielleicht
auch auf ein Phänomen bezogen wurde, dass oft im
Selbstveröffentlichungsbereich vorkommt und vielleicht bei unbekannteren
Autoren (?). Manchmal wird ja jemand abgewertet, obwohl nicht wirklich
etwas dahinter steckt, in etwa beim großen Onlinebuchhändler.
Auf
jeden Fall wird mehr als deutlich, dass es eine wie auch immer geartete
Schieflage gibt. Und nur, weil wir im 21. Jahrhundert leben, ändert sich
daran nichts. Im Gegenteil, es wird sicher eher noch zunehmen. Wer die
Augen völlig verschließt, hat daran mehr Anteil, als er ahnt. Eine
gesunde Portion Selbstkritik schadet also nicht.
Im Grunde geht es
auch nicht so sehr darum, dass festgeschrieben wird, wie eine Rezension
aussehen soll. Oder das Erhalten solcher Exemplare per se. Es ist der
Umgang damit. Das gezielte Hinschieben zu einem ganz bestimmten
Exemplar. Die viele versteckte Werbung, das System an sich, das man eben
mitträgt. Wer also REs bekommen möchte, sollte nicht nur auf einen
gewisssen Anspruch beim Formulieren einer wie auch immer gearteten
Meinung achten. Sondern sich auch ein wenig mit den (üblichen) Standarts
des gesamten Prozesses auseinandersetzen. Und dann eine Meinung fällen.
Vor
einigen Monaten stolperte ich über die Job-Ausschreibung eines
bekannten deutschen Verlages, der jemanden suchte, um ein neues Projekt
des Verlages professionell zu betreuen. Es ging um ein "Storyboard", was
als unheimlich innovativ und neuartig angepriesen wurde. Natürlich war
die Assoziation zu einem bereits existierenden ähnlichen Projekt eines
anderen deutschen Verlages sofort da.
Nun muss ich zugeben, dass ich
mich mit beiden Projekten nicht beschäftigt habe. Ich weiß nicht, wie
der genaue Ablauf ist und was wie gehandhabt wird. Ich kenne "nur" die
Grundidee und die "Absicht". Schon damals wollte ich einen Beitrag dazu
schreiben, mir kam dann jedoch die Zeit dazwischen, aber es ist
nachzulesen, dass ich es schon damals als "Unart" bezeichnete.
Diese
Boards sammeln im Prinzip Autoren - meist jene die (fast) direkt aus dem
Hobby kommen und ködern diese mit eventuellen, professionellen
Verlagsverträgen a la "werde entdeckt".
Nun habe ich selbst viele
Jahre lang ein größeres Geschichtenforum geleitet, in dem sich diverse
Autoren getummelt haben. Prinzip: Man stellt eine Geschichte ein und
andere können diese kommentieren. Offenbar das gleiche, wie nun auch
beim "Storyboard". Wie sensibel und leicht zu beeindrucken Jungautoren
(und damit meine ich nicht (nur) das Alter)sind, habe ich in den Jahren
schnell gelernt. Und wir, die wir damals die Leitung inne hatten (bis
ich es dann allein war) wären nicht im Traum darauf gekommen, dies zu
kommerzialisieren. Zwar gab es auch Schreibwettbewerbe und
Schreibspiele, aber als Preis winkte zunächst ein von uns selbst
gestaltetes Banner und später von den Mitgliedern gespendete
Bücher.(Andere Möglichkeiten hat es damals übrigens durchaus bereits
gegeben.)
Nun wird offenbar ein Mitgliedsbeitrag der beiden Projekte
nicht fällig, aber ich komme nicht umhin mich zu fragen, wie lange dies
so bleiben wird. Vielleicht gibt es auch später einmal eine Erweiterung
in dem Sinne, dass die bloße Mitgliedschaft kostenlos bleibt (guter
Werbeslogan!), aber um bestimmte Boardbereiche betreten zu können, müsse
ein kleiner Betrag abgegeben werden. Selbstverständlich schaut in genau
diese Bereich dreimal am Tag der Verlagslektor rein (ja, als ob!).
Das
Veröffentlichen im Board ist offenbar von Anfang an von viel Konkurenz
geprägt, wenn ich das recht verstanden habe, wird "gelikt", wer die
meisten Stimmen hat, wird "ausgewählt" und näher begutachtet. Ähem. Da
geht es also NICHT um Qualität, sondern darum, wie viele (potentielle)
Leser mobilisiert werden können. Dieses Prinzip ist in Deutschland
momentan weit verbreitet, nicht nur was solche Projekte angeht, sondern
auch im Bereich Preise.
Schon lange kann ich diesbezüglich nur den Kopf schütteln.
Aber
ich überlegte weiter - im Hintergrund wohlgemerkt, über die Wochen
hinweg. Wenn man einmal auf etwas fixiert ist, fallen ja ganz diverse
Dinge ins Auge.
Es gibt einen dritten Verlag, der schon vor der
Job-Ausschreibung eine Academy gegründet hat, die diverse Seminare
anbot. So gesehen durchaus keine schlechte Idee, aber wer sich auch auf
diesem Gebiet etwas auskennt, erkennt schnell den eigentlichen Sinn
dahinter. Und dass ein Verlag hinter der Academy steht ist auch eher
fragwürdig in meinen Augen.
Dann kam, allerdings zu diesem Zeitpunkt
wenig überraschend, kürzlich die Neuigkeit, dass ein vierter Verlag bei
einem der oben genannten Projekte mit eingestiegen sei. Und schließlich
hat nun auch ein fünfter ein solches Projekt eröffnet.
Und ich frage mich: Verlage, was läuft schief?
Natürlich
fallen mir die verringerten Übersetzungen auf. Kein Hypegenre. Mehr
Neuauflagen. Manche (Neu-)Autoren nur als E-Book. Oft kleineres
Programm.
Steht es schon so schlecht um die Literatur in Deutschland?
Lesen tatsächlich immer weniger Bürger und das bekommen nun alle zu
spüren? Eben nicht mehr nur der ganze Kladderadatsch in den Buchläden,
ehe man überhaupt zum Buch findet. Sondern nun auch finanzielle Engpässe
in den Verlagen selbst? Müssen neue Ideen gesammelt und Projekte
erschlossen werden, um neben dem eigentlichen Kerngeschäft Geld in die
Kassen zu spülen?
Dass man mit dem Verlegen nicht reich wird, zeigte: "Durchkalkuliert! Von der Schwierigkeit, mit Büchern Geld zu verdienen."
Dennoch
gibt es ja ab und zu Indie-Autoren, die hin und wieder beachtliche
Einzelerfolge erzielen. Und man fragt sich: Wie machen die das nur? Und:
Will das letztendlich nicht jeder, der schreibt?
Aber statt mal zu
schauen, was der Leser von heute - mit all den neuen technischen
Möglichkeiten - wirklich will und/oder braucht, wird auf Altbewährtes in
neuem Gewand gesetzt und natürlich den Ruf, den man hat. Ist eben doch
etwas anderes, einen Verlag im Rücken zu haben, statt nur sich selbst,
denkt man sich da wohl. Aber wenn das so wäre, gäbe es diverse andere
Fälle nicht. Und wie lange, frage zumindest ich mich, werden diese
Verlage ihren Ruf noch behaupten können, wenn plötzlich das, was einst
angeprangert wurde, legitim wird.
Das Spielen mit Hoffnungen von Autoren.
Ehrlich, muss das sein? Mir gefällt der Weg, der hier neuerdings beschritten wird überhaupt nicht!
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