Vielen herzlichen Dank an Dschuleila vom Fantasyportal Librimania.
Inhalt
Artemis
Fowl der Zweite ist elegant gekleidet, besitzt die noble Blässe eines
Adligen, und sein Intelligenzquotient ist weit über dem Normalen. Seine
Gegner zittern bei der Nennung seines Namens oder bei Sicht seines
hünenhaften Leibwächters namens Butler. Dabei ist Artemis Fowl erst
zwölf Jahre alt -- und zugleich das größte Verbrecherhirn diesseits des
Äquators. Sein Plan, seiner Familie wieder zu ihrem alten Glanz zu
verhelfen, ist ebenso verwegen wie genial: die Entführung eines
Fabelwesens aus der Unterwelt im Austausch gegen Gold, unendlich viel
Gold. Durch einen Trick gelangt Artemis an das sagenhafte Buch der
Elfen, und mittels modernster Computertechnologie gelingt es ihm, das
Buch zu übersetzen. Jetzt weiß er, wo und wie er eine Elfe gefangen
nehmen kann. Und tatsächlich, die Elfe Holly Short geht ihm in die
Falle. Aber Holly hat so gar nichts mit dem herkömmlichen Elfenbild
gemein: Sie ist Mitglied einer im Untergrund operierenden
Elitepolizeitruppe, die sich durchaus wehren kann -- sei es mit Magie
oder mit ihrer nuklearbetriebenen Pistole, die drei Einstellungen hat:
"angeschmort, gut durch und komplett verkohlt". Die Pläne des sonst so
selbstsicheren Jungen geraten langsam aber sicher ins Wanken, als sich
Hollys Polizeikollegen, diverse Kobolde und ein Amok laufender Troll an
seine Fersen heften...
Fazit
Es
gibt tatsächlich Autoren, bei denen selbst die Nacherzählung eines
Telefonbuches noch spannend oder amüsant klingen würde. Eoin Colfer ist
einer davon. Prinzipiell würde daher ein einziges Wort genügen, dieses
Buch zu beschreiben: Genial!!! Es geht hier nicht um einen strahlenden
Helden, der die Welt im Alleingang rettet. Nein, es geht um einen
kaltschnäuzigen, theoretisch unsympathischen, berechnenden,
hyperintelligenten Verbrecher. Einem perfekten Antihelden. Und noch dazu
ist dieser, auch wenn sein Sprachgebrauch und seine Verhaltensweisen
einen sehr scharfen Kontrast dazu bilden, ein Kind ist (was man nur
allzu schnell vergisst). Obwohl man allen Grund dazu hätte, Artemis zu
verteufeln, hofft man am Ende des Buches sogar, dass seine Gemeinheiten
aufgehen. Obwohl ja eigentlich er der „Böse“ ist… Der mit Abstand größte
Pluspunkt dieses Buches ist allerdings sein Humor. Der liegt zum einen
im Inhalt (lustig, wie manche Erwachsene auf Artemis reagieren…und
Artemis auf sie), zum anderen aber an der meisterhaften
Sprachverwendung. Keine Beschreibung klingt langweilig. Man findet
eigentlich nie etwas Abgedroschenes wie „er war eben groß“, sondern,
ganz auf die prekäre Situation bezogen, in der sich die Angegriffene
befindet, ein „Etwas stand neben dem Baum, ungefähr so groß wie ein
Berg, aber wesentlich beweglicher“ (Der Versuch, Butlers Kopf
hineinzustopfen, war natürlich genauso aussichtslos wie der, eine
Kartoffel in einen Fingerhut zu zwängen“). Solche Bilder sind einfach
amüsant anschaulich und häufig vorhanden. Witzig sind auch die verbalen
Schlagabtausche, für die Foaly, der Techniker der „Guten“ immer zu haben
ist. Mit Vorliebe bei Vorgesetzten. Wie sagt er doch? „Roots Blutdruck
nach oben zu treiben war einer der wenigen Höhepunkte in seinem Beruf.“
(„Foaly, Sie aufgeblasener Zentaur“ (…) „Gibt’s ein Problem, Oberboss?“
(...) „Allerdings, Sie Pfeife! Wann haben Sie das letzte Mal die Daten
für Dublin aktualisiert?“ (…) „Dublin, mal sehen... Fünfundsiebzig.
Achtzehnhundertfünfundsiebzig.“/ „Wie lange wird das dauern, Foaly?“ –
„Äh… zwei Minuten, plus minus.“ – „Plus minus was?“ – „Ungefähr zehn
Jahre (…).“) Dies ein Buch, dass sich für jede Altersgruppe eignet. Für
Kinder, weil sie von Artemis Abenteuer begeistert sein werden, für
Jugendliche, weil es spannend zu lesen ist und vor allem auch für
Erwachsene, weil man über die vielen ironischen und sprachlichen Spitzen
lachen kann, die man als Kind noch übersieht. Also, ein überraschend
intelligent, sprachlich wahnsinnig gutes, erfrischend andersrum
Gedachtes, stets erheiterndes Werk, dass nach wie vor zweifellos zu
meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört. Und das heißt was .
Fazit in einem Satz:
Nur ein Wort: Genial!
Es ist ewig her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich weiß noch, dass ich es geliebt habe!
AntwortenLöschenIch höre ja schon lange nur gutes, da sollte ich vielleicht mal zugreifen!
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