Titel: Jaguare küsst man nicht (Eine Hexe zum Verlieben 03)
Autor: Kristina Günak
Originaltitel, 333 Seiten
ISBN: 3939239372
Euro: 12,95
Ich
wollte, dass Band drei entspannt wird. Das war mein fester Plan. Ruhig
und beschaulich sollte er werden. Viel Zeit und viel Schlaf für meine
Protagonistin Eli. Ein paar alltägliche Probleme, wie zum Beispiel
betrunkene Elfen, stressige Mütter, sonderbare Hauskäufer. Einfache und
überschaubare Probleme sollten es sein, damit Eli sich endlich mal den
wirklich wichtigen Dingen widmen kann: nämlich der Weiterentwicklung
ihrer Beziehung zu Vincent, mit dem sie ja jetzt schon ... über zwei
Jahre zusammen ist. (Habe ich da richtig gerechnet? Unfassbar ...)
Die
beiden könnten ja auch mal heiraten und über die genetische
Reproduktion nachdenken. Natürlich musste ich, bevor ich die beiden
produktiv in die Kiste schicke, erstmals darüber nachdenken, was denn
bitte so passiert, wenn eine Hexe und ein Gestaltwandler Nachwuchs
produzieren. Aber das habe ich! Stundenlang habe ich intensiv darüber
gebrütet und jetzt endlich weiß ich bescheid! Eli, Vinc, legt los!
Aber
es ist wie immer anders gekommen. Nach den ersten Kapiteln war mir
klar: Das wird hier nix mit Ruhe und Beschaulichkeit im Eli-Land.
Stattdessen hatte ich nach spätestens der 28. Seite wieder Puls beim
Schreiben. In diesem Moment tauchte nämlich Pax wieder auf. Sie erinnern
sich? Der etwas sonderbare Ex-Engel, der Eli in Band zwei das Leben
schwer gemacht hat.
Aus schriftstellerischer Sicht war es notwendig,
dass er auftaucht. Schließlich war ich es, die den Cliffhanger in Band
zwei gedrückt hat, voll Vorfreude, was ich damit jetzt alles anfangen
kann. Und Cliffhanger müssen aufgeklärt werde, sonst könnte das selbst
die geneigte Leserin zu Unmut verleiten.
Aber nun wollte ich, dass
Pax wieder zurück nach Hamburg fährt, damit Eli Zeit mit Vincent hat.
Tat er aber nicht. Ihm folgte ein verzaubertes Perlhuhn, viele Hexen und
ein richtig großes Problem am anderen Ende der Welt.
Dahin war er,
der Frieden im Eli Land! Dahin war er, ihr Nachtschlaf und die Zeit zu
Zweit. Dahin war der Seelenfrieden der Autorin (also mir).
Ich
liebe es, die Bücher von meiner Erdhexe Eli zu schreiben. Es ist wie das
Treffen mit alten Freunden, die man in- und auswendig kennt. Aber, und
das ist tatsächlich völlig anders zu den Büchern die ich sonst noch
schreibe: Sie regen mich auf. Durchaus positiv, aber ich bekomme beim
Schreiben Puls und hysterische Anfälle (obwohl ich sonst gar nicht dazu
neige, ehrlich nicht).
Meine Figuren in dieser Serie haben einfach
ein sehr starkes Eigenleben. Jeder will etwas, jeder hat sein eigenes
Ziel, seine eigene Motivation und es ist fürwahr schwierig, sie alle
unter einen Hut zu bekommen.
Und am Ende musste Eli doch wieder die
Welt retten ... nicht ganz freiwillig, wie ich zugeben muss. Sie hat mir
gedroht, beim nächsten anstehenden Weltuntergang der durch ihre Person
errettet werden soll, in den Urlaub zu fahren. Vielleicht klappt es ja
im nächsten Band mit der Ruhe und Beschaulichkeit ...
Herzliche Grüße
Kristina Günak
Liebe Kristina Günak!
AntwortenLöschenDanke für diesen witzigen Beitrag :-). Ich habe mich mit "Jaguare küsst man nicht" wieder herrlich amüsiert und bei dem Gedanken, dass Eli eigentlich mal eine ruhige, beschauliche Zeit verbringen sollte, herzlich gelacht, denn das wird wohl nie passieren, oder?
Liebe Grüße
leseratteffm (die auch gerne ein verzaubertes Perlhuhn hätte)
@soleil: Danke für diesen wunderbaren Autorenplausch.
Bitte, gern geschehen, aber meine Rolle war ja mehr als bescheiden dabei ;-)
LöschenStimme zu: Netter Autorenplausch.
AntwortenLöschenAber vielleicht sollte man Kristina Günak verraten, dass der beschauliche Alltag einer Protagonistin nicht gerade die Grundlage für einen Roman ist bzw. sein sollte. Insofern soll sie ihre Erdhexe lieber die Welt retten lassen.
Ich habe jetzt eine ganze Weile über Deine Worte nachgedacht. In Bezug auf obiges Buch(er) kann ich leider nichts sagen, ich kenne aber inzwischen den ersten Teil der anderen Serie der Autorin. Und da muss wirklich die Welt gerettet werden bzw. wenn Held und Heldin nicht zusammen und so weiter, werden böse Kreaturen die Welt übernehmen ... sie weiß es also durchaus ;-)
LöschenDu (man?) -kannst- es ihr übrigens auch sagen, sie hat eine Homepage, E-Mail und ist auch bei FB ;-)
Aber jetzt mal ganz unabhängig von einem Autor oder einem Buch. Ich kenne eine ganze Menge Geschichten, bei denen es im Prinzip um ein Leben und den Alltag (der nicht unbedingt so ist wie meiner, klar) darin geht. MUSS man denn immer die Welt retten? Selbst in der Phantastik/ Fantasy?
Was ich wichtig finde ist eher ein antagonistisches Element, also ein Problem/ Hindernis, an dem die Hauptfigur arbeiten und daran wachsen kann. Das muss aber nicht unbedingt Sauron sein oder Voldemort oder die Schwarze Königin.