Ein Verein für Phantasten
Mancher hat vielleicht letztens die Meldung gelesen – ich bin Gründungsmitglied von »Die Phantasten e. V.«.
Doch warum überhaupt noch ein Verein? Gibt's nicht eh schon genug davon? Wer sind wir überhaupt? Und was macht uns so phantastisch?
Die Idee
Ich kann mich noch recht gut an den NordCon 2009 erinnern. Wir waren da schon fast so etwas wie alte Hasen in der Szene, sind wir doch bereits zwei Jahre lang über Cons und Märkte getingelt. Wir kannten bereits sehr viele Leute – und wurden auch von vielen erkannt.
Aber diese Frau mit den sehr kurzen Haaren – die kannten wir noch nicht.
Wir kamen schnell ins Gespräch. Wobei das nicht ganz stimmte. Nachdem sie sich vorgestellt hatte, wollte sie alles über das Verlagsgeschäft wissen. Wir erzählten – und sie sog alles auf. Dann gestand sie uns, dass sie eigentlich auch schon daran gedacht habe, einen Verlag zu eröffnen.
Wir unterhielten uns über den fehlenden Zusammenhalt der kleinen Verlage und Autoren, über die Unsinnigkeit des Konkurrenzdenkens untereinander, über andere Veranstaltungen und vieles mehr. Wir planten gemeinsame Aktivitäten und setzten es sogar gleich um. Ich hatte 2009 keine Lesezeit bekommen, jene Frau schon. Und schwupps – hatte ich auch Lesezeit.
Jene Frau war übrigens die Münchner Autorin Simone Edelberg. Von dem Gespräch mit uns motiviert, gründete sie nur wenige Monate nach dieser Veranstaltung den WortKuss-Verlag. In der Folgezeit waren wir viel gemeinsam unterwegs. Bad Godesberg, Dreieich, München, Meißen ...
Und mit jeder gemeinsamen Fahrt wurde es klarer. Wir müssen unsere Aktivitäten koordinieren und bündeln. Und dazu war ein Verein der nächste logische Schritt, wenn diese Aktivitäten eine solide Basis haben sollen.
Die Umsetzung
Aber es sollte noch einige Zeit dauern, bis es wirklich zur Vereinsgründung kam. Unsere beider Verlage wuchsen und fraßen viel Zeit. Simone organisierte eine Lesereihe in München, wir waren viel mit dem Lesemobil unterwegs – und zwischen zwei Veranstaltungen ging Tina mal eben in die Klinik und entband unsere Tochter.
Doch ganz vergessen war die Idee eigentlich nie – und irgendwann kam die E-Mail von Simone: »Machen wir JETZT Nägel mit Köpfen. Am 25. September ist die Gründungsversammlung.«
Wir waren am Tag vorher östlich von München auf einem Mittelaltermarkt – daher war es für uns klar, dass wir zur Gründung eines Phantastik-Vereins natürlich in Gewandung kamen. Doch die Gründungsversammlung wurde dann doch noch um einiges skurriler. Da das Ganze in einem Restaurant stattfand und wir sehr angeregt (und sehr lautstark) diskutierten, blieb manchen Gästen nicht ganz verborgen, was da gerade stattfand. Und so stieß dann tatsächlich ein uns bis dato unbekanntes Paar (mit Kleinkind) zu uns und wollte spontan an der Gründungsveranstaltung teilnehmen.
Kurzum, es war ein ziemlich verrücktes, aber auch total lustiges Beisammensein von Vereinsgründern, zwei erstaunlich braven Babys und einem nicht weniger braven Hund.
Was wollen wir überhaupt?
Unser Logo zeigt eigentlich ganz genau, was wir sein wollen. Wir möchten Phantastik in den unterschiedlichen Ausprägungen, Formen und Medien fördern und Freunde der Phantastik zusammenbringen.
Es geht uns um Literatur, um Bücher und E-Books. Aber nicht nur. Sondern auch um Musik, Malerei, Fotografie und Film, um Comics, Spiele und Rollenspiele. Es geht uns um Veranstaltungen, bei denen man die Vielfalt der Phantastik sehen kann. Um Lesungen, Filmabende, Fotoausstellungen, Cons oder auch um einen Stammtisch, an dem man einfach nur klönen und ein Bierchen trinken kann.
Dabei wollen wir uns nicht regional beschränken, auch wenn wir gerade in der Anfangszeit wohl doch die meisten Veranstaltungen in München oder Süddeutschland organisieren werden.
Geplant ist vieles, aber alles braucht seine Zeit und muss wachsen. Deswegen wird natürlich nicht alles noch in diesem Jahr realisiert werden können.
Aber der mucCON, der unter dem Motto »München ist Phantastik!« läuft, ist ein Anfang. Ein erfolgversprechender Anfang.
Nähere Informationen über die Phantasten: http://www.die-phantasten.de/
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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