Mittwoch, 15. Juni 2011

Riley-Das Mädchen im Licht - Alyson Noël (Hörbuch)


Titel: Riley - Das Mädchen im Licht
Autor: Alyson Noël
Sprecher: Dorothee Sturz
Originaltitel: Radiance
Verlag: Audible
Spieldauer: 04 Std. 03 Min. (ungekürzt)
Euro: 11,95
Serie: Riley 01
Come in: Vom Audioverlag




Inhalt

Die zwölfjährige Riley Bloom gerät mit ihren Eltern und der älteren Schwester in einen Autounfall und stirbt. Etwas zieht sie aus ihrem Körper und während die Eltern in eine Richtung davongehen, folgt Riley ihrer Schwester. Doch schließlich sieht sie ein, dass sie nicht länger auf der Erde bleiben kann und folgt doch den Erwachsenen über die Brücke.
Es ist nicht wirklich der Himmel, in den sie gelangt. Der Ort wird das Hier und Jetzt genannt und blöderweise muss Riley auch hier zur Schule. So eine aber hat sie noch nie gesehen und man sagt ihr dort, dass sie eine Art Führer bekommen wird. Das ist ausgerechnet der vierzehnjährige Bodhi, der sich wie ein Nerd kleidet und ein riesiges Brillengestell auf der Nase trägt. Nachdem Riley ihn einen Loser genannt hat, hat der Junge nicht mehr viel Lust, sie in gewisse Dinge einzuweihen. So sieht sich das Mädchen völlig unvorbereitet dem Rat gegenüber, der ihr Leben auf den Prüfstein legt. Dabei soll festgelegt werden, wohin Riley nun im Leben nach dem Tode gehen wird. Rileys Erdverbundenheit und die Sehnsucht nach der Schwester machen sie prädestiniert für die Arbeit als Seelenfängerin, jemanden, der die Seelen von Verstorbenen holen soll, die sich ebenfalls weigern über die Brücke zu gehen.
Aufgeregt macht Riley sich ans Werk. Doch leider ist die ihr gestellte Aufgabe nicht so einfach, wie sich das Mädchen dies gedacht hat - und mit Bodhi sowieso nicht.

Cover/Sprecherin

Da es sich bei diesem Roman um ein Kinderbuch handelt, ist das Cover nicht so ganz gelungen, da es nicht zu seiner Zielgruppe passt. Zwar ist anzunehmen, dass eher ältere Leser angelockt werden sollen - bedingt durch den Vorläufer mit Rileys großer Schwester - aber es könnte durch diesen Vermarktungsfehler so einige enttäuschte Leser geben. Dabei ist das Werk nicht schlecht.

Ein Interview mit der Autorin im LoveLetter hat mich neugierig gemacht, so dass ich mir die Hörprobe angehört habe. Die Sprecherin Dorothee Sturz war es, die mich verweilen ließ. Sprecher sind so unglaublich wichtig, denn sie sind es, die den Geschichten Leben einhauchen und das schaffen nur wenige.
Frau Sturz hat eine klassische Schauspielausbildung hinter sich, arbeitet für Theater, Fernsehen und im Audiobereich. Sie passt hervorragend zur zwölfjährigen Riley, da sie es ausgezeichnet versteht, sich dem Alter sowohl in Betonung, Lautstärke und Ausdruck komplett anzupassen. Das junge Mädchen kann sich nur schwer an das "Leben" in der Zwischenwelt gewöhnen, sie glaubt sich von den Erwachsenen gegängelt und verraten, sie bekommt nirgendwo Hilfe und ihr fehlt die Schwester. Ihr teilweise mauliger, egomanisch-pubertärer, aber auch schüchterner Ton, der sich in ihren Gedanken und Dialogen deutlich zeigt, wird mit gut akzentuierten Pausen, Lückenfüllern (Äh's, Mhm's etc.) und Atemtechniken sehr glaubhaft rübergebracht.
Leider hat diese Art zu sprechen, verbunden mit der wie-die-Faust-auf's-Auge passenden Stimme etwas arg nerviges, das es schwer macht, länger als eine Stunde am Stück zuzuhören.



Meinung

Die Geschichte um Riley beginnt in der Evermore-Reihe, deren Filmrechte kürzlich verkauft worden sind. Es ist allerdings nicht nötig, diese zuvor zu lesen oder anzuhören.
Die Geschichte ist eher für junge Hörer ab 11/12 Jahren geeignet und wird auch ebenso erzählt. Als Buch umfasst die Geschichte nicht mehr als knapp zweihundert Seiten und die Autorin hat das gesamte Geschehen auf den Punkt gebracht. Keine unnötigen Details oder Ausschweifungen lenken von Rileys Geschichte ab. Das junge Mädchen ist sympathisch, aber nicht fehlerfrei charakterisiert und besitzt so für Gleichaltrige einigen Wiedererkennungswert. Sich gegen Erwachsene wenden zu müssen und vor Probleme gestellt zu werden, denen man sich zunächst nicht gewachsen sieht - schon gar nicht ohne die Eltern - birgt viel Spannung in sich. Riley stellt sich den Herausforderungen mutig entgegen, oft mit ihrem großen Mundwerk. Wenig hilfreich ist es, dass man im Hier und Jetzt auch noch Gedanken lesen kann.
Bodhi ist ein vierzehnjähriger, eher stiller Junge, der durch seine Schweigsamkeit sehr anziehend wirkt. Seiner Weigerung der vorlauten kleinen Heldin beiseite zu stehen und wie er zusieht, wie dies sie in noch größere Schwierigkeiten bringt, rufen sowohl Achtung, als auch Ärgerlichkeit hervor. Wenn die Situation jedoch zu kippen droht, ist er zur Stelle.
Meistens liegen sich beide in den Haaren, verständigen sich aber auch darauf, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. Und die haben es in sich.
Alyson Noël ist sehr behutsam mit dem eher sensiblen Thema "Tod" umgegangen. Schon der Ort, an den die Verstorbenen gehen, besänftigt, greift nur kleine Klischees auf und verängstigt Kinder nicht. Es ist ein Ort, an dem man sich gern wiederfindet und bei dem Riley auch kein schlechtes Gewissen haben muss, andere hinzubringen.
So wirklich große Herausforderungen sind es nicht, denen sich die Charaktere stellen müssen, handlungsarm geht es aber keinesfalls zu. Die Höhen und Tiefen sind eher hügelig, als bergig, aber sie sind da.
Da sich der Roman eher an junge Leser wendet, kann auch nicht erwartet werden, dass es besonders düster oder mysteriös zugeht. Hier finden sich eher eine pfiffige Heldin, ein eigenbrödlerischer Held und jede Menge Merkwürdigkeiten, ein bisschen verschroben, auf jeden Fall aber nicht alltäglich.
Parallelen zur Evermore-Reihe kann ich leider nicht abschätzen, da ich diese nicht kenne. "Riley - Das Mädchen im Licht" habe ich gern gehört, auch wenn es sicherlich Zeit braucht, sich auf die junge Heldin und Handlung einzulassen.





Riley-Serie:
1. Das Mädchen im Licht (Radiance)
2. Im Schein der Finsternis (Shimmer)





http://www.alysonnoel.com/
Eine US-amerikanische Autorin, die in Kalifornien lebt und arbeitet. Sie lebte in Mykonos, Griechenland nachdem sie die High School verlassen hat. Danach zog sie nach Manhattan wo sie als Stewardess für eine große Airline arbeitete. Sie wurde dazu inspiriert Autorin zu werden, nachdem sie "Are You There God? It's Me, Maragret" von Judy Blume in der sechsten Klasse gelesen hatte. Ihr erstes Werk war das Jugendbuch "Faking 19", das die Lebensstile heutiger Teenager näher untersucht.

3 Kommentare:

  1. Von der Evermore-Reihe habe ich schon viel gehört, aber aus meinem Freundeskreis leider weniger Gutes.

    Wie ähnlich sind sich Evermore und dieses Buch hier? Denn rein inhaltlich spricht mich dieses Buch hier sehr an, während Evermore für meinen Geschmack immer langweilig klang.

    Hast Du die Evermore gelesen? Wie fandest Du sie im Verhältnis zu diesem Buch?

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  2. Die Evermore-Reihe hat mich auch nie gereizt, darum habe ich zu diesem Werk gegriffen. Ich fands toll, wie sehr sich die Autorin in das ALter der Heldin hineinversetzen konnte.
    Wie ähnlich sich die Serien sind, kann ich, wie oben geschrieben, nicht sagen, ich kenne nur Riley ;-)

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  3. danke :-)
    Na, ich werde vielleicht mal reinschnuppern. Kaufen nicht, aber bei Tauschticket oder über eine Freundin habe ich vielleicht mal die Möglichkeit. Wenn nicht okay, aber wer weiß :-)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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