Montag, 30. Mai 2011

Küsse auf Eis - Rachel Gibson


Titel: Küsse auf Eis
Autor: Rachel Gibson
Originaltitel: True Love and other Disasters
Verlag: Goldmann
ISBN: 9783442472598
Euro: 8,95
Veröffentlichungsdatum: Juni 2010
Seiten: 320
Lose Serie
Come in: Gekauft





Inhalt

Die knapp dreißigjährige Faith Duffy muss ihren achtzigjährigen Ehemann Virgil zu Grabe tragen. Trotz des immensen Altersunterschieds hat sie ihn sehr geliebt, da er sie als eigenständige Person wahrgenommen hat. Ihre Karriere als Stripperin Layla und die Fotos im Playboy hat er ihr nie nachgetragen.
Sein Sohn Landon dagegen war nicht mit der Wahl seines Vaters einverstanden. Als dieser, wie eine letzte Ohrfeige, nicht ihm, sondern Faith die Eishockeymannschaft Chinooks vererbt, ist Landon außer sich. Obwohl sich die üppige Blondine zum Verkauf bereit erklärt, beleidigt er sie vor dem Führungsstab der Mannschaft.
Faith beschließt im gleichen Augenblick, die Mannschaft zu behalten und selbst zu führen. Nicht nur für Landon eine Katastrophe. Auch der attraktive Kapitän der Chinooks, Ty Savage, der seinen Sieg des Cups in Gefahr sieht, kann es nicht fassen. Was versteht eine Frau schon von Eishockey? Diese ist auch noch blond und ziemlich heiß. Klar, dass sich da gehörig die Luft aufheizt ...

Cover

Obwohl auch das Originalcover nicht besonders viel mit dem Inhalt des Buches zu tun hat, wäre es schön gewesen, wenigstens ein bisschen davon vorne drauf zu packen. Dabei bietet der Roman selbst den besten Hinweis: Faith und Ty sollen, um das Marketing der Mannschaft anzukurbeln, gemeinsame Fotos machen lassen. Er in Mannschaftskluft und grimmig dreinschauend, sie sexy und lächelnd.
Der deutsche Titel ist sehr passend.


Meinung

Vom vielversprechenden Klappentext angelockt, haben sich meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Rachel Gibson hat ein ziemlich oberflächliches Werk geschaffen, in denen das Heldenpaar nicht zueinander passt, die Charaktere nur angeschnitten werden und sich die Handlung mitunter in Belanglosigkeiten verliert.
Faith ist eine gebeutelte Frau, der in ihrem Leben nicht viele gute Dinge widerfahren sind. Eines davon jedoch war Virgil, dessen Fehlen an ihrer Seite sie lange nicht wegstecken kann. Hinzu kommt, dass sie nun von der feinen Gesellschaft geschnitten wird, die sie lediglich duldete und nun keinen Anlass mehr sieht, sie unter sich weilen zu lassen. Ihre depressive Stimmung, ihr Schrei nach echter Liebe durchdringen fast jede Seite. Doch statt ihr davon ein bisschen zu gönnen, beschert die Autorin ihr ausgerechnet Ty Savage.
Der gutaussehende Mistkerl lässt keine Gelegenheit aus, Faith mit Gemeinheiten zu überschütten. Der Leser muss zudem durch immer wiederkehrende seitenweise Gedankengänge waten, die sich ausschließlich mit Faith' Körper - Hintern, Brüste - befassen. Nicht ein Mal wird in Tys Innenleben klar, dass er auch die Person, die zu den Nacktfotos im Playboy, die er sich selbstredend nicht hat entgehen lassen, passt, zu schätzen weiß. Wenn schon zeitweise aus Sicht des Helden geschrieben wird, sollte das eigentlich nicht fehlen dürfen. Nicht, wenn er nach dem ersten erotischen Beisammensein gesteht, er habe sie schon seit der ersten Begegnung "lieb gehabt". Daran verbessert auch sein "Zauberstab" in (Kondom)"Größe XXL" nichts.
Die emotional ausgelaugte Faith mit diesem Egoisten zusammenzubringen, tut dem Romantikerherz in der Seele weh.
Die Liebesgeschichte wirkt sehr aufgesetzt und unglaubhaft, da zudem das Geschehen in kürzester Zeit abläuft. Außerdem ist nicht klar, was sich genau und wann ändert. In einem Absatz verlassen sie ein Restaurant, im nächsten findet der Leser sie in seiner Wohnung wieder, wo sie nicht gerade spektakulär zusammenkommen. Tys Gernhaben-Beichte und ... was? "Küsse auf Eis" und fertig. Unheimlich unbefriedigend!
Wer auf beschwingte Schlagabtäusche hofft, wird enttäuscht sein. Es gibt keine, da fehlen Witz und Heiterkeit genauso, wie niveauvolle lockere Sprüche. Dem Happy End kann leider ebenfalls nichts Gutes abgewonnen werden, da es ebenso unglaubhaft und aufgesetzt wirkt, wie das gesamte Geschehen.
Abgesehen davon ist auch wegen des hier präsentierten Frauenbildes unserer Zeit vom Roman abzuraten. Absolute Zeitverschwendung.



Die einzelnen Bände der Serie um die "Seattle Chinooks" bekommen stets ein neues Heldenpaar, das zuvor mitunter als Nebenfigur aufgetreten ist.
Sie kam, sah und liebte (See Jane Score)
Liebe, fertig, los! (Simply Irrsesisteble)
Ein Rezept für die Liebe (The Trouble With Valentine's Day)
Küsse auf Eis (True Love and Other Disasters)
Was sich liebt, das küsst sich (Nothing But Trouble)





http://www.rachelgibson.com/
Seit sie sechzehn Jahre alt ist, erfindet Rachel Gibson mit Begeisterung Geschichten. Mittlerweile hat sie nicht nur die Herzen zahlloser Leserinnen erobert, sie wurde auch mit dem »Golden Heart Award« der Romance Writers of America und dem »National Readers Choice Award« ausgezeichnet. Rachel Gibson lebt mit ihrem Ehemann, drei Kindern, zwei Katzen und einem Hund in Boise, Idaho.

5 Kommentare:

  1. Hallo Soleil!

    Ich habe vor ein paar Wochen "Ein Rezept für die Liebe gelesen" und war ähnlich enttäuscht wie du. :(

    LG, Sabine

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  2. Blogger spinnt doch schon wieder herum, oder? Ich konnte heute vormittag nicht kommentieren. Aber dafür eben jetzt...

    "Zauberstab in XXL" - LOL! Das muss man als Romance-Held schon haben, sonst geht mal gar nix. *lach*

    Schade, dass das Buch ein Reinfall war. Ich hab das erste in der Serie gelesen, "See Jane Score" und das fand ich doch recht amüsant.

    Die deutschen Contemporary-Cover sind ja leider ein Fall für sich. Die sprechen mich nienieniemals an - und das obwohl ich zur Zielgruppe gehöre. (Ist ja schließlich mein Lieblingsgenre.)
    In dem Fall hier ist das Original-Cover, das du abgebildet hast, aber auch eine ziemliche Katastrophe...

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  3. @Sabine:
    ich würde es ja glatt noch mal mit der Autorin versuchen, dachte ich nach dem Lesen. Aber Du machst mir ja wenig Mut *g* Na ja, ich mag Contemporarys generell weniger, mir passt oft das Heldenpaar nicht und finde es traurig, dass das irgendwo unsere Zeit und Gesellschaft widerspiegelt.

    @Sabrina:
    Leider passt keines der Cover so richtig. Manchmal habe ich das Gefühl, da gibt es so geheime Absprachen im Verlag. Hauptsache lachende, junge (!) Frau in seltsamer Pose wo sie ihre Beine schwingt. *augenroll*

    @evi:
    Mhm, also bei mir gings. Solange es nicht anhält wie neulich, bin ich ja schon zufrieden.
    Zum Rest siehe Sabine.
    Und Cover siehe Sabrina. ;-)
    Beim Original bin ich mir nicht sicher, ob das ein Hochzeitskleid sein soll oder die einfach nur einen auf Marilyn machen. Passt beides irgendwie nicht.

    Mich hat ja der Klappentext angelockt gehabt. Da ich jetzt gelesen habe, dass eine andere Autorin so etwas sehr ähnliches geschrieben hat, werde ich mal schauen, ob ich sie nicht noch lese. Hoffen wir, dass sie es besser gemacht hat.

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  4. Anonym30.8.12

    also ich fand dass buch super. :)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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