Erschienen: 16.07.2008
Bandnummer: 0502
London, 1805. Amariah Penny ist die älteste Tochter eines Pfarrers, der einst das Penny House gegründet hat. Hier können reiche und adlige Männer dem Glücksspiel frönen, anständig und ehrenhaft. Was das Haus verdient, wird in die Armenspeisung und -betreuung investiert.
Da ihre beiden jüngeren Schwestern inzwischen verheiratet sind, hat Amariah das Zepter übernommen. Was sie nicht weiß ist, dass sie als Xanthippe bezeichnet wird, als viel zu stolze Frau, die wohl niemals heiraten wird.
Eliot Fitzharding, Duke of Guilford ist eines der Gründungsmitglieder des Penny House und schließt, von den Gerüchten angestachelt, eine private Wette mit seinem besten Freund ab: Binnen zweier Wochen wird er Miss Amariah in seinem Bett haben.
Doch die schöne, junge Frau ist nicht so leicht zu bezirzen. Sie möchte wahre Gefühle und fürchtet zudem um den guten Ruf des Hauses. Weder Schmuck noch Reichtum scheinen ihr etwas zu bedeuten. Also versucht Guilford es mit Mildtätigkeit und kommt der Auserwählten so ein wenig näher.
Als sich ein Betrüger in Penny House einnistet und Drohbriefe an Amariah schickt, entdeckt Guilford, dass er sehr wohl in der Lage ist, etwas für einen anderen Menschen zu empfinden. Er bläst die Wette ab und will Amariah ganz ehrenhaft in sein Bett holen - als seine Mätresse.
In "Spiel ums Glück" fand Cassia Penny zu ihrem Glücksritter Richard Blackley, die dritte Schwester konnte ich, zumindest bei Cora, nicht finden.
"Herz ist Trumpf!" sollte mit diesem Titel ein klein wenig romantischer sein. Ich fand es doch eher überraschend, als plötzlich einer der beiden anfing, dem anderen seine Liebe zu gestehen. Die Entwicklung Guilfords vom hartherzigen Grobian zum weichherzigen Liebhaber ist leider missglückt. Er passt in keine der beiden Sparten so richtig rein. Nichtsdestotrotz war er mir die meiste Zeit über sympathisch, wenn auch ein bisschen blass. Er ist eben zu perfekt. Da gibt es die überaus glückliche Kindheit, die ältere Schwester, den Titel und das Geld. Aber sonst so irgendwie gar nichts, außer - ohja - der obligatorischen alten Mätresse.
Mit Titel und vor allem Klappentext hätte ich einen verwegeneren Mann erwartet, der auch mal etwas riskiert, sich aber vor allem viel mehr und sinnlicher an seine "Herzensdame" ranschmeißt. Seine Aktionen wirken aber eher halb gelangweilt.
Leider ist fast von Anfang an bekannt, wer der Betrüger und Drohbriefeschreiber ist, denn er outet sich selbst namentlich für den Leser. Das nimmt der Geschichte doch ziemlich ihre Spannung, worüber man hätte hinwegsehen können, wäre die Romantik stärker ausgeprägt gewesen.
Mir kam es jedoch zeitweise so vor, als wäre der Roman ursprünglich sehr viel länger gewesen und sei ein bisschen zusammengestaucht worden. So werden beispielsweise Nebenfiguren erwähnt - Guilfords ältere Schwester beispielsweise, die mit Amariah erst überhaupt nicht einverstanden ist - die aber nie wirklich agieren, obwohl sie doch zur Handlung beitragen (sollten).
Amariah soll als gutherzige und stolze Frau dargestellt werden, die auch im größten Chaos den Überblick und die Contenance behält. Leider wird das nur gesagt, aber selten gezeigt. An einigen Stellen widersprechen sich diese Aussagen auch ein wenig mit dem, was sie tut. So hat sie es nicht wirklich mit Entscheidungen und lässt diese stets andere (Männer) treffen. Darum bin ich auch nicht so richtig warm mit ihr geworden.
Die zwei winzigen erotischen Szenen waren viel zu schnell vorbei, als dass man sie hätte wahrnehmen können.
Alles in allem gefiel mir dieser Roman trotzdem recht gut. Ich finde es einfach nur schade, dass er nicht ein bisschen mehr ausgebaut worden ist. Einige Dinge sind einfach stoisch und etwas kaltherzig abgehandelt worden. Wäre das nicht der Fall gewesen, könnte dies eine richtig tolle Geschichte sein.
Hinter dem Pseudonym Miranda Jarrett verbirgt sich die Autorin Susan Holloway Scott. Ihr erstes Buch als Miranda Jarret war ein historischer Liebesroman, der in der Zeit der amerikanischen Revolution angesiedelt war und 1992 unter dem Titel "Steal the Stars" veröffentlicht wurde. Seither hat Miranda Jarrett mehr als dreißig Liebesroman-Bestseller geschrieben, die in 11 Sprachen übersetzt wurden.
Ich les grad meinen ersten "Mylady" - den ich von dir bekommen habe. Weil er so praktisch ins Handtascherl passt. *grins*
AntwortenLöschenDer Schreibstil ist ein bisschen arg gespreizt, nun frage ich mich, obs an der Autorin oder an der Übersetzung liegt. Oder ob die Mylady´s vielleicht alle so sind?
Ich habe den nicht gelesen, kann dazu allerdings nichts sagen. Ich mag es halt auch, wenn ich für unterwegs was habe und zwar keinen Riesenklopper, sondern sowas. Ob und wie die gut sind, kommt allein auf den Autor an. Wenn Du aber bedenkst, was für Namen da mitunter auftauchen, kannst Du davon ausgehen, dass die schon speziell und genau geprüft sind und da nicht einfach "irgendwas" veröffentlich wird. Klar ist auch mal einer dabei, den man doof findet, aber alles in allem bin ich eigentlich immer zufrieden. Dass die Romane der Reihe alle gleich wären, kann man nicht behaupten.
AntwortenLöschenBin gespannt, wie Du ihn findest. Das war ein rein-ins-Regal-greifen so mit Augen zu und so ;)