Jane Eyre wächst ungeliebt im Hause ihres Onkel auf, der sie zwar liebte, aber früh verstarb. Seine Frau Mrs. Reed , die beiden Cousinen und ihr Cousin sind geizige und hartherzige Menschen. Sie gängeln und misshandeln Jane immer wieder und schieben ihr die Schuld daran zu. Schließlich wehrt sich Jane und die Tante gibt sie daraufhin in eine Mädchenschule. Dort gibt es nie genug zu essen, alles ist trist und grau. Als eine schreckliche Krankheit wütet, stirbt Janes einzige und beste Freundin. Sie bleibt jedoch an der Schule und wird selbst Lehrerin.
Irgendwann legt man ihr nahe, in der weiten Welt ein neues Leben aufzubauen und sie schreibt Bewerbungen. Der reiche Edward Rochester stellt sie schließlich als Gouvernante für seine Tochter ein und sie zieht nach -shire.
Mr. Rochester und sie kommen sich schnell näher, zuerst mit gegenseitigem Respekt und schließlich mit echter Zuneigung. Doch von Zeit zu Zeit gehen mysteriöse Dinge im Haus vor, von denen man Jane fernhält. Schließlich macht Rochester ihr einen Heiratsantrag und als Jane sicher ist, dass er es ernst meint, stimmt sie zu. Schon bald aber kommt die Wahrheit ans Licht: Rochester ist bereits verheiratet und das mit einer geisteskranken Frau. Er beschwört Jane bei ihm zu bleiben, er würde immer für sie sorgen. Doch ihr Selbstwertgefühl lässt nur eines zu: Sie verlässt Haus und Mann. Ob es noch ein Happy End geben wird?
Das Cover stimmt nicht mit meiner Ausgabe überein: ich habe die rote Ausgabe für preiswerte fünf Euro.
Das Buch ist ein Klassiker und das nicht, weil es alt ist. Nein, es ist ein Klassiker, weil es zu Recht zur großen Weltliteratur gehört. Jane ist ein ganz besonderer Mensch, geprägt von ihrer Kindheit und mit sehr viel Lebenwillen und -kraft. Auch die Nebenfiguren sind ausgesprochen überzeugend: Tante und Cousin sind furchtbare Charaktere, genauso, wie es ihnen vorherbestimmt ist. Die Cousinen könnten unterschiedlicher nicht sein. An alles hat Bronte gedacht.
Am besten gefiel mir, dass Jane die festgefahrenen Grenzen ihrer Zeit überschreitet. Rochester und sie begegnen sich auf gleicher Ebene, obwohl er ein Mann und, im Gegensatz zu ihr, sehr vermögend ist. So wirklich bin ich allerdings nicht mit ihm warm geworden, kann aber auch nicht sagen, woran das liegen könnte. Kurz nach der Ankunft im Hause Rochesters zieht sich die Handlung etwas hin. Die Nachbarn und Freunde tauchen auf und behandeln Jane mit Gerinschätzung. Die Wahrsagerin ... nun, es ist etwas zäh. Das Ende mag kitschig sein, aber genauso befriedigt es doch das Herz eines friedliebenden und gefühlvollen Menschen.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Die Sprache ist top, aber nicht altmodisch im Sinne von "schwer zu verstehen". Liest sich wirklich gut weg.
Vielen Dank für Deine unterhaltsame Rezension!
AntwortenLöschenIch habe den Roman ebenfalls schon unter dem Titel "Aschenbrödel bekommt etwas lädierten Prinzen" rezensiert (http://biblionomicon.blogspot.com/2008/02/aschenbrdel-bekommt-etwas-ldierten.html ) und muss sagen, "Jane Eyre" hat mich nachhaltig beeindruckt. Vorallem ist es diese Art wunderbarer Beschaulichkeit, mit der diese viktorianische Erzählung etwas behäbig, aber mit großer Liebe zum Detail und wunderbarer Sprache voranschreitet und die den Figuren reichlich Spielraum für charakterliche Ecken und Kanten lässt.
Viele Grüße,
Harald
Hallo Harald,
AntwortenLöschenwillkommen im Blog!
Ein Mann, der diesen Roman liest, das finde ich sehr gut.:) Wie bist Du denn dazu gekommen?
Ich stimme Dir zu, Jane Eyre ist uneingeschränkt zu empfehlen!
LG
Soleil
"Jane Eyre" liegt noch auf meinem SuB. Aber ich liebe britische Klassiker eigentlich sehr und bin daher schon gespannt :)
AntwortenLöschenHey hey,
AntwortenLöschendeine Rezi ist zwar schon eine Weile her, aber ich liebe dieses Buch unheimlich! Ich habe es ca. vor 10 Jahren gelesen und bis heute immer mal wieder neu in die Hand genommen. Diese Geschichte kann man einfach nur immer wieder lesen, der Film passt auch sehr gut.
Vielen Dank für deine Rezi :)
LG
Tau
Da muss ich gerade grinsen. Die Rezi ist wirklich schon sehr alt und mei ... was habe ich da nur geschrieben? ;-)
LöschenAllerdings erinnere ich mich an das Buch und das ist immer ein gutes Zeichen. Sehr dichte Atmosphäre gab es und war unheimlich emotional.