Titel: Maresi: Das Lied der Insel
Autorin: Maria Turtschaninoff
Originaltitel: Maresi
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453316997
Euro: 12,99
Veröffentlichungsdatum: Mai 2016
Seiten: 240
Serie: Die Rote Abtei 01
Come in: Tausch
Inhalt
Maresi
arbeitet seit vier Jahren auf der Insel der Frauen, wo sie und die
anderen Novizinnen lernen und ein selbstbestimmtes Leben führen. In der
Welt außerhalb der Insel haben Frauen keinen guten Stand, sie sind
Eigentum und besitzen keine Rechte. Nur in uralten Liedern, die verboten
sind, ist von der Göttin und deren Jüngerinnen zu erfahren und so
verirrt sich nur selten jemand in die Rote Abtei. Als Jai zu ihnen
gelangt, weiß Maresi, dass sich ihr Leben ändern wird. Die andere ist
verschmutzt und zutiefst geschockt und verbringt ihre ersten Tage mit
Maresi, die ihr alles zeigt. Als Jai anfängt zu sprechen und ihre
Geschichte erzählt, wird klar, dass alle Frauen auf der Insel in großer
Gefahr schweben. Nur zusammen können sie bestehen.
Obwohl
es im Oktober einen weiteren Band um die Insel der Frauen geben wird,
ist dieser Roman in sich abgeschlossen und somit wie ein Einzelband
anzusehen. In seinem Nachfolger werden vergangene Ereignisse, die zur
Gründung der Insel führten aufgegriffen.
Es ist eine eher ruhige,
etwas geradlinige Geschichte, was aber der überschaubaren Seitenanzahl
geschuldet ist. Außerdem wird nur ein Ereignis, nämlich Jais Ankunft und
die Folgen, die dies hat, aufgegriffen, das Leben und Wirken der Frauen
dennoch über Jahrhunderte hinweg geschildert. Am Ende ist alles in sich
abgeschlossen und keine Fragen offen.
Turtschaninoff lässt Maresi selbst die Geschichte erzählen, das Mädchen wird quasi nach den Vorkommnissen beauftragt, alles niederzuschreiben. Dabei wird Maresi nicht nur durch ihr Umfeld und ihre Lebensumstände lebendig, die Autorin hat es geschafft, ihr eine ganz eigene Erzählstimme zu geben. Es ist keine Story, die sich von Höhepunkt zu Höhepunkt hangelt und generell eher unaufgeregt daherkommt. Dennoch geht sie nahe und wühlt auf, vor allem jene, die es gelernt haben zwischen den Zeilen zu lesen. Turtschaninoff hat ebenfalls einige metaphorische Punkte eingewoben, die heutzutage vermutlich nur noch Wenige kennen und erkennen werden. Das Originalcover hat die Wichtigste dabei aufgegriffen; sie hätte auch auf das deutsche Cover gehört. Frauen und ihr Haar nehmen in vielen Mythen eine zentrale Rolle ein, worauf ich selbst auch erst kürzlich wieder gestoßen bin. Sie ihnen zu binden oder zu beschneiden ist darin immer ein zentrales Motiv, wenn es darum geht, ihnen ihre Rechte, aber vor allem ihre "weiblichen Kräfte" zu nehmen.
Obwohl sich das Geschehen nur auf der Insel abspielt, wird in Jais Erzählungen und Maresis Erinnerungen auch die (fiktive) Welt der Frauen deutlich. Dabei ist zu erahnen, aber auch zu sehen, dass die Frauen tatsächlich von sehr unterschiedlichen Orten der Welt stammen, in denen verschiedene Kulturen und Religionen beheimatet sind. In jeder einzelnen gibt es aber ein fast heiliges Lied, in dem von der Insel der Frauen gesungen wird.
Maria Turtschaninoff, eine finnische Autorin mit russischem Namen, die in schwedischer Sprache schreibt, hat einen unaufgeregten, aber sehr tiefgründigen Roman geschrieben, der sich nicht nur, aber vermutlich vorrangig an weibliche Leser richtet. Berührend. Lesenswert.
Die Rote Abtei:
1. Maresi (Maresi: Das Lied der Insel)
2. Naondel (Oktober 2016)
Turtschaninoff lässt Maresi selbst die Geschichte erzählen, das Mädchen wird quasi nach den Vorkommnissen beauftragt, alles niederzuschreiben. Dabei wird Maresi nicht nur durch ihr Umfeld und ihre Lebensumstände lebendig, die Autorin hat es geschafft, ihr eine ganz eigene Erzählstimme zu geben. Es ist keine Story, die sich von Höhepunkt zu Höhepunkt hangelt und generell eher unaufgeregt daherkommt. Dennoch geht sie nahe und wühlt auf, vor allem jene, die es gelernt haben zwischen den Zeilen zu lesen. Turtschaninoff hat ebenfalls einige metaphorische Punkte eingewoben, die heutzutage vermutlich nur noch Wenige kennen und erkennen werden. Das Originalcover hat die Wichtigste dabei aufgegriffen; sie hätte auch auf das deutsche Cover gehört. Frauen und ihr Haar nehmen in vielen Mythen eine zentrale Rolle ein, worauf ich selbst auch erst kürzlich wieder gestoßen bin. Sie ihnen zu binden oder zu beschneiden ist darin immer ein zentrales Motiv, wenn es darum geht, ihnen ihre Rechte, aber vor allem ihre "weiblichen Kräfte" zu nehmen.
Obwohl sich das Geschehen nur auf der Insel abspielt, wird in Jais Erzählungen und Maresis Erinnerungen auch die (fiktive) Welt der Frauen deutlich. Dabei ist zu erahnen, aber auch zu sehen, dass die Frauen tatsächlich von sehr unterschiedlichen Orten der Welt stammen, in denen verschiedene Kulturen und Religionen beheimatet sind. In jeder einzelnen gibt es aber ein fast heiliges Lied, in dem von der Insel der Frauen gesungen wird.
Maria Turtschaninoff, eine finnische Autorin mit russischem Namen, die in schwedischer Sprache schreibt, hat einen unaufgeregten, aber sehr tiefgründigen Roman geschrieben, der sich nicht nur, aber vermutlich vorrangig an weibliche Leser richtet. Berührend. Lesenswert.
Die Rote Abtei:
1. Maresi (Maresi: Das Lied der Insel)
2. Naondel (Oktober 2016)
Schon
als kleines Kind war Maria Turtschaninoff, geboren 1977, von
fantastischen Geschichten fasziniert. Zu ihren Lieblingsautoren zählen
unter anderen Philip Pullman, Michael Ende, J.R.R. Tolkien, Ursula K. Le
Guin. Maria Turtschaninoff studierte Humanökologie, bevor sie selbst
mit dem Schreiben begann. Für ihre zauberhaften Geschichten voller
magischem Realismus und mythologischer und märchenhafter Elemente wurde
die Autorin in ihrer Heimat Finnland bereits mehrfach ausgezeichnet.
Hört sich toll an. Ich muss mich endlich aufraffen dieses Buch zu lesen, liegt hier leider noch auf dem SUB. Ich hatte übrigens keine Ahnung, dass da noch mehr kommt. Danke für die Info.
AntwortenLöschenViele Grüße
Valja
Hallo Valja,
Löschenund Du hättest es auch schnell durch :) Es ist in sich abgeschlossen, ich habe das mit der Fortsetzung auch nur zufällig gesehen, als ich mir die Autorin näher angesehen habe. Sie scheint einige sehr interessante Werke im Portfolio zu haben. :)