Donnerstag, 12. März 2015

Der Beweis, dass es ein Leben außerhalb meines Zimmers gibt - Melissa Keil


Titel: Der Beweis, dass es ein Leben außerhalb meines Zimmers gibt
Autorin: Melissa Keil
Originaltitel: Life In Outer Space
Verlag: cbt
ISBN: 978-3570309322
Euro: 8,99
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2014
Seiten: 384
Kein Serientitel
Come in: Tausch








Inhalt

Der sechzehnjährige Sam Kinnison ist ein Nerd und fühlt sich als Außenseiter an seiner Schule. Mit seinen beiden besten Freunden Mike und Adrian hängt er in der Mittagspause immer im PC-Raum ab, schaut nach der Schule gern Filme und schreibt zudem an einem Drehbuch. Dass seine Eltern große Probleme haben, ignoriert er gekonnt. Eines Tages kommt Camilla neu auf die Schule. Ihr Vater ist ein berühmter Musikjournalist und sie gehört schnell zur angesagten Clique. Dabei hätte Sam es gern, dass sie sich auch mit ihm unterhält. Als sie es dann tatsächlich tut und sich als ebenso großer Nerd herausstellt, begreift er die Welt nicht mehr.



Meinung

Leider hat der Roman im deutschen kein schönes Cover erhalten und zudem eines, das eine wesentlich jüngere Zielgruppe suggeriert. Auch albern geht es nicht zu, es handelt sich auch nicht um die typische Nerdgeschichte, bei der der Obernerd am Ende selbst einmal der Held sein darf - wahrscheinlich das einzige Mal in seinem Leben. Melissa Keil hat eine charmante, frische Jugendgeschichte geschrieben, die ohne Allüren und Künstellungen auskommt.
Sam und seine Crew sind alle äußerst eigen und alle äußerst liebenswert. Sie wirken wie aus dem echten Leben entnommen, Nachbarn von nebenan mit realen Sorgen und Nöten. Die Schule auf der einen Seite, der Sportler, der ihnen das Leben schwer macht auf der anderen. Sams Eltern, die sich schließlich scheiden lassen, bis dahin aber einen weiten Weg zurücklegen müssen. Mike, der schwul ist, daraus zwar kein Geheimnis macht, aber trotzdem ein Problem mit sich herumschleppt. Adrian, der irgendwie immer eine Spur langsamer zu ticken scheint.
Und obwohl es überschaubar ist, sind alle zufrieden. Bis Camilla kommt. Sie ist anders, als die meisten anderen Mädchen, hat den besseren Durchblick und sucht immer wieder Sams Kontakt. Dass er sie mehr als mag, wird ihm schnell klar. Aber um sich etwas zu trauen, muss er erstmal aus seiner Wohlfühlzone herauskommen. Das zu schaffen, gibt sich Camilla alle Mühe. Ihr gelingt der Spagat zwischen cooler Gang, Frühlingsball-Komitee und Nerds. Und mit sehr weichen Übergängen nähern sich beide Gruppen an und beginnen, miteinander abzuhängen.
Sam ist sehr sympathisch gelungen, nerdig auf jeden Fall, manchmal etwas langsam im Begreifen trotz Bestnoten. Es ist vor allem die Gruppe die ihn umgibt, die ihn formt. Und seine Gefühle für Camilla. Ohne es zu merken, wandelt er sich glaubhaft vom Stubenhocker zum Schüler mit diversen Hobbys, die auch draußen stattfinden.
Die einzelnen Kapitel sind mit langen, aussagekräftigen und originellen Überschriften versehen, die mitunter eine ganz eigene Dramatik entwickeln können. Ein paar Klischees sind dabei, aber die meisten wurden gekonnt umschifft. Man muss nicht alle Filme kennen, die stetig Einzug in die Handlung finden, dass sich Sam und Autorin darin aber gut auskennen, wird offenbar. Am Ende wächst Sam über sich selbst hinaus, was für ihn eine große Sache ist. Eine, die er sicher beibehalten wird.
Macht einfach Spaß zu lesen.


http://melissakeil.com/
Melissa Keil lebt in Melbourne, Australien, und ist ein totaler Buch-Nerd. Nach ihrem Studium der Filmwissenschaften und Volkskunde, arbeitet Melissa heute als Lektorin von Kinderbüchern. Ihre freie Zeit verbringt sie mit lesen, schreiben und YouTube-Videos. Der Beweis, dass es ein Leben außerhalb meines Zimmers gibt ist ihr großartiges Debut. Es verbindet alles, was Melissa liebt, zum Beispiel Filme, Musik, Karate, das Astor Theatre in Melbourne, Star Wars und anderen Geek-Kram.

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