Zombies sind im
Grunde nicht mehr als leere Hüllen, denen es egal ist, ob es regnet oder
die Sonne scheint oder ob die Farbe des T-Shirts zu den Blutflecken
passt. Sie sind in den meisten Fällen so gekleidet, wie sie gestorben
sind. Wenn niemand aus dem engsten Kreis vom Zombiismus wusste, sogar
recht schick im Anzug, wenn das Virus schnell war, dann auch gerne
einmal im Pyjama.
Mein Zombie hatte ein reales Filmvorbild und
obwohl der kleine Woll-Graue nicht anatomisch korrekt daher kommt,
wollte ich doch trotzdem für angemessene und vorbildgetreue Kleidung
sorgen. Auf ein weißes Hemd habe ich dabei bewusst verzichtet, denn das
würde ihn nur unnötig aufblähen. Der violette Anzug jedoch, der musste sein, schon allein, weil die Schuhe bereits diese Farbe hatten.
Ein
Jackett musste her. Und es gibt bestimmt eine Menge Frauen, die
Stricken und Häkeln, sofern als Kind gelernt, dazu benutzt haben um
ihren Puppen Kleidung zu häkeln. Ich habe jedoch nicht dazu gehört,
weswegen ich improvisieren musste.
Zunächst habe ich das Rückenteil angefertigt, ganz einfach mit festen Maschen wie ein Topflappen. Da mein Zombie aber schon weit herumgekommen ist - immer blinkt irgendwas und riecht nach lebendem Fleisch! - sieht er dementsprechend abgerissen aus. Dazu einfach einige Luftmaschen häkeln und dann am eigentlichen Stück drei bis fünf Maschen auslassen. In der nächsten Runde in die Luftmaschenkette und nicht das eigentliche Stück häkeln.
Nachdem der Rücken fertig war, habe ich eine Luftmaschenkette
an der Seite gehäkelt und als Kreis geschlossen. Der Ärmel war geboren.
Auch hier auf die Löcher achten. Am Abschluss fehlte mir dann jedoch
etwas. Wirklich zerrissen oder abgerissen sah er nun nicht gerade aus, eher wie ein Landstreicher.
Die
Ärmel sollten ausgefranst aussehen, es kommt aber wohl eher niedlich
rüber. Als Vorbild diente mir übrigens der Schattenschnitt vom Cover
"The Walking Dead" Teil 1 in der deutschen Ausgabe, die ich
währenddessen las.
Einfach einige Luftmaschen häkeln und eine zweite
Reihe (nicht mehr!) darüber und weiter im Kreis des Ärmels und dann
wieder einige Luftmaschen.
Das Ergebnis sah seltsam aus, denn es
fehlte das Vorderteil. Ich habe einfach an der oberen Kante des
Rückenteils angesetzt und nach unten gehäkelt, dabei auf die Ärmel
geachtet - und schließlich festgestellt, dass das so unmöglich bis ganz
unten machbar ist. Also hörte ich nach einer Weile auf und setzte an der
Abschlusskante neu an, um dann weiterzuhäkeln.
Das Ergebnis ist nicht optimal, aber es sieht zusammengewürfelt genug aus, um trotzdem etwas herzumachen. Irgendwie.
An eine Hose habe ich mich danach allerdings nicht mehr getraut.
Übrigens:
Immer wenn ich nicht weiter wusste, habe ich die werte Mama
kontaktiert, die plötzlich ebenfalls mit dem Wollfieber angesteckt war.
Vom Grundgerüst des Zombies war sie noch sehr angetan, als sie es in der
Hand hielt, wahrscheinlich weil er bis dato eher wie eine Puppe aussah.
Die Idee eines solchen dagegen, hat ihr gar nicht gefallen. Als ich
sie gar gefragt habe, wie man wohl am besten Gedärm häkelt, das ich
meinem Zombie aus dem Bauch hängen lassen wollte (wo er doch nun kein
Hemd trägt), sah sie mich nur an und schüttelte den Kopf. Ehrlich Mama,
mir geht's gut! Und ich hab auch eine niedliche blonde Puppe mit
Spitzenrock gehäkelt.
Der Zombie lag dann eine ganze Weile, so
wie er bis dahin war, herum. Da ich das Projekt aber unbedingt zuende
führen wollte, musste ich mir überlegen, was als nächstes kommt: die
Hose oder Haare.
Hallo ,
AntwortenLöschenna die Zombiepuppen lassen Dich auch nicht mehr los, wie mir scheint.
Die bekommen ja langsam ein Eigenleben und Persönlichkeit..augenzwickern.
LG..Karin..
Nein, Karin *lach* nur eine :) Wart's nur ab, sie hat jetzt schon Haare und Augen!
LöschenCool..ich bin gespannt auf die nächsten Fotos dazu.
AntwortenLöschenLG..Karin..