Der Verräter - Klischeefigur oder unverzichtbar?
Wer kennt sie
nicht: die Figur des Verräters? Ob in der Science-Fiction, dem Krimi
oder im Drama, stets existiert eine Person, die unseren Helden das
Messer in den Rücken rammt. Und sind die doppelgesichtigen Charaktere
nicht die faszinierendsten? Da gab es Judas, der die Apostel verriet,
Mordred, der den Rittern der Tafelrunde den Todesstoß versetzte. Oder -
um ein Beispiel der nahen Vergangenheit anzuführen und den Bogen zur
Science-Fiction zu schließen - die Zylonen bei Battlestar Galactica, die
in Menschengestalt daherkamen und die Crew infiltrierten.
Doch was
macht eine Klischeefigur zu etwas Besonderem? Oftmals führt der Autor
einen Verräter ein, der mordet, intrigiert und den Protagonisten immer
einen Schritt voraus ist. Wird dessen wahres Gesicht enthüllt, folgt
jedoch die Ernüchterung. Eine Nebenfigur, die irgendwann kurz erwähnt
wurde, entpuppt sich als Bösewicht. Die Enttäuschung ist groß. Handelt
es sich um Hauptfiguren, die ihre Kameraden verraten, wird vielfach auf
Lösungen zurückgegriffen, die nicht weniger enttäuschten:
Persönlichkeitsspaltung, Besessenheit oder Manipulation durch eine
dritte Kraft. So zumindest in der Vergangenheit.
In der aktuellen
Literatur wird der Verräter immer öfter zu etwas Besonderem. Der
Charakter ist nicht mehr schwarz, sondern grau, die Intention für die
Tat teilweise nachvollziehbar, bleibt manchmal aber für eine gewisse
Zeit im Dunkeln. Der Leser kann die Figur nicht einschätzen, empfindet
mal Sympathie, mal Wut; Mitleid und einen Band später wieder Hass. So
macht es Spaß. Erst die Enthüllung der wahren Absicht sorgt für eine
klare Definition: Klischee oder unverzichtbar.
Ob dies bei
„Heliosphere 2265“ gelungen ist, wird der Leser entscheiden. Denn mit
Band 4 „Das Gesicht des Verrats“ beginnt eine ganze eigene Geschichte.
Die Geschichte eines Verräters, mit eigener Agenda.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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