Mittwoch, 5. September 2012

(Hörbuch) Der Duft von Erde und Zitronen - Margherita Oggero


Titel: Der Duft von Erde und Zitronen
Autorin: Margherita Oggero
Sprecher: Merete Brettschneider
Originaltitel: L'ora di pietra
Verlag: Audible
Spieldauer: 06 Std. 14 Min. (ungekürzt)
Euro: 18,95
Keine Serie
Come in: Vom Audioverlag


Meinung

Ich habe das Hörbuch nach 1:29:04 Stunden leider abgebrochen. Das lag aber einzig und allein an den beiden Handlungssträngen, die in einem Buch aufgrund der Textformalia ersichtlich sein dürften, es in einem Hörbuch aber leider nicht sind. Da beide ohne Pausen oder sonstige Erkennungsmerkmale gelesen werden, bin ich einfach nicht mehr mitgekommen.

Der Klappentext ist absichtlich nicht mit abgebildet, denn er enthält den größten Spoiler aller Zeiten und das ist einfach unverzeihlich und zeugt von Unverständnis dem Text und dem Leser gegenüber. Ich rate jedem dringend, ihn sich nicht durchzulesen.

Die junge Imma ist zu ihrer (Ex-)Tante gebracht worden und lebt dort wie eine Gefangene. Sie erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form selbst, bleibt dabei aber, was das Vergangene angeht sehr minimalistisch. Dennoch wird klar, dass ein eher traumatisches Erlebnis Schuld daran trägt, dass die Tante sie nicht aus der Wohnung gehen lässt. Doch Imma hat genug, sie will endlich wieder leben und als ihr der Schlüssel zur Wohnung in die Hände fällt, beschließt sie, einen kleinen Ausflug zu machen.
Imma erzählt sehr eindringlich und emotional, es ist deutlich zu spüren, wie ihre jeweilige Gemütsverfassung aussieht. Sie ist schnell dem Hörer nah, was auch der Sprecherin Merete Brettschneider (alias Holst) zu verdanken ist. Sie passt sich durch ihre jugendliche Stimme dem Erzählten an.

Den gleichen Rahmen im Erzählten nimmt die Geschichte der Familie ein. Wessen Familie da so ausführlich erzählt wird und was das alles mit Imma zu tun hat, erschließt sich erst nach und nach. Das Verweben der beiden Stränge ist absolut gelungen.
Leider gibt es zwischen den einzelnen Kapitel, die auch mal recht kurz sein können, keine Pausen, es wird hintereinanderweg gelesen. Das macht es schwer, den Einstieg in das jeweils Gelesene zu finden, obwohl die Handlung rund um die Familie auktorial erzählt wird. Hier wäre es unter Umständen ratsam gewesen, zwei verschiedene Sprecher lesen zu lassen.

Obwohl "nur" reine Alltäglichkeiten thematisiert werden, nimmt der Erzählfluss gefangen und vermittelt ein realistisches (historisches wie modernes) Bild Italiens. Mittels Vorstellungskraft reist man selbst dorthin und genießt das Flair und die Atmosphäre einer bei weitem nicht perfekten Welt und Familie. Aber gerade letztere ist es, die besticht, denn die famiglia hält zusammen, geht gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen.

Obwohl nun das Hörbuch nicht ganz einfach zu konsumieren ist, erzählt Margherita Oggero eine unheimlich atmosphärische Geschichte, die sich jedoch als Buch wesentlich mehr entfalten dürfte.


Margherita Oggero
Margherita Oggero wurde in Turin geboren, wo sie auch heute noch lebt. Bekannt wurde sie durch ihre Kriminalromane, die es an die Spitze der italienischen Bestsellerlisten schafften und auch für das Fernsehen verfilmt wurden.

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