Donnerstag, 13. Oktober 2011

Affinity Bridge - George Mann


Titel: Affinity Bridge
Autor: George Mann
Originaltitel: The Affinity Bridge
Verlag: Piper
ISBN: 3492702384
Euro: 16,99
Veröffentlichungsdatum: September 2011
Seiten: 512
Serie: Newbury/Hobbes Investigations 01
Come in: Vom Verlag








Inhalt

Sir Maurice Newbury, Wissenschaftler und Agent der Krone, bekommt von Königin Victoria höchstpersönlich einen heiklen Auftrag. Ein Luftschiff mit einem entfernten Mitglied der königlichen Familie an Bord ist abgestürzt und hinterlässt keine Überlebenden. Die höchste Würdenträgerin Englands besteht auf einer lückenlosen Aufklärung des Falles.
Währenddessen breitet sich in den unteren Schichten Londons eine geheimnisvolle Krankheit aus, die die Betroffenen in willenlose und aggressive Zombies verwandelt. Die Ordnungshüter und der Adel stehen dem Problem machtlos gegenüber.
Zusammen mit seiner Assistentin Veronica Hobbes muss Newbury sich beiden Fällen stellen und gerät dabei nicht nur zwischen alle Fronten, sondern deckt ein Geheimnis auf, das ihn in Lebensgefahr bringt.

Cover


Es finden sich leider keine Angaben im Buch dazu, wer das Cover oder den Umschlag gestaltet hat. Das ist schade, denn der Roman ist grandios aufgemacht. Wer ein Geschenk sucht, mit dem Eindruck hinterlassen werden soll, darf beruhigt zugreifen - das wird es nämlich.
Klappenbroschur, auch im Inneren farblich gestaltet. Die Textseiten sind mit einem kleinen Flugschiff verziert immer wenn ein neues Kapitel beginnt. Die Schrift ist äußerst angenehm zu lesen.
Leider ein englischer Titel bei deutscher Übersetzung.

Meinung

George Mann hat einen zwar unterhaltsamen, aber leider eher mittelmäßigen Steampunkroman geschrieben. Obwohl viel Action geboten wird, kommen die Charaktere leider sehr kurz, was zu einer spürbaren Oberflächlichkeit der gesamten Geschichte führt. Das macht jedoch insofern nichts, als dass die Elemente, die das Steampunk-Genre ausmachen, spürbar und glaubhaft eingebaut wurden. Und auch, dass die zahlreichen Kämpfe und Verfolgungsjagten das Geschehen lebendig und den Leser bei der Stange halten.
Die Handlung lässt sich nach dem Prolog zunächst sehr gut an, kann ihr Niveau aber leider nicht halten. Eine ganz wichtige Rolle nehmen dabei die Protagonisten ein.
Newbury ist ein zwar etwas schüchterner, aber immerhin ein Alleskönner. Er ist sehr gebildet und auch körperlich in Topform, so dass es ihm nichts ausmacht gegen Zombies zu kämpfen oder zwecks Verfolgung eines Flüchtigen auf ein öffentliches Verkehrsmittel zu springen. Weichgezeichnet wird er durch eine Drogensucht, die im Hintergrund steht und seine Zuneigung zu Veronica.
Seine Vergangenheit liegt komplett im Dunkeln. Weder erfährt der Leser wie er zum Agenten wurde, noch wird seine Wissenschaftslaufbahn erläutert. Wo geboren und von wem, gibt es Familie oder einfach kleinere Sünden (oder "Leichen im Keller") - das alles fehlt.
Seiner Assistentin Veronica ergeht es nicht besser. Zwar erfährt man von ihrer Schwester - die eine reichlich merkwürdige Rolle einnimmt, die ebenfalls (noch?) nicht ganz geklärt wird - und den gemeinsamen Eltern, aber auch hier wird keine Biografie nachgereicht. Denn diese Emma Peel lüpft gern mal ihren Rock um Türen einzutreten und benimmt sich generell nicht wie eine Frau um 1900 das getan hätte. Was natürlich wieder einen eigenen Reiz ausmachen würde, wenn der Leser mehr von der jungen Frau erfahren dürfte. Wo wurde sie ausgebildet? Wer sind ihre Eltern, wie kam sie zu Newbury, der es ja eigentlich nicht so mit Frauen hat? Der Cliffhanger am Ende des Buches ist dabei nicht hilfreich, weil er mehr Fragen provoziert als klärt.
Da Newbury eine gewisse Affinität für Veronica entwickelt (auch wenn man genau hinsehen muss, um das zu bemerken) und dies in den Folgebänden sicher ausgebaut und als Konfliktpotential genutzt wird - wenn auch eher auf weiblicher Seite - muss einfach mehr Hintergrund und damit Personality her! Sowohl bei den Charakteren, als auch in der gesamten Schreibe. Das ist bisher nichts Halbes und nichts Ganzes.
Was dem Autor jedoch gelungen ist, ist das Worldbuilding des Steampunk. Nicht nur, dass ganze Luftschiffe und deren Fabrikhallen bildlich dargestellt werden, auch Gerätschaften aus dem Alltag halten die Umgebung lebendig. Ob es sich dabei um dampfbetriebene Straßenbahnen handelt oder roboterähnliche Diener, spielt keine Rolle. Leider wird trotzdem weder dadurch noch durch nebelverhangene Straßen mit ihren Gaslampen oder die ziemlich lasche Krimihandlung Atmosphäre aufgebaut.
In der Planung kann der Roman daher zwar grundlegend überzeugen, in der Umsetzung jedoch leider nicht.


Newbury/Hobbes Investigations:
1. The Affinity Bridge (Affinity Bridge)
2. Osiris Ritual
3. Immorality Engine


George Mann ist Autor zahlreicher Drehbücher für die TV-Serie »Doctor Who«, phantastischer Romane und Erzählungen. Mit seiner Steampunk-Reihe um die Ermittler Newbury und Hobbes führt er uns in ein magisches London voller dunkler Geheimnisse.
George Mann lebt mit Frau und Kindern in England.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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