Donnerstag, 3. September 2009

Stadt, Land, Schluss - Judith O'Reilly ♥♥♥♥



Dieses Buch basiert auf einer wahren Begebenheit: Judith O’Reilly ist verheiratet, hat zwei kleine Söhne und einen Babybauch, als ihr Mann beschließt, die ganze Familie in ein Cottage mitten im Nirgendwo zu packen. Wirklich einverstanden ist Judith nicht, denn ihr Mann wird weiterhin in der Stadt arbeiten und sie muss sich um alles allein kümmern. Außerdem ist sie ein Stadtmensch durch und durch und was gibt es schon auf dem Land? Schafe? Gummistiefel? Und jede Menge Vorurteile ... Doch von denen hat sie selbst genug.
Sie versucht, das Haus wohnlich herzurichten, bekommt ihre kleine Tochter, meldet die Söhne in der Schule an, pflegt ihre kranke Mutter, muss mit ansehen, wie ihr Ältester gemobbt wird und - schreibt das alles in ihren kleinen Blog.

Der Inhalt von "Stadt, Land - Schluß" zieht sich über mehrere Jahre hin. So etwa jeden zweiten Tag - auf jeden Fall sehr regelmäßig - berichtet Judith über ihren Alltag.
Manchmal sind es witzig anmutende Situationen (das Benzin geht mitten in der Pampa aus), die aber alle sehr emotionsreich geschildert werden. Daher ist das Buch nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte. Keine vergnügliche, halbe Chick Lit-Variante einer Stadtfrau, die plötzlich auf dem Land klar kommen muss. Wenn ich es nicht besser wüßte, so würde ich sagen, dass der Roman bestens in meine Gender Mainstreaming Seminare gepasst hätte. Judith als "Sandwich"-Genrerationen-Frau, allein gelassen mit Alltag und Haushalt und gefangen zwischen hilflosen Kindern und pflegebedürftigen Eltern. Es war deprimierend und das fast den gesamten Roman über.
Da Judith ihre Emotionen sehr glaubhaft schildern kann, machte es das Lesen nicht gerade einfach. Eine sehr bedrückende Atmosphäre verbreitete sich von jeder Seite. Hinzu kam aber leider auch der Bla-Bla-Faktor; nicht alles war wirklich erwähnenswert und interessant. Erst, als es um den Ältesten und seine Schulprobleme ging, gab es wieder so etwas wie eine Handlung.
Am Ende wird aufgeklärt, warum sie manchmal unter Depressionen leidet und sich nicht immer über etwas freuen kann.
Wer gern emotionsgeladene, auch traurige Bücher liest, wird hier auf seine Kosten kommen. Mir dagegen fiel das Lesen schwer und darum bin ich mit meiner Einschätzung diesmal auch recht spät dran. Allerdings habe ich den Roman ausgelesen und fühlte mich alles in allem gut unterhalten. Nur eben nicht auf die Art und Weise, die ich zunächst erwartet hatte.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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