Portalzauber

Montag, 26. April 2010

Die Reise nach Yndalamor - Nina Blazon


In einer Taverne am Rande der Welten lebt der Junge Tobbs. Nur der Wirt Dopoulus, der ihn aufgezogen hat, besitzt all die Schlüssel zu den Türen, die von der Taverne abgehen.
An Tobbs dreizehnten Geburtstag muss er erst einmal eine Dämonenhochzeit überstehen, ehe er selbst feiern und das größte Geheimnis seines Lebens erfahren darf. Schwierig, wenn der kleine Dämonenjunge Sid, der aussieht wie ein blonder Engel, es darauf anlegt, die Welt zu erkunden und Tobbs mit hineinzieht.
Ausgerechnet die Kutsche der Göttin Kali, die gerade zum Tee bei Dopoulus ist, wird von Sid ausprobiert. Und da Tobbs auf ihn aufpassen soll, muss er wohl oder übel mit durch die Tür ins wilde Yndalamor. Was nun folgt ist eine abenteuerliche und bunte Reise, auf der die Kinder neue Wesen und Kulturen kennenlernen. Nicht immer ungefährlich so eine Spritztour!

Die Autorin hat bereits verraten, dass die drei Bücher der Reihe in absehbarer Zukunft neu aufgelegt werden."Über die Neuauflage kann ich leider noch gar nicht mehr sagen, als in meinen News steht. Ich weiß nur, dass, nicht aber, wann genau und in welcher Form. Einen Dreierband daraus zu machen, hätte aber wirklich seinen Reiz, guter Gedanke!" Danke *hüstel*
Was es zuerst gab, war die Idee "mit den vielen Türen, die alle in verschiedene Länder und Zeiten führen. Die Geschichte von Tobbs bot sich dann geradezu an: ein Junge, der sich immer fragen muss, aus welcher dieser Welten er wohl stammt."
Ich war beim lesen besonders von der Vielfalt der Ideen beeindruckt, viele Einzelheiten haben sich zu einem großen Gesamtbild zusammegefügt. Der Junge Tobbs gerät in Schwierigkeiten, die er nicht selbst verursacht hat und auch gar nicht haben will, stellt sich diesen aber (mal mehr, mal weniger) meisterhaft.
Durch seine Kindheit in der Taverne akzeptiert er Andersartigkeit bei anderen und lässt sich auch darauf ein.
Kindern dürfte aber vor allem die Reichhaltigkeit des Inhaltes gefallen. Auf der Dämonenhochzeit gibt es beispielsweise Schlangensaft mit ausgepresster Fledermaus zu trinken. Wie das schmeckt? "Gibt man eine Prise gemahlenen Echsenpfeffer hinzu, schmeckt es ein bisschen wie Tomatensaft plus Cola. Auspressen bitte ÜBER dem Glas per Hand. Wringen hilft."
Eklig? Ungeeignet für Kinder? Mitnichten! Wenn man es richtig verpackt, kann man Kindern mit allem kommen. Der Roman ist nicht zu kompliziert oder grausam geschrieben. Trotz der Dämonen, der Flug (mit runterfallen), diversen Kämpfen und Fluchten ist das alles kindgerecht verpackt. Auch Kinder mögen Spannung! Und die wird eben nicht gerade mit Happy-End-Welten erreicht, da muss auch mal was schief gehen. Tobbs könnte ein Lied davon singen.
Was mir im nachhinein aufgefallen ist, war die der Umstand, dass das Buch eigentlich nicht dick ist und sich rasch weglesen lässt. Aber es passiert eine ganze Menge! Dabei ist nichts gestaucht und ich hatte auch nie das Gefühl, dass da irgendetwas nur rasch abgehandelt wurde. Die Charaktere waren zumeist sympathisch und besaßen genug Eigenheiten um sie entweder zu lieben oder zu hassen.
Eine Sache aber hat mir gar nicht gefallen - vor allem, weil ich es bis zum Ende nicht verstanden habe. Jamie und Megan. Diese Geschichte in der Geschichte wird mir wohl auch weiterhin fremd und verborgen bleiben. Zumindest scheinen sie kein Liebespaar zu sein, auch wenn Megan ihn ständig ihren "Geliebten" nennt. "Liebe Soleil, Jamie ist an Megans Sturz absolut unschuldig. Hier wäre wohl eher Lord Sedrik der Zahnlose ein Fall für C.S.I. Gwynidell." Ich frage mich mitllerweile, ob die beiden in Teil zwei oder drei noch einmal auftauchen? Das Ende von ihnen ist jedenfalls nichts für alle, die so wie ich ein großes Happy End Feeling haben.
Alles in allem aber sprüht die Geschichte nur so vor verrückten und kulturell bunten Ideen und will nicht immer nur ernst genommen werden. Manchmal wirkt es wie bunt zusammengewürfelt, mal hier und da an verschiedenen Zeiten, Orten und Religionen bedient. Doch alles ist genau durchdachte und nicht einfach sinnlos aneinander gereiht.
"Wie ich auf diese Figur kam: Ich lese sehr gerne Märchen - quer durch alle Kulturen und Länder. Und Afanasjews Märchen "Baba Jaga und Wassilissa, die Wunderschöne" gefällt mir besonders. Diese Hexengestalt (die ja nicht immer als böse dargestellt wird, sondern auch andere Seiten hat) passte, so fand ich, gut in die Reihe um Tobbs."
Eine Geschichte, die sicher nicht nur Kindern und Jugendlichen gefällt und die ich ganz sicher weiter verfolgen werde.


http://www.ninablazon.de/
Nina Blazon wurde 1969 geboren und wuchs in Neu-Ulm auf. In Würzburg studierte sie Germanistik und Slawistik, unterrichtete an den Unis in Tübingen und Saarbrücken, bevor sie in der Lokalredaktion der Cuxhavener Nachrichten erste Schreiberfahrungen sammelte. Heute lebt sie als freie Journalistin mit ihrem Mann in Stuttgart.

Die Taverne am Rande der Welten:
1) Die Reise nach Yndalamor
2) Im Land der Tajumeeren
3) Das Königreich der Kitsune


2 Kommentare:

  1. Ich liebe die Tavernen-Bücher, sie gehören nicht nur zu meinen liebsten Büchern von Nina Blazon, sondern auch überhaupt.
    Und am besten von diesen dreien finde ich den zweiten Teil, "Im Land der Tajumeeren"! Das Atoll der Haigötter, hach! :-)

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  2. Teil 2 habe ich schon da und werde ihn auf jeden Fall lesen! An Teil 3 war bisher kein Herankommen, obwohl er mir versprochen war. Ich muss ja auf TT zurückgreifen, erhältlich sind sie ja nur noch schwer.
    Dann habe ich ja einen Grund, mich auf Teil 2 zu freuen! :)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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