Sehr kurz und leider arg konstruiert, keine
Empfehlung.
Titel: Kleine Dinge wie diese
Autorin: Claire Keegan
Originaltitel: Small Things Like These
Verlag: Steidl Verlag
ISBN: 978-3969990650
Euro: 20,00
Veröffentlichungsdatum: März 2022
Seiten: 112
Serie: nein
Come in: Tausch
Inhalt
Der Kohlenhändler Billy Furlong lebt 1985 mit
seiner Frau und seinen fünf Töchtern in New Ross, County Wicklow, Irland. Es
sind wirtschaftlich schwere Zeiten. Aber nicht nur das beschäftigt den Mann; er
arbeitet von früh bis spät, hat kaum Zeit für die Familie und sorgt sich um
seine Heranwachsenden. Und da ist noch die Vergangenheit: seine Mutter, die ihn
unehelich geboren und dank einer vermögenden Witwe selbst groß gezogen hat.
Eines Tages bringt er Kohle in das Magdalenenkloster. Im Schuppen findet er ein
geschundenes Mädchen. Er kennt die Gerüchte – was soll er tun?
Meinung
Leider setzt die Geschichte sehr viel Vorwissen
voraus, wer nicht weiß, was eine Magdalenenwäscherei ist und was dort für
Verbrechen begangen wurden, erfährt es auf diesem Wege leider nicht. Hier steht
Billy im Vordergrund. Leider muss ich einräumen, dass ich das ganze Drumherum
wahnsinnig konstruiert fand, im Grunde halte ich die gesamte Story für eine Art
Schnellschuss, die mit den neusten politischen und gesellschaftlichen
Veränderungen Aufmerksamkeit generieren will. Es fügt sich einfach alles so
wunderbar überzogen zusammen … Billy wurde von einer sechzehnjährigen Mutter
geboren, die hätte im Kloster landen können, aber dank ihrer Arbeitgeberin
ihren Sohn allein großziehen konnte. Der nun hat selbst fünf Töchter, die er
von Herzen liebt. Interessant wäre sein moralisches Dilemma, das so im Grunde
nur aus seinem sozialen Status bzw. seiner Wirtschaftlichkeit besteht, doch
erst gewesen, wenn er eben nicht so stark selbst betroffen wäre. Wenn er
schlicht sich, sein Herz und seinen Glauben hätte entdecken müssen. Aber so
hangelt sich alles an diesem schweigsamen Mann – die Handlung spielt übrigens
obendrein noch an Weihnachten – hoch, dessen Zerrissenheit zwar sehr deutlich
wird, aber eben ohne Konflikte daherkommt. Oder es sind welche da, die ich
nicht verstehe. Vom Kloster ist nicht viel zu sehen, einmal trifft er junge
Frauen mit geschorenen Köpfen beim Boden wischen und später die Mutter Oberin,
als er das Mädchen entdeckt hat. Worauf alles hinauslaufen wird, liegt von
Anfang an auf der Hand. Wäre das Buch seitenstärker gewesen, hätte ich es
abgebrochen.
Wer sich mehr über das Thema informieren will,
sollte sich den Film „Die unbarmherzigen Schwestern“ ansehen.
„Kleine Dinge wie diese“ war leider nichts für
mich und kann nicht weiterempfohlen werden.
Claire
Keegan, geboren
1968, wuchs auf einer Farm in der irischen Grafschaft Wicklow auf. Sie hat in
New Orleans, Cardiff und Dublin studiert. Im Steidl Verlag sind von der
vielfach ausgezeichneten Autorin bereits die Erzählungsbände Wo das Wasser am
tiefsten ist und Durch die blauen Felder (in einem Band: Liebe im hohen Gras,
2017) erschienen. Das dritte Licht (2013) wurde mit dem renommierten Davy
Byrnes Award ausgezeichnet, und gehört für die englische Times zu den 50
wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts. Claire Keegan lebt in Irland und
unterrichtet zurzeit an der Universität Cambridge.


Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.