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Freitag, 21. Januar 2022

Jünger wären mir die Alten lieber: Lese-Booster für Frauen, deren Eltern in die Jahre kommen - Monika Bittl

 


Titel: Jünger wären mir die Alten lieber: Lese-Booster für Frauen, deren Eltern in die Jahre kommen

Autorin: Monika Bittl

Originaltitel

Verlag: Knaur

ISBN: 978-3426791172

Euro: 12,99

Veröffentlichungsdatum: August 2021

Seiten: 224

Serie: nein

Come in: Kauf

 

 

 

Inhalt/Klappentext
In „Jünger wären mir die Alten lieber“ nimmt sich Bestseller-Autorin Monika Bittl („Ich hatte mich jünger in Erinnerung“) ein Thema vor, das früher oder später auf uns alle zukommt: Die Eltern werden alt, und wir machen eine Rolle rückwärts ‒ jetzt kümmern wir uns um sie, statt sie sich um uns. Das kann man tragisch oder komisch sehen. Monika Bittl hat sich für den Humor entschieden, denn ein Leben als Senioren-Tochter ist höchst anstrengend, aber auch voller Überraschungen.

In unterhaltsamen Alltagsgeschichten erzählt sie vom Abenteuer, in einem Sammlerhaushalt Steuerunterlagen zu finden, vom Aufschrei der Mutter: "Ich geh nicht ins Gedächtnistraining, da sind doch nur alte Leute!", vom eigenwilligen Ergebnis eines Briefings zum Besuch des Pflege-Gutachters ‒ "Ich soll sagen, dass es mir schlecht geht!" ‒ und davon, wie Google Übersetzer bei der Arbeit mit osteuropäischen Pflegekräften zur besten Freundin wurde.

 

Meinung
Wer einen Ratgeber sucht, wie mit betagten und/oder pflegebedürftigen Angehörigen umzugehen ist oder welche Gesetze es für welchen Fall gibt, ist mit diesem Buch schlecht beraten. Wie das Cover bereits verrät, handelt es sich nicht um einen Ratgeber, sondern um eine humorige Aufarbeitung des Themas plötzlich alte Eltern mit allen Facetten zu haben.

Bittl schreibt vom schleichenden Verfall, von vollgestopften Häusern und Wohnungen, von zunehmender Demenz. Von plötzlichen Krankenhausaufenthalten und der zu erledigenden Post/Steuer/etc., wenn gleichzeitig ein wichtiger Schlüssel verschwunden ist. Wie sehr das eigene Leben vernachlässigt werden muss, inklusive Familie und Beruf, und wie hilflos man sich fühlen kann. Oder der Suche nach einer Pflegebetreuung zu Hause.

So ernst das Thema ist, Monika Bittl schafft es, es zwar klar und treffend zu schildern, aber gleichzeitig nie ihren Humor zu verlieren. Die meisten Begebenheiten werden sich vermutlich so oder so ähnlich in vielen betroffenen Familien zugetragen haben. Gerade das Festhalten an materiellen Dingen, Sachen, die für den Ruhestand gesammelt wurden, diverse Tischdecken, Kleidung, Geschirr, selbstredend unbenutzt. Oder wenn der Vater nicht mehr Auto fahren darf/sollte und sich nicht davon abhalten lassen will. Von Gutachtern der Krankenkasse und ihrem Besuch. Als endlich eine passende Betreuerin aus einem benachbarten östlichen Land gefunden ist und diese dann wegen Corona kurzfristig nicht mehr einreisen darf. Und auch die fast philosophische Betrachtung am Ende versteht wohl am besten, wer sich in einer ähnlichen Lage befindet.

Es ist empfehlenswert, zunächst in die Leseprobe zu schauen. Schon hier wird die lockere Aufarbeitung deutlich. „Jünger wären mir die Alten lieber“ schildert in kurzen Kapiteln die Ereignisse aus dem Leben der Autorin. Auf die Frage, warum sie das Thema überhaupt humorvoll angeht, antwortet Bittl: „Weil es der Welt völlig egal ist, ob ich mein Schicksal beweine oder mich darüber lustig mache. (…) Sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, bestätigt die alte Weisheit: Lachen ist die beste Medizin!“

Und zu sehen, dass man nicht alleine steht, hilft ungemein. Sich in den Erzählungen selbst wiederzuerkennen, tröstet und baut auf. Dafür danke ich der Autorin sehr. Aber gerade weil sie sehr im Thema drin steckt(e) und zudem aus ihrem Job heraus zu recherchieren weiß, wäre es schön gewesen, am Ende ein paar wichtige Links oder Ratgeber zu listen. Das allerdings ist Kritik auf hohem Niveau. Danke für das Buch und gern weiterempfohlen!

 

Monika Bittl (*1963), in einem kleinen bayrischen Dorf aufgewachsen, hat nach einer journalistischen Ausbildung und Auslandsaufenthalten in Sizilien, Ägypten und Island Germanistik, Psychologie und Film in München studiert. Seit 1993 ist sie freie Autorin und schreibt mit großem Erfolg Drehbücher, Sachbücher und Romane. "Ich hatte mich jünger in Erinnerung" stand ein halbes Jahr auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste und 2 Jahre lang unter den Top 20. Monika Bittl lebt mit ihrer Familie in München.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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