Portalzauber

Dienstag, 17. September 2019

(Autorenplausch) Claus M. Schwarz: Retromorphia


Titel: Retromorphia – Pforte zur gläsernen Nacht (Band 1)
Autor: Claus M. Schwarz
Originaltitel, 236 Seiten
ISBN: 978-1791818500
Euro: 8,99
www.retromorphia.de














High Fantasy? Phantastik? Steam? Retromorphia!

 J.R.R. Tolkien und E.T.A. Hoffmann nehmen sich an einem verregneten Sonntagnachmittag ein Zimmer in einem Steampunk-Stundenhotel, um ihre wildesten Fantasien auszuleben.
Diesen Gedanken finde ich wahrlich „fantastisch“. Ich liebe die Fantastik in ihrer Ganzheit, finde ihre Urform im Sinne der Romantik mindestens genauso interessant wie die ausladenden Weltenentwürfe späterer Werke. Fantastik: das Kuriose, das nicht Greifbare, das Abenteuerliche, das Rätselhafte, das Abgründige, das Verrückte.
Taimen erwacht ohne jegliche Erinnerung in einer Zelle eines alten Klosters inmitten des großen Viele-Pfade-Walds. Ein Fremder taucht auf und sagt ihm, er sei der Erlöser, auf den die Welt gewartet habe. So stehe es in einer alten Prophezeiung. Kann das sein? Warum gerade er? Warum kann er sich an nichts erinnern? Und warum liegen so viele grässlich zugerichtete Leichen in dem Gemäuer? Diese Fragen markieren den Startpunkt zu einer großen Reise, die sowohl in die mysteriöse Vergangenheit als auch in die Zukunft führt.
Schon lange verfolgten mich Ideen zu einer fantastischen Erzählung, die sich möglichst nicht wie die drölfzigste Version bekannter Storys liest. Aber wie sollte das funktionieren? Erst einmal brauchte es eine fiktive Welt, in der aus allen Ritzen Mysterien und Geheimnisse triefen.
Dann Handlung und Diskurs: Keine weitere Welt, die gerettet werden muss (dafür ist es längst zu spät). Eher Menschen, die vor der Welt gerettet werden müssen! Menschen, die im Einzelnen vielleicht noch eine geringe Chance haben, Seelenheil für sich zu finden.
Der Protagonist: Ein muskelbepackter Schönling? Ein junger Zauberlehrling? Ein Mauerblümchen, aus dem die heiße Amazone wird? Nein. Eine irritierte, verlorene Seele. Eine Art Antiheld, der sich auf seine ganz eigene Art entwickelt. Zugegeben, mein Faible für die Verlorenen ist, seit ich Kafka gelesen habe, groß.
Das Buch: Irgendwann bin ich auf das Voynich-Manuskript gestoßen und seither lässt es mich nicht mehr los. Alles nur eine große Gaukelei? Oder vielleicht doch der Schlüssel zum Lüften unglaublicher Geheimnisse und Quell des Wissens?
Die Träume: Was liegt hinter dem, das wir mit dem bloßen Auge sehen können? Sind Träume nur Träume? Oder sind sie etwas, das viel stärker und wichtiger ist, als wir es aus unserem Bewusstsein heraus wahrnehmen können?
Die Welt: Sie ähnelt ein klein wenig der unseren in der Zeit zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert mit all den Konflikten und den Errungenschaften der Mechanik. Dazu kommt aber noch das Element der Magie, die Sein und Schein ineinander zerfließen lässt. Die Zeit der Aufklärung trifft auf mysteriöse Elemente, die sich nicht einfach so erschließen lassen, die aber unweigerlich Teil der Realität sind.
„Das Privileg der Bildung und die Kraft des Glaubens“ – wie die Betitelung des Prologs lautet, drückt ein klein wenig die Problematik dieser Welt aus, der Konflikt, der ausgetragen wird (und werden muss!) und ist auch gleichzeitig Inhalt der Frage: „Was bringt mich weiter?“
Alles in allem ist PZGN eine Abenteuergeschichte, eine fantastische Reise, die den Leser aus dem Hier und Jetzt entführen will. Das Manuskript hat mich als Finalist bei einem Schreibwettbewerb zur Leipziger Buchmesse gebracht und markiert den Startpunkt für eine sehr intensive und kreative Zeit des Schreibens, die hoffentlich andauern wird.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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