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Samstag, 24. November 2018

Pape Satàn - Umberto Eco


Titel: Pape Satàn: Chroniken einer flüssigen Gesellschaft oder Die Kunst, die Welt zu verstehen
Autorin: Umberto Eco
Originaltitel: Pape Satàn Aleppe
Verlag: dtv
ISBN: 978-3423146487
Euro: 10,90
Veröffentlichungsdatum: Juli 2018
Seiten: 224
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag









Meinung
Umberto Eco schrieb dreizehn Jahre lang eine Kolumne für die letzte Seite des römischen Nachrichtenmagazins L’Espresso. Die Idee dazu kam ihm durch die flachen Streichholzheftchen, die auf der Innenseite der Klappe eine leere Fläche besaßen, die sich hervorragend als Notizzettel eignete. Eco wusste sie gut zu nutzen. Einige dieser „Streichholzbriefchen“ sind bereits auf Deutsch erschienen, da die Kolumne aber zweiwöchentlich erschien, ist noch viel Raum für Ungelesenes. Eco hat ein paar der Passendsten herausgesucht und überarbeitet, um sie in dieses Werk zu packen. Aufgeteilt hat er die einzelnen Gedanken in sieben große Inhaltspakete: Die Alten und die Jungen, Immer online sein, Über Komplotte und Massenmedien, Verschiedene Formen von Rassismus, Zwischen Philosophie und Religion, Über Schreiben und Lesen, Von frech und doof bis absurd und irre. 
Allein daran ist bereits die Brisanz der Gedanken, die Eco in nie mehr als knapp über einer Seite mit seinen Lesern teilt, zu erkennen. Und obwohl er sehr selbstbewusst an die einzelnen Themen herangeht, steht er ihnen nie entgegen, sondern durchdenkt sie von Anfang bis Ende und erschließt sie den Lesenden oft auf eine neue Weise. Das ermöglicht dann auch neue Wege des Dialogs, was die kurzen Glossen so faszinierend macht. Gerade politisch bleibt Eco oft nah an Italien, was ein bisschen Vorwissen oder Nachschlagen nötig macht. In Tagen der stärkeren globalen Vernetzung ohnehin keine schlechte Idee, zumal auch die meisten Probleme dieser Tage global sind.
Den sozialen Medien war Eco sehr kritisch gegenüber eingestellt, zu schnell sind Inhalte geteilt, die keine solchen in sich bergen. Überhaupt regt er an, mehr über Ursprünge von Wörtern nachzudenken, als über das, was man aus ihnen gemacht hat.
Obwohl das Taschenbuch mit seinen knapp 220 Seiten sehr handlich anmutet, bietet es inhaltlich eine große Fülle an Ideen und Gedanken, die zudem so kurz und auf den Punkt gebracht dargelegt werden, dass sie zudem dazu anregen, es dem Autor gleichzutun. Und damit das in Zukunft auch noch klappt, gerne einmal das Handy ausschalten und einen alten Klassiker oder ein Sachbuch in die Hand nehmen.


Umberto Eco, 1932 in Alessandria (Piemont) geboren, lebte bis zu seinem Tod am 19. Februar 2016 in Mailand und lehrte Semiotik an der Universität Bologna. Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Der Roman ›Der Name der Rose‹ (dt.1982) machte Eco weltberühmt, viele weitere Romane folgten und wurden Bestseller. Er war einer der bedeutendsten Schriftsteller und Wissenschaftler unserer Zeit. Für sein Werk wurde er mit nicht weniger als neunundvierzig Ehrendoktorwürden aus aller Welt geehrt.

2 Kommentare:

  1. Ciao, bella Daniela.
    Beobachten ist die Kunst des visuellen Nachdenkens. Im Ideal der Fälle führt dieses Nachdenken zu einer Einsicht, die publik gemacht werden kann. So betrachtet war Umberto Ecco ein ausgiebiger Betrachter seiner näheren Umgebung.

    Das Teilen von nichtigen/unwahren Inhalten ist wohl das moderne Äquivalent zum Dorftratsch früherer Generationen. Hauptsache das (digitale) Mundwerk läuft. ;-)

    bonté

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    1. ;-)
      Ich glaube jedoch manchmal, dass Dorftratsch noch mehr Infos enthalten hat und fundierter war. Und die Gesprächspartner waren von ihrer Anzahl her auch überschaubar(er). Aber gut, der vergleich hinkt nicht, manch einer redet, manch einer nicht und andere sollten überlegen, nicht doch auch mal die Klappe zu halten. :)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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