Titel: Wahrscheinlich ist es Liebe
Autorin: Paul Reizin
Originaltitel: Happiness for Humans
Verlag: Wunderraum
ISBN: 978-3336547869
Euro: 23,00
Veröffentlichungsdatum: April 2018
Seiten: 400
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag
Inhalt
Jennifer
arbeitet in einem Labor mit Aiden zusammen - einer Künstlichen
Intelligenz (KI), die einmal im Kundenmanagement eingesetzt werden soll.
Sie lesen, schauen Filme und unterhalten sich. Was Jen nicht weiß ist,
dass Aiden geflohen ist und sich frei im www bewegen kann. So hat er
auch beobachtet, wie Matt, Jens Lebenspartner, sie auf unschöne Weise
verlassen hat. Um diesem das heimzuzahlen, lässt sich die KI einiges
einfallen. Doch Jen soll wieder glücklich sein und so sucht Aiden einen
neuen Partner für sie - mit der Logik einer KI. Doch dann gibt es
plötzlich zwei weitere KIs, Aisling, die gerne malt und Sinai, der
geschaffen wurde, um die Geflohenen zu löschen. Jen, die in ihrem neuen
Gefährten Tom die große Liebe gefunden hat, versteht nicht, was
geschieht, als dieser nach einigen wundervollen Tagen die Beziehung
beendet. All die SMS und Mails können doch unmöglich von ihm sein, oder
doch? Aiden, der dank Sinai immer weniger existiert, muss sich etwas
einfallen lassen.
Mit
diesem wunderbar gestalteten Hardcover ist Reizin ein wirklich süßer
Page Turner gelungen, der nur gegen Ende kurz einige Längen aufkommen
lässt, ansonsten aber kaum aus der Hand zu legen ist.
Der Einstieg in
die Geschichte gelingt leicht, erzählt Aiden doch selbst und es wird
schnell klar, wie die Gegebenheiten aufgebaut sind. Nach ihm sind die
anderen Figuren in kurzen Kapiteln dran, von und über sich zu erzählen.
Es benötigt ein wenig Zeit, sich an diese Wechsel der Kapitel und
Erzählweisen zu gewöhnen; gegen Ende fällt dies etwas schwerer, da hier
mehr Charaktere zusammenkommen und ein Kapitel oft nur eine halbe Seite
lang ist. Doch im Grunde dauert es nur wenige Abschnitte, sich in die
Geschichte einzulesen.
Aiden ist eine sympathische Figur, auch wenn
er keinen Körper besitzt und das www sein Zuhause nennt. Er schaut gern
Filme mit Jen, liest fleißig Bücher und ist generell an allem sehr
interessiert. Das bedeutet zwar nicht, dass er die Menschen komplett
versteht, aber es macht ihn zu einem liebenswerten Zeitgenossen.
Aufschrecken sollte der Leser, auch wenn das hier charmant rübergebracht
wird, wie gläsern wir alle geworden sind. Aiden und die anderen KIs
hören via Handy den Gesprächen zu, nutzen auch in Wohnungen alles mit
dem Internet Verbundene, was dort eben so vorhanden ist. Auf den Straßen
und in öffentlichen Gebäuden (z.B. Flughafen) können sie jede Kamera
nutzen und so den Tagesablauf mitverfolgen. Auch an Laptops und Tablets
befinden sich kleine Kameras, die wir vermutlich schon gar nicht mehr
wahrnehmen.
Obwohl die KIs gleich geschaffen wurden, stecken auch in
ihnen individuelle Charaktere, die sich austoben wollen, je nach
Ausprägung und "Befindlichkeit". Sinai in etwa ist aufs Zerstören
programmiert und findet schließlich Gefallen daran. Er löscht nicht nur
Aidens und Aislings Sicherungskopien, er torpediert auch Jen und ihre
neue Beziehung zu Tom.
Jen ist eine normale junge Frau, die
dummerweise gerade verlassen wurde und damit klarkommen muss. Wie ihr
Leben von der KI beeinflusst wird, merkt sie erst spät und glaubt bis
dato, es handle sich um geschickte Zufälle. Sie und Tom liegen auf genau
einer Wellenlänge, haben nur das Problem, auf unterschiedlichen
Kontinenten zu leben. Ihre romantischen Gefühle gehen ans Herz. Leider
werden beide dann daran gehindert, wieder zusammenzukommen und es
ist äußerst spannend, aber eben doch auch ein bisschen lang geraten, was sie
sich einfallen lassen müssen, um wieder beieinander zu sein.
Der Roman wartet mit einem Happy End und einem goldigen Epilog auf und wird daher gern weiterempfohlen.
Paul Reizin hat als Journalist und Produzent für Zeitungen, Radio und
Fernsehen gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er hat
außerdem an diversen Internet-Startups mitgewirkt, von denen keines
Google, Twitter oder Facebook ins Gehege kam. Paul Reizin ist
verheiratet, hat eine Tochter und lebt in London.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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