Portalzauber

Mittwoch, 5. Juni 2013

(Autorenplausch) Gemma Halliday: Furchtlos in High Heels (deutsch)


Titel: Furchtlos in High Heels (High Heels #6)
Autor: Gemma Halliday
Originaltitel: Fearless in High Heels
236 Seiten, ISBN: 1484973720
Euro: 9,62
http://www.gemmahalliday.com/














I Am Not a Mystery Novel Heroine

Danke, Daniela, dass du mich aufgenommen hast.

Wie die meisten Autoren schreibe ich über das, was ich weiß. Als ich mit dem Schreiben anfing, war ich Single, eine ziemlich sorgenfreie Person, die generell das Leben mit Humor zu sehen versuchte. So sollte es nicht überraschen, daß ich mich dem Schreiben von humorvollen murder mysteries, wie meinem letzten Buch "Furchtlos in High Heels" zuwandte. Allerdings gab es da einen Vorfall, der mir genau gezeigt hat, wo die Änlichkeiten zwischen meinen Figuren und mir selbst enden.

Ich hatte Dates und wurde von einem Typen über einen Online-Service kontaktiert. Er war ein marital arts Kämpfer, was sehr interessant klang, so dass ich mit einem einfach-mal-die Lage-checken-Kaffee einverstanden war. Es stellte sich heraus, dass er interessiert war. Und irgendwie auch süß, was eine tolle Mischung ergab. Wir sind ein paar Mal ausgegangen und es schien, als hätte es wirklich bei uns geklickt. Als er mich also die Woche darauf zum Abendessen einlud, stimmte ich zu, mich mit ihm bei ihm zu Hause am Freitag um 19.00 Uhr zu treffen.

Der Freitag kam, und ich klopfte pünktlich um 19.00 Uhr an seiner Haustür. Nichts. Ich klingelte. Ich wartete. Und wartete. Schließlich antwortet mir sein Mitbewohner, ließ mich herein und verließ prompt das Haus. Allein gelassen, ging ich den Flur runter ins Trainingszimmer der Jungs. Die Tür war offen, also ging ich mit einem: "Hallo? Ist jemand da?" weiter. Der Fernseher war an, aber er selbst nicht da. Ich entschied mich dafür, mich zu setzen und zu warten, weil ich dachte, daß er vielleicht einfach unter der Dusche ist.

Ein paar Minuten vergingen. Kein Zeichen von ihm. Ich fühlte mich ein wenig seltsam so in seinem Schlafzimmer zu sitzen. Ich meine, ich kannte ihn nicht so gut. Also stand ich auf und schaute mich im Rest des Hauses um. Er war nicht in der Küche, nicht im Wohnzimmer, Badezimmer oder Hinterhof. Hm, seltsam.

Ich ging zurück in sein Schlafzimmer und wartete ein paar weitere Minuten. Er hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Und es wurde jetzt langsam spät, so dass ich anfing, seine Sachen zu checken (Eine Ermittlung, wenn Sie so wollen). Seine Schlüssel lagen auf dem Nachttisch, so auch sein Handy. Er hätte sein Haus nicht ohne diese Sachen verlassen, oder? Also musste er irgendwo in der Nähe sein oder zu Fuß unterwegs. Ich versuchte, ihm eine SMS zu schreiben, nur um sicher zu stellen, dass das Handy auf dem Tisch seines ist. Jawohl, mein Text ("Ich bin da. Wo bist du?") erschien auf dem Handy. Seine Sachen waren also hier, aber wo zum Kuckuck war er?

Und das ist der Punkt, in dem die Sache von "seltsam" in den "Mystery-Roman-Bereich" übergeht. Ich hörte Lärm. Er kam aus dem Wandschrank und klang als würde sich etwas verschieben. Ich blickte nach oben. Und ich schwöre auf mein Leben, ein Teil eines Körpers fiel heraus.

Ein. Körper. Teil.

Es sah aus wie jemandes Knie. Oder Ellbogen. Eindeutig mit Haut bedeckt, eindeutig bewegungslos. Ich war wie erstarrt. War da jemand im Schrank, der mich die ganze Zeit beobachtet hatte? Ich stand auf und ging raus aus dem Zimmer, ganz normal, so als hätte ich nichts gesehen. Ich überlegte. Entweder a) er hatte die ganze Zeit im Schrank gesessen und beobachtete mich von seinem Schrank aus (gruselig!), oder b) er hatte etwas sehr Peinliches gemacht als ich herein kam und sich die ganze Zeit im Schrank versteckt (doppel gruselig!) oder c) im Schrank ist eine Leiche (außer Frage gruselig!).

Ich wartete in der Küche, ließ meinen Puls wieder normal werden und gab wem auch immer, der sich da drin versteckte, die Chance rauszukommen und sich scheinbar unbemerkt rauszuschleichen. Ich erwägte, ob ich gehen sollte ... aber mein Portmonee lag immer noch im Schlafzimmer. Ich holte ein paar Mal tief Luft, und ging dann langsam zurück in sein Zimmer.

Ja, das Knie war immer noch da. Eindeutig von einem Menschen. Es schaute aus dem Schrank raus. Es bewegte sich nicht.

Das ist einer der Augenblicke, in dem eine meiner Heldinnen einen Blick in den Schrank werfen würde, herausfinden würde, zu wem das Knie gehört, warum es dort war und ob es eigentlich tot oder am Leben war.

Und ich? Ich schnappte mein Portmonee und machte mich aus dem Staub. Schlug die Eingangstür ein, lief zu meinem Wagen, schloss die Türen ab, gab Vollgas, dass meine Reifen quietschen und fuhr direkt nach Hause. Ich weiß. Ich bin ein totaler Schlappschwanz. Es ist schwer das zuzugeben, wenn ich mein Leben lang von super mutigen Mädels, die den Leichen ins Gesicht lachen, schreibe. Aber ich? Ich war glücklich, dass ich mir nicht in die Hose gemacht habe.

Es erübrigt sich wohl zu sagen, dass das das Ende zwischen mir und dem Kampftypen war. Obwohl er sich danach gemeldet hat (was ein gutes Zeichen war, weil ich mich wegen dem Gedanken ein klitzekleines bisschen schuldig fühlte, daß ich mein Date wahrscheinlich tot in seinem Schrank liegen gelassen hatte), habe ich niemals herausgefunden, wo er damals war und wessen Leiche im Schrank lag.
Um ehrlich zu sein, ich habe nicht so viele Fragen gestellt.
Es gibt Situationen, in denen es sich lohnt, Fakten zu ignorieren (falls mich die Polizei verhören würde). Alles, was ich weiß ist, dass er sein Geld mit Leute-Schlagen verdiente und dass jemandes Leiche in seinem Schrank lag. Die beste Erklärung: jemand ist bewußtlos geworden. Die schlimmste Erklärung: meine Fingerabdrücke waren jetzt überall in einem Tatort verteilt.

Ich hasse es zu sagen, aber ich würde es niemals zu einer Romanheldin bringen. Ich muss mich mit dem Schreiben über viel mutigere, viel fiktivere Pendants begnügen. Die Wahrheit kann seltsamer als Fiktion sein, aber die Fiktion ist so viel sicherer.


Um die Veröffentlichung des Romans "Furchtlos in High Heels" zu feiern, gebe ich die Kopie von meiner früheren Publikation "Gefahr auf High Heels" an einen glücklichen Gewinner ab.
Um mitzumachen, einfach eine E-Mail an gemmasreadermail@gmail.com mit den Worten "Furchtlos in High Heels" schreiben.




Übersetzt von D.B.: donbor@interia.pl


Spionin in High Heels:
1. Spionin in High Heels
2. Mörderjagd auf High Heels
3. Undercover in High Heels
4. Alibi in High Heels
5. Gefahr auf High Heels


Zusätzlich zu Gemma verlose ich ein Exemplar vom ersten Teil "Spionin in High Heels". Wer das Buch haben möchte, schreibt bitte eine E-Mail an fayum[at]gmx.de und gibt dort an, wo er oder sie einen Hinweis (mit Link) zu Gemmas Text (egal ob deutsch oder englisch) hinterlassen hat (z.B. Blog, Facebook, etc.).

1 Kommentar:

  1. karin6.6.13

    Hallo,

    schon wirklich mal eine coole Geschichte und die Cover haben Charm ..

    LG..Karin...

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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