Portalzauber

Montag, 14. November 2011

Die Erlösung der Sarah Cain - Beverly Lewis


Titel: Die Erlösung der Sarah Cain
Autorin: Beverly Lewis
Originaltitel: The Redemption of Sarah Cain
Verlag: Francke
ISBN: 3861225263
Euro: In dieser Ausgabe nicht mehr im Handel zu beziehen.
Veröffentlichungsdatum: 2002
Seiten: 289
Kein Serientitel
Come in: Tausch









Inhalt

Sarah Cain steht mit ihren dreißig Jahren mitten im Leben. Sie ist Immobilienmaklerin und verdient gut, lebt in einer großen Stadt in sehr modernem Stil und hat in Bryan einen hartnäckigen Verehrer gefunden.
Umso erschütterter ist sie, als ihre ältere Schwester, zu der sie nie ein gutes Verhältnis hatte, stirbt und ihr fünf kleine Nichten und Neffen hinterlässt. Diese leben in einer Amischgemeinde und kennen das Leben in der englischen Welt nicht. Sarah muss sich auf den Weg zu ihnen machen, um zu entscheiden, wie es mit den Kindern weitergehen soll.
Aber da gibt es einen Schatten auf Sarahs Seele, durch den die Kinder erst zu ihr vordringen müssen ...

Cover

Die Umschlaggestaltung hat Henri Oetjen, Design Studio Lemgo übernommen. Das Amischthema wird sehr deutlich, da die Handlung jedoch auch andere Inhalte beherbergt, hätten diese durchaus eingebaut werden können.
Insgesamt jedoch sehr ansehnlich.

Meinung

Was nach einer emotionalen Geschichte einer hervorragenden Autorin klang, entpuppte sich leider als vorhersehbares, ziemlich plattes Werk.
Es braucht Zeit, ehe die Handlung in Fahrt kommt. Abwechselnd wird aus der Sicht Sarahs und ihrer ältesten Nichte Lydia erzählt. Die dabei stark hervortretende Bewertung der Lebensumstände war schon zu Beginn äußerst aufdringlich. Die "richtige" und die "falsche" Lebensweise so krass gegenüberzustellen, beinhaltete gleich mehrere Mankos. Zum einen war daraufhin schon nach wenigen Seiten klar, wie sich alles auflösen würde. Dann waren die Charaktere zu sehr in ihren Rollen gefangen, die dann eben auch die starre Handlung bedingten. Alternativen zum Ende schienen undenkbar, in etwa dadurch, dass einige der jüngeren Kinder in der englischen Welt hätten mit der Tante leben können. Bessere Schulen und medizinische Versorgung wären klar von Vorteil gewesen und auch mit Gottesglauben lebbar.
Ehe sich Tante und Kinder das erste Mal begegnen, müssen erst einige Seiten vom Leser überstanden werden. Dabei stellt sich schnell heraus, dass die Charakterisierung Sarahs nicht geglückt ist. Äußerlich soll sie als moderne, zu sehr an Geld orientierte und die alten Werte nicht schätzende Frau dargestellt werden. Innerlich jedoch hat sie an einem Problem zu knabbern, dass sie sofort menschlich wirken lässt. Auch ihre Gedanken und Taten entsprechen nicht dem für sie geplanten Naturell.
Lydia und ihre Geschwister sind brave Kinder, artig und fleißig. Doch nach dem Tod der Eltern und ohne zu wissen, wie es weitergehen soll doch ziemlich angespannt. Leider kommt davon überhaupt nichts rüber, niemand tut etwas unvorhergesehens. Zwar sind so also die Rollen in der Geschichte klar verteilt, mit mehr glaubhafteren Aktionen und Problemen wäre jedoch deutlich mehr Emotionalität gegeben gewesen. Diese nämlich geht dem Roman vollkommen ab. Wer sich zudem vielleicht ein klein wenig Humor gewünscht hätte, wird ebenfalls enttäuscht werden. Die hochmoderne Frau kommt super mit einem Amischleben und fünf Kindern klar, auch wenn sich die einzelnen Beteiligten nicht viel zu sagen haben.
Menschen wachsen an den Aufgaben, die sich ihnen im Leben stellen. Davon sucht man hier jedoch vergebens, so dass es weder einen Spannungsbogen noch kleinere oder größere Höhepunkte gibt.
Wer das Leben und Wirken der Amisch nicht kennt, könnte bei diesem Roman ein paar Probleme bekommen. Zwar wird vieles ausreichend erklärt, aber hier und da werden Sitten und Bräuche erwähnt, von denen man zumindest schon einmal gehört haben sollte.
Beverly Lewis ist mir als sehr gute, christliche und emotional schreibende Autorin bekannt und es bleibt zu hoffen, dass das hier nur ein kleiner Ausrutscher war.


Beverly Lewis arbeitete als Lehrerin, bevor sie sich entschloß, die Schriftstellerei zu ihrem Beruf zu machen. In Amerika sind beinahe dreißig Bücher von ihr erschienen, darunter zahlreiche Kinderbücher. Mit ihrem Mann und drei Kindern im Teenageralter lebt sie in Colorado, USA.

4 Kommentare:

  1. Inhaltlich klingt das Buch interessant. Schade, dass es dann wohl doch nicht so gut umgesetzt ist.

    LG
    Jai

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  2. Ich fand die Inhaltsbeschreibung auch sehr interessant...schade, dass hier doch viele Mankos enthalten sein dürften...
    Lg
    Martina

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  3. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass dich deine Bücher in letzter Zeit leider nicht so sehr begeistern, oder irre ich mich da nur? ;)

    Liebe Grüße,
    Nazurka

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  4. Hallo Ihrs,

    @DieJai+Martinas Welt:
    Mich hat auch die Inhaltsangabe/der Klappentext angezogen. Leider war es nicht ganz so ein Lesevergnügen.

    @Nazurka:
    Ich lese die Bücher meist zwei, drei Monate, ehe sie in den Blog gehen und dann sind sie eher wahllos in der Reihenfolge zusammen gestellt. Darum ist "in der letzten Zeit" nicht ganz korrekt ;-) Es kommen auch wieder andere.

    LG
    Soleil

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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