Annika Rose und die Logik der Liebe - Tracey Garvis Graves

 

Titel: Annika Rose und die Logik der Liebe
Autorin: Tracey Garvis Graves
Originaltitel: Girl He Used to Know
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3426227084
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2019
Seiten: 320
Serie: nein
Come in: Tausch

 

 

 

Inhalt/Klappentext
Annika Rose war schon immer anders. Sie hat eine Autismus-Spektrum-Störung und findet ihre Mitmenschen meistens verwirrend, bisweilen sogar beängstigend. Selten kann sie das Verhalten der anderen richtig deuten, ständig sagt sie die falschen Dinge … Richtig wohl fühlt sich Annika nur umgeben von Büchern – und beim Schach-Spielen.
Im Schach-Klub ihrer Uni lernt sie eines Tages Jonathan kennen, der fasziniert ist von dieser in sich gekehrten und doch so ehrlichen und authentischen jungen Frau. Bald verbringen die beiden immer mehr Zeit miteinander, und es beginnt eine anrührend zärtliche, wenn auch nicht immer unproblematische Liebesgeschichte. Bis eine schreckliche Tragödie Annika und Jonathan auseinander treibt.
Zehn Jahre später gibt ihnen die Liebe eine zweite Chance – doch wird Annika den Mut haben, sie zu nützen?

 

 

Meinung
Der Roman erzählt sich in zwei Zeitebenen, einmal 1991 und einmal 2001. Nach zehn Jahren treffen Annika und Jonathan zufällig in einem Supermarkt aufeinander; können sie da ansetzen, wo sie einst aufgehört haben?

Annika ist anders als die meisten ihrer Mitmenschen und sie fühlt sich auch so. Sie versteht nicht, was andere (wirklich) sagen, kann ihre Gestik und Mimik nicht deuten, sagt so stets das Falsche, obwohl es oft Tatsachen sind. So lebt sie eher zurückgezogen, einzig ihre Mitbewohnerin auf dem College steht ihr hilfreich zur Seite. Im Schachclub trifft sie auf Jonathan, der sich mit ihr anfreunden will. Sie kommen sich näher, auch wenn die Umstellung für Annika nicht einfach ist. Jonathan jedoch scheint gewillt, sie so zu akzeptieren wie sie ist. Sie lassen sich aufeinander ein, in dem einen Zeitstrang wie auch in dem anderen. Dass beide Kompromisse eingehen müssen, versteht sich. Es wird sehr einfühlsam, aber auch sehr genau von der Autorin geschildert, was mitunter zu gewissen Längen führen kann. Darauf sollte sich der Leser also vorbereiten, denn dann kann eine sehr feinfühlige Geschichte genossen werden. Obwohl alltägliche Geschehnisse beschrieben werden, handelt es sich nicht um eine übliche Liebesgeschichte und es muss genau hingesehen werden, um Emotionen wahrzunehmen, aber sie sind immer da.

Erst nach und nach offenbart sich, was 1999 geschah und zur Trennung führte, währenddessen wird die neue Annäherung, beide haben gescheiterte Beziehungen hinter sich, genossen werden. Es wird ausgewogen erzählt, sowohl aus Sicht Annikas als auch der von Jonathan.

Gegen Ende, leider sehr kurzfristig, nimmt das Geschehen rasant an Fahrt auf, denn Jonathan ist geschäftlich nach New York geflogen und es ist der 11. September. Annika, die gelernt hat, aus sich herauszukommen, steht vor ihrer größten Herausforderung. Obwohl sich das ein bisschen ausnimmt, fügt es sich letztendlich doch in diese feinsinnige Erzählung ein. Wer es mal anders braucht, ist hier sehr gut beraten.

 

 

Tracey Garvis Graves ist eine New York Times-, Wall Street Journal- und USA Today-Bestsellerautorin. Ihr Debütroman, „On the Island“, stand neun Wochen auf der New York Times-Bestsellerliste, wurde in dreißig Sprachen übersetzt und soll verfilmt werden (MGM, Temple Hill Productions).