Portalzauber

Dienstag, 19. März 2019

Das Honigmädchen - Claudia Winter


Titel: Das Honigmädchen
Autorin: Claudia Winter
Originaltitel
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3442485741
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: März 2019
Seiten: 448
Serie: nein
Come in: Vom Verlag










Inhalt
Die alleinerziehende Camilla ist an einem Tiefpunkt angekommen. Ihre fünfzehnjährige Tochter Marie ist nicht mehr zu bändigen und dabei, sich ihr Leben komplett zu ruinieren. Im Delikatessenhandel ihres Vaters kommt Camilla ebenfalls nicht vorwärts und in Sachen Liebe läuft seit Jahren nichts. Dann wird sie von ihrem Vater mitsamt Marie nach Frankreich geschickt, wo ein wichtiger Kunde in einer Honigmanufaktur Schwierigkeiten macht und sie nachsehen muss. Mit dabei ihr nerviger, wenn auch attraktiver Nachbar Tobias. Im beschaulichen Dörfchen Loursacq erwartet sie alle eine kleine Idylle – und harte Arbeit, neben einem bärbeißigen alten Mann, der nicht zur Lösung des Problems beiträgt. Aber sie krempeln die Ärmel hoch und lernen das Leben so völlig neu kennen.


Meinung
Claudia Winter hat einen ans Herz gehenden kleinen Page Turner geschrieben, der ohne alle Schmonzetten auskommt und trotzdem sehr berührend ist.
Camilla und ihre Tochter haben zwar keine ungewöhnliche Beziehung zueinander, dafür aber eine wirklich anschaulich und lebendig geschilderte, wie aus dem echten Leben gegriffen. Nichts wirkt aufgesetzt, auch was den Nachbarn Tobias betrifft, der als Autor sein Geld verdient. Dabei ist Marie im dunkelsten Kapitel der Pubertät abgetaucht und lässt niemanden, am wenigsten ihre Mutter, an sich heran. Die kleinen Schlagabtäusche sind vergnüglich mitzulesen.
Als sie dann aufbrechen und in Frankreich ankommen, wird schnell deutlich, dass auch die Autorin vor Ort war und genau recherchiert hat. Dabei ist Loursacq zwar ein fiktiver Ort, aber im Nachwort ist nachzulesen, dass er für die vielen Dörfchen im provenzalischen Var steht, das Handlungsschauplatz für viele Romane und deren Verfilmungen geworden sind. Übrigens schließen sich an eben dieses Nachwort einige Seiten mit französischen Rezepten an, die zum Nachkochen geradezu einladen.
Die Atmosphäre jedenfalls hat Claudia Winter hervorragend verstanden einzufangen und allein dadurch ist dieser Roman bestens für den Sommer zum Abtauchen geeignet.
Die Figuren sind alle sehr individuell gestaltet worden, keiner gleicht dem anderen, aber alle haben eine besondere Beziehung zueinander, die sich nach und nach herauskristallisiert. Mit dem Fortschreiten der Seiten wird so manches Geheimnis gelüftet und so manch tief verborgenes Gefühl gelöst und zutage gefördert. Winter bleibt dabei immer authentisch und glaubhaft, gefühlvoll, aber nicht rührselig oder gar kitschig. Besonders die Mutter-Tochter-Beziehung steht dabei im Vordergrund, jene mit Tobias ist eher ein netter Zusatz, wenn es auch hier stetig knistert. Die Autorin hat eine sehr schöne Art sich auszudrücken und schreibt in feinem, ansprechendem Deutsch, in einer Art, die den Leser packt und nicht mehr loslässt.
„Das Honigmädchen“ ist ein locker-leichter, warmherziger Roman, perfekt für laue Sommerabende – nicht nur in der Provence.


Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater.
Ihre frühen Werke sind in Neuauflage unter dem Pseudonym "Carolin Wunsch" erschienen.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann und den Hunden Kim und Luka in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.


2 Kommentare:

  1. Liebe Daniela,
    danke für deine ausführliche Rezension. Die Inhaltsangabe klingt nach meinem Geschmack. Zu dem Buch habe ich schon einige gute Bewertungen gefunden und es mir nun spontan auch bestellt.
    Liebe Grüße
    Susanne

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    Antworten
    1. Hallo Susanne,

      ich glaube, das Buch könnte sehr gut was für Dich sein. Ich lese dann ja sicher bei Dir, wie es Dir gefallen hat! Schon mal viel Spaß beim Lesen!

      LG
      Daniela

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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