Portalzauber

Donnerstag, 6. September 2018

Der Rosie-Effekt - Graeme Simsion

Titel: Der Rosie-Effekt
Autorin: Graeme Simsion
Originaltitel: The Rosie Effect
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3596031856
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: März 2016
Seiten: 448
Serie: Rosie 02
Come in: Tausch









Inhalt

Nachdem Don Tillman, neununddreißig und Genetiker, in "Das Rosie-Projekt" seine große Liebe gefunden hat, lebt er nun auch mit dieser zusammen. Beide sind verheiratet und in die USA übergesiedelt, wo Rosie ihren Doktor machen will. Doch dann hat sie überraschende Neuigkeiten: sie bekommt ein Baby. Don geht die neue Situation an, wie er alles in seinem Leben angeht, nüchtern und mit kalkül. So startet er seine eigenen Experimente, beobachtet seine Umgebung (mit Kindern) genau und ist sich schon bald sicher, dass er das gut hinbekommen wird. Leider sieht Rosie, die ohne Vater aufwuchs, das anders. Als auch noch sein Freund Gene vorrübergehend bei ihnen einzieht, ist das Chaos perfekt.



Meinung

Nachdem Graeme Simsion im Vorgänger eine ziemlich einzigartige Geschichte erzählt hat, die zudem bei den meisten Lesern gut angekommen ist, lag eine Fortsetzung nahe. Leider gelingt es dieser nicht, gleichwertig anzusetzen, manchmal braucht es sogar ein wenig Stehvermögen, um durch die Handlung zu kommen. Dabei sind großartige Anlagen vorhanden: Don, der noch immer seine Geschichte selbst erzählt, ist nicht so stringent in seiner Art, wie es noch im ersten Band der Fall gewesen ist. Sicher, er hat nun Rosie an seiner Seite und diverse (männliche) Freunde, die ihn zu alltäglichen Situationen anstacheln. Vielleicht ist es diesbezüglich auch nur logisch, dass er hier und da ein wenig wackelt und nicht immer ganz glaubhaft rüberkommt. Die Handlung nimmt trotz interessanter Nebenfiguren allzu klassische und manchmal auch ein wenig klischeehafte Züge an, wenn sie menschliche Beziehungen - hier besonders Eltern/Kind - nach Don zu analysieren sucht.
Don jedoch als Charakter ist genauso liebeswert wie in "Das Rosie-Projekt" und wer Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory" kennt und mag, wird schnell erkennen, mit welchem Charakter er es bei Don zu tun bekommt. Kleine Dinge, wie seine Zeichnungen auf den Badkacheln je nach Entwicklungsstadium des Fötus', sorgen dafür. Dass er versucht, Rosie Arbeit abzunehmen und vom Stress fernzuhalten, führt natürlich zwangsläufig zum Gegenteil. Auch seine Experimente sind nicht immer Alltagstauglich, wenn er in etwa Kinder auf dem Spielplatz mit der Kamera filmt, was natürlich die Polizei auf den Plan bringt. Er, der die Welt mit ihren ganz eigenen Logiken nicht recht einzuordnen vermag, bekommt von einer Psychologin dann auch kein grünes Licht, was seine neue Vaterrolle anbelangt. Die Handlung spitzt sich gekonnt zu, weil man dem nüchternen Don über die Schulter sieht, wenn Rosie sich selbst verausgabt und zwangsläufig daran scheitern muss. Man möchte ihn schütteln und mit dem Finger darauf zeigen, was nicht immer für entspanntes Lesen sorgt. Happy End verwöhnte Leser kommen trotzdem auf ihre Kosten. Auch ein paar Lacher bei einigen spritzigen Dialogen sind garantiert.
Gerneleser des ersten Teils sollten einen Blick in die Fortsetzung riskieren, schon allein um zu sehen, was aus dem ungewöhnlichen Paar geworden ist. Wer Band 1 jedoch nicht kennt, sollte unbedingt zunächst zu diesem greifen, "Der Rosie-Effekt" allein weiß leider nicht vollends zu überzeugen.


Rosie:
1. The Rosie Project (Das Rosie-Projekt)
2. The Rosie Effect (Der Rosie-Effekt)


Sein erster Roman, ›Das Rosie-Projekt‹, wurde auf Anhieb ein Welterfolg und stand in Deutschlang monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste. Mit dem Roman ›Der Rosie-Effekt‹ und jetzt ›Der Mann, der zu träumen wagte‹ setzt der Australier Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte fort. Simsion war erfolgreicher IT-Berater, bis er mit dem Schreiben anfing. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Melbourne.

4 Kommentare:

  1. Konban wa, Soleil san.*
    Ein kurzer Blick in die Zitaten-Truhe...
    "Gefühl braucht keine Analyse. Gefühl braucht die Aufmerksamkeiten des Lebens."
    (Florance Ippdit)

    Ein gewagter Schritt des Autors, sogleich mit Schwangerschaft & Kind die Tür ins Haus zu befördern. Denn eigentlich wäre es nachvollziehbarer, Dons Angleichungen an ein Eheleben zu besehen. Schließlich beherbergt der Alltag seine verfeinten Tücken - zumal wenn sich die Tücken-Aspiranten gedoppelt haben. Wäre dann vielleicht die flüßigere Annäherung an Band 3 (jetzt die direkte Fortsetzung) geworden.
    Viel Plot-Spekulatius, ich weiss... ;-)

    Spontan würde mir zu Dons Wahlverwandschaft auch der gute Monk in den Sinn kommen - gut, zwei bis vier Stufen abgemildert.

    "Gerneleser" ist ein sehr mögbares Wort.

    bonté




    * Daniela oder Soleil lieber? RoM, Robert, Rob meinerseits :-)

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    1. Auch Monk ja, wobei dieser ja mehr Spleens hatte, die Hygiene z.B. Die hat Don nicht.
      Auch das Eheleben spielt eine Rolle, immerhin vergehen ja Monate, bis das Kind am Ende geboren wird. Aber da gibt es eben noch so viel mehr. :) Es gibt zwar ein drittes Buch des Autors, aber das ist keine Fortsetzung, darin spielt eine andere Figur eine Rolle.
      Danke Dir für Deine Gedanken.

      LG
      Daniela ;-)

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  2. Meine Arbeitskollegin war vom ersten Buch sehr begeistert. Ich glaube, das zweite wandert zumindest nicht auf die Liste der Geschenkideen für sie. :-/

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    1. Hallo Jo,
      ich war vom Vorgänger auch sehr angetan. Vielleicht möchte sie ja wissen, was aus Don geworden ist? Reinschauen in jedem Fall. Nur eben leider nicht ganz so gelungen wie Band 1. Mit einer Tasse Tee und einer süßen Praline gut zu verschmerzen ;-)

      LG
      Daniela

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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