Portalzauber

Donnerstag, 7. April 2016

Die Fäden der Zeit - Lori M. Lee

Titel: Die Fäden der Zeit
Autorin: Lori M. Lee
Originaltitel: Gates of Thread and Stone 1
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3734160318
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: Juli 2015
Seiten: 384
Serie: Die Fäden der Zeit 01
Come in: Kauf









Inhalt

Die siebzehnjährige Kai wohnt mit ihrem acht Jahre älteren Bruder Reev in den Slums von Ninurta. Sie kommen mehr schlecht als recht über die Runden und träumen von einer besseren Zukunft. Reev hat das Mädchen einst gefunden und kümmert sich seither um sie. An das Davor kann sich Kai nicht erinnern, auch über seine eigene Vergangenheit spricht Reev nicht. Kai hat besondere Fähigkeiten: Sie kann die Fäden der Zeit sehen und sie benutzen, wenn auch nur wenige Minuten.
Eines Tages verschwindet Reev und Kai ist sich sicher, dass er entführt wurde und nun verändert werden soll. Zusammen mit ihrem Freund Avan, der im Laden seiner Eltern arbeitet, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder, die sie auch außerhalb der Stadtmauern führt, wo karges Land und gefährliche Gargoyles auf sie warten. Und eine Überraschung.


Meinung

Leider ist es Lee nicht gelungen mich dazu zu bringen, das Buch komplett zu lesen. Das hat mehrere Gründe.
Schon zu Beginn überschüttet die Autorin ihre Leser mit Infodump, statt Dinge zu zeigen, werden sie am laufenden Band und ziemlich langweilig nacherzählt. Das wird schnell fad und das obwohl es viele gute Ansätze gibt. Gleichzeitig jedoch ist das meiste einfach nicht zu verstehen oder zu hinterblicken. Gerade der Weltenentwurf ist mir schleierhaft geblieben. Ninurta ist eine Stadt, in der viele Menschen in einer Art Kastensystem leben, es gibt den inneren Ring, den Weißen Hof, in dem es sich offenbar relativ gut leben lässt, wenn man dazugehört. Dann gibt es auch etwas, das sich Labyrinth nennt, ein Ort für die Ärmsten der Armen, wo auch Kai und Reeve leben. Dabei hat Kai einen Job bei der Post, bezahlt wird nicht in Geld, sondern irgendwelchen Punkten. Die überall frei herumlaufenden Grautiere waren ein Lichtblick, aber auch bei ihnen gibt es mehr Fragezeichen, als Lesevergnügen. Es handelt sich dabei offenbar um mechanische Tiere, die den echten, die ausgestorben sind, äußerlich ähneln und durch rote Energiesteine angetrieben werden.
Kai ist in Avan verliebt und er auch in sie, weil er aber ein reges Sexualleben hinter sich hat und zudem aus irgendeinem Grund schüchtern ist, klappt es bisher nicht mit den beiden. Als nun Reev verschwindet und Kai ihn nicht finden kann, erklärt Avan sich bereit, sie zu begleiten, auch wenn er guten Grund hätte, es nicht zu tun. Sie gelangen außerhalb der Stadtmauern, wo alles zerstört ist und es gefährliche Gargoyles gibt. Offenbar hat es vor einigen Jahrhunderten einen großen Krieg gegeben, der alles zerstörte, mehr zu erfahren oder herauszulesen ist beinahe unmöglich. Kai und Avan nun sind auf dem Weg und treffen dort auf andere, die ihre eigenen kuriosen Geschichten bereithalten, die noch hanebücher werden. Sehr aufdringlich leider die recht konstruiert wirkende Liebesgeschichte zwischen den beiden jungen Leuten. In Situationen, in denen es mehr als unpassend ist, gibt es Augengeklimper und rote Wangen und alle haben natürlich ihre ganz eigenen Geheimnisse.
Leider ist das auch wieder eine Geschichte, in der die Heldin nicht in der Lage ist, allein geradeaus zu gehen und immer ihren männlichen Beschützer an der Seite braucht. Dabei hätte es so viel Potential für eine wirklich starke Figur gegeben, auch mit einem Begleiter.
Auf Seite 234 (von 379) war daher Schluss für mich und ich habe nur noch quergelesen. Und festgestellt, dass es Lee geschafft hat auf all das noch eine Spitze mehr aufzusetzen. Ist mir ehrlich gesagt schleierhaft, wie man das hat so durchwinken können, nicht nur in einem Verlag, sondern auch in einem zweiten, der es dann übersetzt hat. Schade, dass ich dafür Geld bezahlt habe.
Laut deutschem Verlag soll der zweite Teil übrigens 2017 auf Deutsch erscheinen.


Die Fäden der Zeit
1. Gates of Thread and Stone (Die Fäden der Zeit)
2. The Infinite


http://www.lorimlee.com/
Lori M. Lee wurde in den Bergen von Laos geboren und verbrachte einige Jahre in einem Flüchtlingscamp in Thailand, bevor sie mit ihrer Familie in die Vereinigten Staaten von Amerika auswanderte. Derzeit lebt sie mit ihrem Ehemann in Wisconsin und arbeitet als Internetexpertin für eine große Zeitschrift. Außerdem schreibt sie einen Blog und twittert, wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Roman arbeitet.

2 Kommentare:

  1. Wow, eine ziemlich harte Kritik.
    Ich selbst habe das Buch noch nicht gelesen, aber ich werde es sicherlich tun. Klar, deine Worte hinterlassen keinen so guten Eindruck, aber ich will es trotzdem mal selbst versuchen.

    Viele Grüße
    Valentina

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    Antworten
    1. Hallo Valentina,
      ich bin ja immer dafür, dass man sich eine eigene Meinung bilden soll, von daher machst Du es schon richtig. :)
      Leider bin ich jetzt ein bisschen reingefallen, aber vom Preis her geht das Buch ja. Trotzdem meine Empfehlung, in die Leseprobe reinzuschauen. Vielleicht hat man gemerkt, dass ich große Teile des Buches schlicht nicht verstanden habe. Das reißt auch kein "hübsches Cover" mehr raus, leider. Bin auf jeden Fall auf Deine Meinung gspannt.

      LG
      Daniela

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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