Portalzauber

Donnerstag, 5. Juni 2014

(Kino) Maleficent - Die dunkle Fee


Titel: Maleficent - Die dunkle Fee
Regisseur: Robert Stromberg
Darsteller: Angelina Jolie, Elle Fanning, Sharlto Copley u.a.
Studio: Disney
Filmstart: 29. Mai 2014
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren (gekürzt um 40 Sekunden)
Spieldauer: 97 Minuten












Inhalt
Zwei Länder, das eine regiert von einem grausamen König, das andere ein Land voller Wunder und märchenhafter Wesen, die keinen König brauchen. Denn sie haben Malefiz, die ohne Eltern in diesem Land aufwächst und schließlich zu seiner Beschützerin wird. Noch als Mädchen lernt sie den gleichaltrigen Menschen Stefan kennen, der nichts besitzt, aber davon träumt, eines Tages im königlichen Schloß auf dem Thron zu sitzen. Als sich ihm die Gelegenheit bietet, nutzt er sie: Der König liegt im Sterben und will Land und Tochter jenem übergeben, der Malefiz tötet.
Stefan bringt das zwar nicht übers Herz, aber er stiehlt ihr ihre Flügel und verrät so auch ihre Gefühle. Malefiz schwört Rache.
Als Stefan und der Königstochter schließlich eine Tochter geboren wird, verflucht sie das Kind Aurora, es möge sich an seinem sechzehnten Geburtstag an einer Spindel stechen und in einen todesähnlichen Schlaf fallen. Aurora wird von ihren Eltern in einem tiefen Wald versteckt, wo Malefiz sie jedoch findet ...

Meinung
Der Film basiert auf dem bekannten Märchen "Dornröschen", ist aber stärker in alten Legenden verhaftet und hat die Geschichte deutlich umgeschrieben. Für Sechsjährige ist sie daher nicht geeignet, wenngleich Malefiz nicht so böse ist, wie sie es in den Vorschauen gern nachgesagt bekommt.
Die Handlung nimmt sich Zeit, um Charaktere und Begebenheiten einzuführen. Im Mittelpunkt steht immer Malefiz, die bereits als Kind gezeigt wird. Neben Trollen, Elfen und sprechenden Bäumen, die als Wächter mitunter stark an Wesen aus dem Film "Der Herr der Ringe" erinnern, lebt sie in ihrem eigenen Wunderland und behütet es. An Bildern spart der Film nicht und sie sind alle absolut gelungen. Daher dürfte er mehr Spaß machen, wenn er in 3D angeschaut wird, wenngleich er auch ohne eine Augenweide ist. Malefiz besitzt am Anfang Flügel, die an Adlerschwingen erinnern und die wahnsinnig lebensecht wirken. Die Szene, als sie den Raub eben jener bemerkt, ist die einzig zu bemängelnde, denn sie wirkt leider überzeichenet.
Ab und an scheint der Film an Logik zu verlieren, so ist das Fortschicken des Säuglings nicht ganz schlüssig, ebenfalls seine Begleitung und der Ort. Warum der König alte, vermoderte Spinnräder hortete, statt sie zu verbrennen, erschließt sich auch nicht wirklich.
Malefiz ist charakterlich stringent dargestellt, ihre Wut und Enttäuschung sind greifbar, ihr Rachegedanke ebenfalls. Angelina Jolies Worte: "Ich hoffe, dass vor allem Mädchen verstehen, wie wichtig Gerechtigkeitssinn und Fairness sind. Sie werden sehen, dass sie zwar Kämpferinnen sein können, dabei aber weich, feminin und gefühlsbetont", geben am besten wider, wie die Figur zu sehen ist.
Der Film ist generell wohl eher etwas für das weibliche Publikum, Männer kommen zwar vor, aber oft nicht wirklich gut weg. Das hat aber nichts mit Feminismus zu tun, sondern erklärt sich aus der Story selbst. Stefan, der König werden will, betrügt Malefiz und bricht ihr so das Herz. Dabei spielt keine Rolle, dass er männlich ist, auch wenn der "Kuss der wahren Liebe" eine gewisse Rolle spielt, weil sich sonst der Fluch nicht aufheben ließe.
Aurora bekommt von den zwei Feen vor Malefiz bereits Wünsche wie: Schönheit und ein liebreizendes Wesen mit auf den Weg und bildet damit einen starken Kontrast zu ihrer scheinbaren Widersacherin. Ein Prinz für Aurora findet sich und entlockte meiner Begleitung ein: "Gott, die kennen sich zwei Minuten." Aber ganz so abgeschmackt wird es dann doch nicht und der Film hält seine eigene, nicht ganz überraschende, Auflösung bereit. 
Insgesamt ist "Maleficent" ein sehenswerter Streifen, der sicher auch durch mehrmaliges Anschauen nicht an Intensität verlieren wird. Die Story ist gelungen, wenn auch nicht immer ganz so stark wie sie sein könnte, übertrifft sich jedoch immer wieder selbst. Der dezente Humor hier und da und die vielen emotionalen Momente entschädigen ebenso, wie die ausdrucksstarken, malerischen Bilder.
Empfehlenswert. 


18 Kommentare:

  1. Hey =)
    Wirklich sehr cooler Beitrag ^^. Ich stand letztes WE mit meiner besten Freundin vorm Kino und wie haben überlegt was wir schauen. Letztendlich haben wir uns "Edge of tomorrow" angeschaut. War nicht schlecht! Jetzt müssen wir vielleicht doch nochmal Maleficent schauen =)

    LG
    Anja

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    1. Willkommen im Blog!
      Wir haben auch erst überlegt, was wir sehen wollen, aber da wir nur Nachmittags konnten, hat es die Wahl schon eingeengt. Und zum Schluss hat's mir auch nicht leid getan :)

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  2. Schöne Filmbesprechung.

    Zitat: "Sie werden sehen, dass sie zwar Kämpferinnen sein können, dabei aber weich, feminin und gefühlsbetont"

    Ach was ... Nach Angelinas Meinung dürfen Frauen also kämpfen, aber sollen, bitte schön, dabei weich, feminin und gefühlsbetont bleiben. Dem Grunde nach ist das eine ziemlich frauenfeindliche Aussage.

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    1. Nein, gar nicht. Das hätte ich hier auch sonst nie veröffentlicht. Man versteht es sicher auch besser, wenn man den Film gesehen hat.
      Ist doch so: Wenn eine Frau Kriegerin wird, schenidet sie sich die Haare und sieht generellaus wie ein Mann, wird oft auch wie ein Mann behandelt. Sieht sie dann weiblich aus, wird sie schon nicht mehr recht ernst genommen. Was Jolies Meinung ist, wie ich denke, ist, dass Du sehr wohl Frau sein kannst und selbstbewusst und kämpferisch durch die Welt gehen kannst. Warum sollst Du nicht in einer Schlacht kämpfen und trotzdem gern stricken? Hat wohl auch damit zu tun, was für Attribute man gern den Geschlechtern zuordnet und zwar leider meist nur einem.
      Malefiz jedenfalls kämpft und das auch gut, sie bleibt aber immer sie selbst :)

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  3. karin5.6.14

    Hm, wäre wohl einen möglichen Kinobesuch wert. Wenn es zeitmäßig nicht passt, der kommt sicherlich auf DVD.

    Danke für Deine Einschätzung.

    LG..Karin..

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    1. Jep, denke auch. Aber auf 'ner Kinoleinwand! macht er bestimmt etwas mehr her. ;-)

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    2. Das kann ich bestätigen. Außerdem kommt der Film erst im Herbst auf DVD ... argh, ich muss glaub ich nochmal ins Kino. ,-)

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    3. *lach* Gehst Du in 3D? Ich überlege nämlich, ihn nochmal in 3D anzusehen, leider vertrug das meine Begleitung nur nicht, weswegen wir ohne waren.
      Aber auf DVD zieht der auch bei mir ein, denke ich.

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  4. Schöne Filmrezi! *.*

    Da Sunny und ich den Film am Sonntag auch im Kino geschaut haben, kann ich hier ruhig beruhigt ein paar Worte verlieren, weil ich weiß, wovon du sprichst.

    Du Logik-Punkte, die du ansprichst, haben wir auch kritisiert. Besonders schön fand ich da die Szene, wo sie die Spinnräder im Keller des Schlosses verbrennen. O.o Ist das nicht ein bisschen kontraproduktiv?

    Aber Frau Jolie hat die Rolle ziemlich gut rübergebracht, auch wenn die Charakere m.E.n. ziemlich blass geblieben sind. Einige Zusammenhänge wurden einfach nicht wirklich angesprochen bzw. der Kinobesucher musste sich das irgendwie selbst zusammenreimen. Also für Kinder ab 6 ist der Film nix - und für Leute, die gern einen schlüssigen Film sehen wollen, auch nicht so wirklich. ;)

    Liebe Grüße,
    animasoul

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    1. Danke. :)
      Die brennenden Spinnräder müssen mir entgangen sein, ich sehe nur Aurora in den Raum gehen, wo lauter vermoderte, graue bis an die Decke gestapelt sind und ich mich gefragt habe, wieso sie die sammeln, statt sie - wenn sie denn schon mal da sind - einfach geheim und hinter geschlossener Tür zu verwenden.
      Kontraproduktiv sicher. Aber ich kenne das aus einer Menge dieser Märchenvarianten. Nur lassen die immer eines übrig, das dann eben in dem Turm ganz oben versteckt wird.
      Ich finde aber trotzdem, dass man da drüber wegsehen kann, weil es dann nicht wirklich darum geht. Kinder denken wahrscheinlich auch nicht so weit. Ist aber doch bissl düster für so junges Gemüse.

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    2. Ich frage mich eh, warum der Film auf deutsch ab 6 ist. Ich hab die US-Version geguckt, und die ist lt. Kino FSK12 ... komisch. Wurde da geschnitten??

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    3. Ja, er ist um 40 Sekunden geschnitten worden und damit offenbar ab 6 freigegeben worden. Aber auch in der Variante ist es für das Alter nix.

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  5. Damit triffst Du ganz meine Meinung.
    Gott, ich liebe den Film!

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    1. Fein. :)
      Hast Du inzwischen Pompeji gesehen?

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    2. Nein, gibt's den schon auf DVD?

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    3. Nein, im August für ziemlich viel Geld. Lohnt sich nicht.

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  6. Den Film wollte ich mir auch gerne anschauen. Danke für deine ausführliche Meinung dazu. Ich muss wirklich dann mal ins Kino. :)

    Hab einen schönen Sonntag!
    SaCre

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    1. Hallo und willkommen im Blog!
      Ja, die Zeit hat mir nicht leid getan, obwohl ich sonst nicht so der Kinogänger bin. Ich habe zwar auch schon gegenteilige Meinungen gelesen, aber ich empfehle ihn gern weiter.
      Danke Dir auch!

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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