Portalzauber

Donnerstag, 10. April 2014

(GN) Der Heckenritter - George R. R. Martin




Titel: Der Heckenritter
Autor: George R. R. Martin
Originaltitel: The Hedge Knight
Verlag: Panini Manga und Comic
ISBN: 978-3862015351
Euro: 16,95
Veröffentlichungsdatum: Februar 2013
Seiten: 144
Serientitel 01
Come in: Tausch


Inhalt
Als der siebzehnjährige Knappe Dunk seinen Herrn, einen Heckenritter, begräbt, beschließt er, dessen Leben fortzusetzen. Nicht weit entfernt findet ein großes Turnier statt, an dem Dunk unbedingt teilnehmen will. Auf dem Weg dorthin begegnet ihm der achtjährige "Egg", der selbst unbedingt Knappe sein möchte. Obwohl Dunk ihn nicht mitnehmen will, schleicht sich der Junge hinterher.
Während des Turniers muss Dunk dann jedoch feststellen, dass sein alter Herr ihm nicht alles über das Ritterleben gesagt hat und so läuft er geradewegs in eine schicksalhafte Katastrophe hinein.

Meinung

Es ist jetzt etwa zehn Jahre her, da kaufte ich mir eine Anthologie. In "Der siebte Schrein" fand sich unter anderem eine hundertseitige Kurzgeschichte von George R.R. Martin, die sich "Der Heckenritter" nannte. Diese hat mir damals so gut gefallen, dass ich mir den ersten Band seiner Saga "Das Lied von Eis und Feuer" anschaffte und immerhin bis Ende Band 4 gekommen bin. Leider war die große Saga nicht mit der "Vorgeschichte" zu vergleichen, was auch andere Leser bedauern, wenn sicher auch aus einem anderen Grund als ich.
Als ich zu dieser Graphic Novel griff, war mir nicht klar, dass ich die Geschichte selbst eigentlich schon kannte. Doch dann zog ich die Anthologie hervor und las die Geschichte noch einmal in einem Rutsch durch. Wie in dieser, so wurden auch in der GN die Eigennamen nicht übersetzt. "Egg" wird nicht zu "Ei". Auch, wenn der Name im Original sicher mehr Sinn macht, weil eine größere Nähe zum eigentlichen Namen des Jungen besteht, bin ich von Anfang an auf der Seite der Übersetzungsfreudigen gewesen. Es macht Vieles einfach mehr Sinn und ist auch leichter wiederzuerkennen, wenn die Namen auf Deutsch im Text stehen.
Die Graphic Novel greift nun den wesentlichen Kern der Story auf und setzt sie unterhaltsam um. Leider jedoch bleibt der eigentliche Witz und der Charme der einzelnen Figuren auf der Strecke. Mitunter ist es sogar recht schwer, dem Geschehen zu folgen, wenn man die Handlung das erste Mal mitverfolgt. Besonders beim eigentlichen Turnier.
Die Zeichnungen sind gelungen und zeigen ein Händchen für Details, Farben und Formen. Auch hier wurde sich genau ans Original gehalten und dennoch gibt es hier und da Neues zu entdecken.
Die Geschichte selbst ist großartig und bietet alles, was in eine solche perfekte hineingehört. Dunk, der sich später Duncan nennt, begreift schnell, dass man nicht von adliger Geburt sein muss, um ein echter Ritter zu sein, dass es Heldenmut und Ehre oft nur in hehren Liedern gibt. Viel zu oft geht es nur um Macht und Geld und die Eide sind schnell vergessen, wenn ein Platz in einer Burg winkt, statt einem Bett unter dem Himmelszelt.
Beim wiederholten Lesen war es spaßig, die Namen der einzelnen Lords und Häuser zu kennen, hier eine Standarte und dort ein Wappen wiederzuerkennen. Beim erstmaligen Lesen waren es noch Fremde. Allerdings hat die Geschichte um Duncan und Egg wenig mit der großen Saga zu tun. Sie spielt etwa einhundert Jahre vor "Das Lied von Eis und Feuer" und ob und wie sie diese beeinflusst ist mir unklar. Deswegen kann man den "Heckenritter" durchaus auch als alleinstehende Geschichte sehen.
Freunde der bebilderten Erzählung sollten sich dieses Werk nicht entgehen lassen, alle anderen greifen aber besser zu den Buchstaben.


Heckenritter:
1. The Hedge Knight (Der Heckenritter)
2. The Sworn Sword (Das verschworene Schwert)
3. The Mystery Knight (Der geheimnisvolle Ritter)



 
http://www.georgerrmartin.com/
George R. R. Martin ist ein US-amerikanischer Autor. Martin erhielt 1997 den Hugo Award für seine Novelle "Blood of the Dragon", sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen und Ehrungen im Lauf seiner Karriere. George R. R. Martin lebt momentan mit seiner Familie in New Mexico.
Ben Avery ist ein Comic-Autor, der derzeit allgemeines Ansehen für seine Arbeit an "Der Heckenritter" bekommt. Außerdem ist Ben Avery der leitende Redakteur für Community Comics, einem Unternehmen, das sich der Herstellung familienfreundlicher Comics widmet.
Mike S. Miller ist eine feste Größe in der Comic-Landschaft und hat schon bei vielen Titeln mitgewirkt, u. a. bei "Wolverine", "Justice League of America" und "The Savage Dragon".

5 Kommentare:

  1. Die Graphic Novel kenne ich nicht, aber die Erzählung an sich finde ich, ehrlich gesagt, erst ab der Hälfte überhaupt interessant. Vorher ist es halt dieselbe Geschichte wie in "Ritter aus Leidenschaft", wobei der Film ja später kam, aber leider hatte ich ihn dann halt beim Lesen trotzdem die ganze Zeit im Kopf.

    Die beiden nachfolgenden Erzählungen haben mir dann insgesamt besser gefallen. Hast du die auch gelesen?

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    1. Hi,

      bei mir ist es schon ewig her, seit ich sie gelesen habe, aber als ich dann "Ritter aus Leidenschaft" im TV gesehen habe, dachte ich das gleiche *gg*
      Allerdings finde ich diese Kurzgeschichte um Längen besser. Ich habe mir nach dem Lesen der GN dieses teure Buch gekauft, in dem drei Kurzgeschichten mit den beiden Jungs drin sind(dickes Buch, große Schrift). Dass ich die eigentliche Geschichte vom Lied von Eis und Feuer nicht mag, ist ja sicher schon bekannt, Aber diese drei mochte ich sehr gerne (wie auch andere Bücher des Autors).
      Vielleicht schreibe ich noch eine Rezi dazu, mal schaun. Am besten gefällt mir immer noch die erste, dann die dritte. Die zweite ist etwas zäh, wie ich finde. Insgesamt lesenswert, aber das Buch sollte preiswerter sein.

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    2. Das stimmt, die zweite zieht sich ein wenig, aber ich mochte sie trotzdem. Meine liebste war dann die dritte.

      Und ja, die erste ist auf alle Fälle besser als der Film. Der verläuft ja bis zum Ende in vorhersehbaren Bahnen, während man bei Martins Kurzgeschichte dann doch einige Male überrascht wird.

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  2. Witzig! Mir geht es anders rum. Ich finde die "Song of Ice and Fire"-Romane total klasse, aber die Kurzgeschichten doch eher dröge - vor allem die erste. "The Sworn Sword" immerhin fand ich ganz okay - aber kein Vergleich zu den Romanen.

    So unterschiedlich können Geschmäcker sein.

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    1. Vermutlich, weil da nicht alle zwei Seiten jemand vergewaltigt oder brutal abgeschlachtet wird ;-) Diese Meinung höre ich nämlich oft. Aber man schaut ja auch die Serie nur wegen des künstlerischen Anspruchs und nicht etwa wegen der vielen nackten Haut *hüstel*
      Gut, Staffel 3 habe ich dann auch angesehen, weil das nämlich Story war, die ich dann nicht mehr als Buch gelesen hatte. Was vermutlich gut war, die wird nämlich nicht besser. Schade auch gerade wegen Daenerys, die ich eigentlich noch mit am besten fand.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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