Portalzauber

Donnerstag, 13. Juni 2013

Die verborgene Königin - Alma Alexander


Titel: Die verborgene Königin
Autorin: Alma Alexander
Originaltitel: The Hidden Queen
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 3404205618
Euro: 14,00
Veröffentlichungsdatum: September 2011
Seiten: 416
Serie: Anghara 1
Come in: Vom Verlag








Inhalt

Als der König von Roisinan in der Schlacht fällt und kein Sieg errungen ist, stellt sich der Befehlshaber der Armee hinter dessen Bastardsohn Sif. Was zunächst als Übergangslösung für den Krieg gedacht war, entpuppt als äußerst fatal für das einzig ehelich gezeugte Kind des toten Königs, die erst neunjährige Anghara. Denn Sif ist nicht bereit, den Thronanspruch wieder aus den Händen zu geben. Obwohl Angharas Mutter das Mädchen vor dem königlichen Rat krönen lässt, ist sie dennoch zu jung zum regieren. Da die eigene Armee hinter Sif steht, muss das Mädchen heimlich fliehen; nur mit dem königlichen Siegel an einem Band um den Hals.
Solange sie lebt, kann Sif nicht rechtmäßig regieren, hat er sie doch für tot erklären lassen und so verfolgt er sie erbittert.
Aber Anghara besitzt eine geheime Macht - das Zweite Gesicht, das Sif abgrundtief hasst und schließlich mordend durch das eigene Land zieht und jede Frau mit dieser Gabe töten lässt. Anghara kann zwar fliehen, aber sie weiß, dass sie eines Tages zurückkehren und ihren rechtmäßigen Platz einnehmen muss, um dem Land wieder Frieden und Gerechtigkeit zu schenken.

Cover

Die Umschlaggestaltung stammt von Marta Dahlig, die Weiterverarbeitung hat der Gute Punkt besorgt. Leider passt das Motiv so gar nicht zum Inhalt und wirkt obendrein auch eher jugendlich, was auf die Handlung nicht zutrifft, auch wenn die ersten (Jugend-)Jahre der Heldin erzählt werden. Auch handelt es sich nicht um ein eher für das weibliche Publikum geschriebenes Buch. Hoffentlich gehen so potentielle Leser der Zielgruppe nicht dran vorbei.


Meinung

Die Autorin schreibt im Autorenplausch über die Fertigstellung des Romans: "...und erkannte, dass ich eine verdammt gute Story in meinen Händen hielt."
Darin möchte ich ihr durchaus zustimmen, auch wenn die Art, wie Angharas Geschichte niedergeschrieben wurde, wohl nicht jedem Leser liegen dürfte. Nicht alles, was den einzelnen Figuren geschieht wird minutiös beschrieben, mitunter ganze Jahre übersprungen. Das wirkt auf den ersten Blick dann natürlich auch mehr oder weniger oberflächlich, ist darin aber so beständig, dass diese reduzierte Feder dennoch für Tiefe und Spannung zu sorgen vermag. Mitdenken ist nämlich durchaus erlaubt.
In Zeiten jedoch, in denen in den meisten anderen Romanen jeder Furz genauestens beschnüffelt, jeder Mückenstich aufgekratzt und jede Stofffalte in Kleidern alle paar Seiten geglättet wird, ist diese zurückgesetzte Art des Schreibens eher ungewöhnlich geworden. Wer kann, sollte sich zuvor also in die Leseprobe vertiefen.
Mir selbst hat der Roman gefallen, wenngleich ich hier und da ein paar Längen verspürt habe. Außerdem ist es schade, dass gerade Phasen, die mich besonders interessiert hätten - wie Angharas Ausbildung - oft wie beiseite geschoben wirken. Wären aber auch sie minutiös abgehandelt worden, wäre ein mehrbändiges Epos dabei herausgekommen. Wirklich gestört hätte das zwar nicht, insgesamt ist aber alles, was wichtig ist, da. Denn es gibt auch andere Szenen, denen Alma Alexander viel Aufmerksamkeit geschenkt hat, hier kann es mitunter auch schon mal recht emotional werden.
Anghara ist die Hauptperson der Geschichte, ohne sie geschieht gar nichts. Durch ihre Augen mit dem zweiten Gesicht gibt es Einblicke in den Feindeshaushalt, mit ihr gilt es weite Wege und viele Jahre zurück zu legen. Was mit den Nebenfiguren derweil passiert, wird oft nur in kurzen Sätzen erwähnt, weil es meist noch keine Rolle spielt.
Die junge Frau ist sympathisch, wirkt aber mitunter wenig entschlossen. Sie ist klug, mit diversen Gaben beschenkt, mutig und auch loyal. Die meiste Zeit aber ist sie allein. Und jeder, der ihr hilft, muss mit Sifs Rache rechnen. Manchmal fehlt ein Hinweis darauf, was genau Anghara zu dieser besonderen der Besonderen macht, aber hier ist nach oben hin alles offen und es darf vermutet werden, dass im zweiten Buch noch einige Dinge über ihre Kräfte offenbart werden.
Obwohl nun nicht für alle gedacht, werden jene, die sich der Lektüre ganz widmen, eine durchdachte, kurzweilige Geschichte vorfinden.


Anghara:
1. The Hidden Queen (Die verborgene Königin)
2. Changer of Days (Die Rückkehr der Königin)

http://www.almaalexander.com/
Alma Alexander (Alma Hromic-Deckert), geboren 1963 in Jugoslawien, wuchs in Afrika auf und studierte in Südafrika. Seit 1995 arbeitete sie kurze Zeit in Neuseeland als Journalistin. Die Autorin lebt inzwischen in den USA; sie schreibt Fantasy, Romane, Memoiren und Zeitgeschichtliches.

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