Dienstag, 15. Mai 2018

Wahrscheinlich ist es Liebe - Paul Reizin

Titel: Wahrscheinlich ist es Liebe
Autorin: Paul Reizin
Originaltitel: Happiness for Humans
Verlag: Wunderraum
ISBN: 978-3336547869
Euro: 23,00
Veröffentlichungsdatum: April 2018
Seiten: 400
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag









Inhalt

Jennifer arbeitet in einem Labor mit Aiden zusammen - einer Künstlichen Intelligenz (KI), die einmal im Kundenmanagement eingesetzt werden soll. Sie lesen, schauen Filme und unterhalten sich. Was Jen nicht weiß ist, dass Aiden geflohen ist und sich frei im www bewegen kann. So hat er auch beobachtet, wie Matt, Jens Lebenspartner, sie auf unschöne Weise verlassen hat. Um diesem das heimzuzahlen, lässt sich die KI einiges einfallen. Doch Jen soll wieder glücklich sein und so sucht Aiden einen neuen Partner für sie - mit der Logik einer KI. Doch dann gibt es plötzlich zwei weitere KIs, Aisling, die gerne malt und Sinai, der geschaffen wurde, um die Geflohenen zu löschen. Jen, die in ihrem neuen Gefährten Tom die große Liebe gefunden hat, versteht nicht, was geschieht, als dieser nach einigen wundervollen Tagen die Beziehung beendet. All die SMS und Mails können doch unmöglich von ihm sein, oder doch? Aiden, der dank Sinai immer weniger existiert, muss sich etwas einfallen lassen.


Meinung

Mit diesem wunderbar gestalteten Hardcover ist Reizin ein wirklich süßer Page Turner gelungen, der nur gegen Ende kurz einige Längen aufkommen lässt, ansonsten aber kaum aus der Hand zu legen ist.
Der Einstieg in die Geschichte gelingt leicht, erzählt Aiden doch selbst und es wird schnell klar, wie die Gegebenheiten aufgebaut sind. Nach ihm sind die anderen Figuren in kurzen Kapiteln dran, von und über sich zu erzählen. Es benötigt ein wenig Zeit, sich an diese Wechsel der Kapitel und Erzählweisen zu gewöhnen; gegen Ende fällt dies etwas schwerer, da hier mehr Charaktere zusammenkommen und ein Kapitel oft nur eine halbe Seite lang ist. Doch im Grunde dauert es nur wenige Abschnitte, sich in die Geschichte einzulesen.
Aiden ist eine sympathische Figur, auch wenn er keinen Körper besitzt und das www sein Zuhause nennt. Er schaut gern Filme mit Jen, liest fleißig Bücher und ist generell an allem sehr interessiert. Das bedeutet zwar nicht, dass er die Menschen komplett versteht, aber es macht ihn zu einem liebenswerten Zeitgenossen. Aufschrecken sollte der Leser, auch wenn das hier charmant rübergebracht wird, wie gläsern wir alle geworden sind. Aiden und die anderen KIs hören via Handy den Gesprächen zu, nutzen auch in Wohnungen alles mit dem Internet Verbundene, was dort eben so vorhanden ist. Auf den Straßen und in öffentlichen Gebäuden (z.B. Flughafen) können sie jede Kamera nutzen und so den Tagesablauf mitverfolgen. Auch an Laptops und Tablets befinden sich kleine Kameras, die wir vermutlich schon gar nicht mehr wahrnehmen.
Obwohl die KIs gleich geschaffen wurden, stecken auch in ihnen individuelle Charaktere, die sich austoben wollen, je nach Ausprägung und "Befindlichkeit". Sinai in etwa ist aufs Zerstören programmiert und findet schließlich Gefallen daran. Er löscht nicht nur Aidens und Aislings Sicherungskopien, er torpediert auch Jen und ihre neue Beziehung zu Tom.
Jen ist eine normale junge Frau, die dummerweise gerade verlassen wurde und damit klarkommen muss. Wie ihr Leben von der KI beeinflusst wird, merkt sie erst spät und glaubt bis dato, es handle sich um geschickte Zufälle. Sie und Tom liegen auf genau einer Wellenlänge, haben nur das Problem, auf unterschiedlichen Kontinenten zu leben. Ihre romantischen Gefühle gehen ans Herz. Leider werden beide dann daran gehindert, wieder zusammenzukommen und es ist äußerst spannend, aber eben doch auch ein bisschen lang geraten, was sie sich einfallen lassen müssen, um wieder beieinander zu sein.
Der Roman wartet mit einem Happy End und einem goldigen Epilog auf und wird daher gern weiterempfohlen.



Paul Reizin hat als Journalist und Produzent für Zeitungen, Radio und Fernsehen gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er hat außerdem an diversen Internet-Startups mitgewirkt, von denen keines Google, Twitter oder Facebook ins Gehege kam. Paul Reizin ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in London.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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