Donnerstag, 12. Dezember 2013

Stadt der Verlorenen - Mark Charan Newton


Titel: Stadt der Verlorenen
Autor: Mark Charon Newton
Originaltitel: City of Ruin
Verlag: Egmont LYX
ISBN: 3802585100
Euro: 12,99
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2012
Seiten: 528
Serie: Die Legende der Roten Sonne 02
Come in: Kauf










Inhalt

Die meisten Flüchtlinge aus Villjamur sind inzwischen in der neuen Stadt Villiren angekommen und haben dort ihren Platz gefunden. Doch es fällt noch immer Schnee vom Himmel und kündet so von einer neuen Eiszeit. Außerdem belagert und bedroht ein großes Heer die Mauern: die Okun. Sie stammen aus einer anderen Dimension und es scheint, als hätte man ihnen wenig entgegen zu setzen.
Kommandant Brynd Lathraea versucht, die Verteidigung der Stadt zu organisieren und muss dafür auch Bündnisse eingehen, die ihm missfallen. Seine privaten Vorlieben für Männer muss er nach wie vor unbedingt geheim halten, denn in Villiren kann man dafür mit dem Leben bezahlen.
Im Chaos des anstehenden Krieges bemerkt zunächst niemand die mysteriösen Todesfälle oder die geisterhafte Riesenspinne, außer dem Rumel Rumex Jeryd, der sich allein daran macht, diese aufzuklären.
Und dann eskaliert die Situation ...

Cover

Die Umschlaggstaltung stammt von Birgit Gitschier, die bei Hildendesign mitarbeitet. Die Illustration von Max Meinzold.
Im zweiten Teil gibt es die im ersten Teil noch vermisste Karte der (neuen) Stadt Villiren, deren Illustration von Markus Weber (Guter Punkt) umgesetzt wurde. Ob es diese nun also auch im Original gibt, ist fraglich.
Ein sehr anschauliches Bild, das beinahe so etwas wie neue Hoffnung vermittelt, die es so in der Geschichte aber defintiv nicht gibt.


Meinung

"Stadt der Verlorenen" ist der zweite Band der "Legende der Roten Sonne" und sollte unbedingt in Folge gelesen werden.
Obwohl vom Vorgänger nicht restlos überzeugt, waren es doch die vielen kreativen Eigenheiten der Welt, die mich haben auch den Nachfolger kaufen lassen. Tatsächlich konnte Newton sich steigern, eine gewisse Überladenheit an Themen hat er jedoch leider beibehalten. Das große Plus, im zweiten Band noch mehr als im ersten, sind aber eben diese vielen kleinen Details und kreativen Ideen, die einen als Leser bei der Stange halten, auch wenn es mal etwas zäher wird. Das ist, so dachte ich hier und da, echte Phantasie. Wenn der irre Doktor in etwa seinen Patienten mittels Medizin und Magie statt des eigenen Beines das eines Käfers (künstlich vergrößert) anpasst. Wenn Feinde (und auch Verbündete) aus anderen Dimensionen einfallen. Wenn eine Ehefrau auf alte magische Artefakte stösst, die die seltsamsten Dinge zu tun vermögen. Das war es, was mich restlos überzeugt hat, auch diesen Roman zu empfehlen, selbst wenn mir das Ende sehr missfallen hat; so sehr, dass ich mir nicht vorstellen kann, in den dritten Teil hinein zu sehen. Das ist eben mal etwas anderes, etwas neues und es zeigt, dass in letzter Zeit viel zu viele Grenzen in einem Genre auftauchen, das eigentlich keine haben sollte.
Der Anfang zieht sich leider erst einmal ein wenig, weil zunächst aus der Sicht vieler Personen erzählt wird und die Altbekannten erst spät dabei auftauchen. Dabei stoßen neue Charaktere hinzu, die genauso eigen sind wie jene, die man schon aus dem Vorgängerband kennt. Mitunter sind sie hier und da ein bisschen Klischee, was aber nicht wirklich stört.
Wo es also zunächst nur langsam voran geht, zeigt sich dennoch auch hier ein sehr klares Bild der Gesellschaft dieser neuen Stadt. Newton orientiert sich da stark an unserer Welt, es gibt in etwa Gewerkschaften, die jedoch bei den Reichen unerwünscht und in deren Reihen auch die meisten Todesfälle zu vermelden sind.
Brynd ist eine sehr klare und starke Figur, könnte aber noch genauer beschrieben werden. Es gibt in Figuren und Handlung zwar weniger Oberflächlichkeiten, als im ersten Band, aber sie sind leider immer noch vorhanden.
Das letzte Drittel ist besonders für Actionfreunde geeignet, denn die Schlacht beginnt. Kein großes Geheimnis, das ich bei einer belagerten Stadt lüfte.
Leider wirkt das Ende des Romans sehr zusammengeschraubt, als wären nicht mehr genug Seiten vorhanden für das, was noch erzählt werden sollte. Das führt dann leider auch dazu, dass eine der Hauptfiguren - und von denen gibt es ja mehrere - stirbt. Das allerdings in einem Nebensatz, der beinahe nur so an mir vorbei gezogen wäre, nicht einmal der Name der Person wird genannt.
Es sieht leider nicht danach aus, als würde der dritte Teil beim deutschen Verlag in der Übersetzung erscheinen (im Herbstprogramm des nächstes Jahres fehlt er). Ich habe die Ideen des Autors sehr gern gelesen, seine Phantasie bestaunt und kann mich über die Lesezeit wirklich nicht beschweren. Aber es gibt eben auch zahlreiche Mankos dabei, die nicht jeder Leser überlesen können wird.


Die Legende der Roten Sonne:
1. Nights of Villjamur (Nacht über Villjamur)
2. City of Ruin (Stadt der Verlorenen)
3. The Book of Transformations
4. The Broken Isles

Mark Charan Newton wurde 1981 geboren. Nach einem naturwissenschaftlichen Studium arbeitete er als Buchhändler und Verlagslektor, bis er seinen ersten Roman an Pan Macmillan verkaufte. Newton lebt und arbeitet in Nottingham.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.