Dienstag, 10. September 2013

(Gastrezension) Artemis Fowl - Eoin Colfer


Vielen herzlichen Dank an Dschuleila vom Fantasyportal Librimania.

Inhalt

Artemis Fowl der Zweite ist elegant gekleidet, besitzt die noble Blässe eines Adligen, und sein Intelligenzquotient ist weit über dem Normalen. Seine Gegner zittern bei der Nennung seines Namens oder bei Sicht seines hünenhaften Leibwächters namens Butler. Dabei ist Artemis Fowl erst zwölf Jahre alt -- und zugleich das größte Verbrecherhirn diesseits des Äquators. Sein Plan, seiner Familie wieder zu ihrem alten Glanz zu verhelfen, ist ebenso verwegen wie genial: die Entführung eines Fabelwesens aus der Unterwelt im Austausch gegen Gold, unendlich viel Gold. Durch einen Trick gelangt Artemis an das sagenhafte Buch der Elfen, und mittels modernster Computertechnologie gelingt es ihm, das Buch zu übersetzen. Jetzt weiß er, wo und wie er eine Elfe gefangen nehmen kann. Und tatsächlich, die Elfe Holly Short geht ihm in die Falle. Aber Holly hat so gar nichts mit dem herkömmlichen Elfenbild gemein: Sie ist Mitglied einer im Untergrund operierenden Elitepolizeitruppe, die sich durchaus wehren kann -- sei es mit Magie oder mit ihrer nuklearbetriebenen Pistole, die drei Einstellungen hat: "angeschmort, gut durch und komplett verkohlt". Die Pläne des sonst so selbstsicheren Jungen geraten langsam aber sicher ins Wanken, als sich Hollys Polizeikollegen, diverse Kobolde und ein Amok laufender Troll an seine Fersen heften...

Fazit

Es gibt tatsächlich Autoren, bei denen selbst die Nacherzählung eines Telefonbuches noch spannend oder amüsant klingen würde. Eoin Colfer ist einer davon. Prinzipiell würde daher ein einziges Wort genügen, dieses Buch zu beschreiben: Genial!!! Es geht hier nicht um einen strahlenden Helden, der die Welt im Alleingang rettet. Nein, es geht um einen kaltschnäuzigen, theoretisch unsympathischen, berechnenden, hyperintelligenten Verbrecher. Einem perfekten Antihelden. Und noch dazu ist dieser, auch wenn sein Sprachgebrauch und seine Verhaltensweisen einen sehr scharfen Kontrast dazu bilden, ein Kind ist (was man nur allzu schnell vergisst). Obwohl man allen Grund dazu hätte, Artemis zu verteufeln, hofft man am Ende des Buches sogar, dass seine Gemeinheiten aufgehen. Obwohl ja eigentlich er der „Böse“ ist… Der mit Abstand größte Pluspunkt dieses Buches ist allerdings sein Humor. Der liegt zum einen im Inhalt (lustig, wie manche Erwachsene auf Artemis reagieren…und Artemis auf sie), zum anderen aber an der meisterhaften Sprachverwendung. Keine Beschreibung klingt langweilig. Man findet eigentlich nie etwas Abgedroschenes wie „er war eben groß“, sondern, ganz auf die prekäre Situation bezogen, in der sich die Angegriffene befindet, ein „Etwas stand neben dem Baum, ungefähr so groß wie ein Berg, aber wesentlich beweglicher“ (Der Versuch, Butlers Kopf hineinzustopfen, war natürlich genauso aussichtslos wie der, eine Kartoffel in einen Fingerhut zu zwängen“). Solche Bilder sind einfach amüsant anschaulich und häufig vorhanden. Witzig sind auch die verbalen Schlagabtausche, für die Foaly, der Techniker der „Guten“ immer zu haben ist. Mit Vorliebe bei Vorgesetzten. Wie sagt er doch? „Roots Blutdruck nach oben zu treiben war einer der wenigen Höhepunkte in seinem Beruf.“ („Foaly, Sie aufgeblasener Zentaur“ (…) „Gibt’s ein Problem, Oberboss?“ (...) „Allerdings, Sie Pfeife! Wann haben Sie das letzte Mal die Daten für Dublin aktualisiert?“ (…) „Dublin, mal sehen... Fünfundsiebzig. Achtzehnhundertfünfundsiebzig.“/ „Wie lange wird das dauern, Foaly?“ – „Äh… zwei Minuten, plus minus.“ – „Plus minus was?“ – „Ungefähr zehn Jahre (…).“) Dies ein Buch, dass sich für jede Altersgruppe eignet. Für Kinder, weil sie von Artemis Abenteuer begeistert sein werden, für Jugendliche, weil es spannend zu lesen ist und vor allem auch für Erwachsene, weil man über die vielen ironischen und sprachlichen Spitzen lachen kann, die man als Kind noch übersieht. Also, ein überraschend intelligent, sprachlich wahnsinnig gutes, erfrischend andersrum Gedachtes, stets erheiterndes Werk, dass nach wie vor zweifellos zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört. Und das heißt was ^^.

Fazit in einem Satz:

Nur ein Wort: Genial!

2 Kommentare:

  1. Es ist ewig her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich weiß noch, dass ich es geliebt habe!

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    1. Ich höre ja schon lange nur gutes, da sollte ich vielleicht mal zugreifen!

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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