Mittwoch, 19. September 2012

(Kurz gedacht) E-Book-Verkauf als Hobby?


Vor kurzem las ich (zwei Drittel) ein(es) E-Book(s), das die Autorin selbst über den großen Onlinebuchhändler verkaufte. Als ich ihr mitteilte, dass ich ein paar Probleme mit der Geschichte hätte und ihr vorschlug, genau zu beschreiben, wo diese lagen, erhielt ich als Antwort, dass dies gar nicht nötig sei, da sie das mit dem Schreiben ohnehin nur nebenbei als Hobby betreibe.
?!
Ich hoffe ja sehr, dass nicht alle Autoren, die sich selbst über E-Book vermarkten, das so sehen. Immerhin lassen sie andere Leute für ihr (oft bei weitem nicht perfektes) Werk bezahlen. Und dann ist es eben KEIN Hobby mehr!
Allerdings bestätigt dies auch eine kleine Vermutung von mir: Einige bieten dort in etwa Kurzgeschichten an und hoffen auf Meinungen, so a la "wenn ihr wollt, schreibe ich schnell weiter". Gerne hätte ich dieser anderen jungen Dame (das ist ein reales Beispiel!) gesagt, dass es Schreibforen im Internet gibt, die besser leisten, was sie sich wünscht.
Es ist für mich aber ein Unding, dass man Geld bezahlen soll für etwas, das der Autor offenbar selbst nicht richtig ernst nimmt.
Außerdem bedingt so ein Verhalten den generellen Ruf, den solche sich selbst anbietenden Autoren leider erhalten. Sie seien grundsätzlich schlecht. Dass dies gar nicht so sein muss, kann nur herausfinden, wer das Wagnis eingeht und einfach mal hier und da herumsucht und -liest. Aber wie trennt man da am besten die Spreu vom Weizen?

16 Kommentare:

  1. Hm, vielleicht sollten die Autoren doch so ehrlich sein, und sich erstmal ein wenig Kritik abholen, bevor sie für ihre Geschichten Geld fordern. Selbst wenn es nur ein Hobby ist. Es gibt auch Leute, die stecken viel Zeit und Aufwand in ihr Hobby.

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    1. Aber wenn ich das Produkt, das aus meinem Hobby entsteht, verkaufe, ist es doch kein Hobby mehr, sondern etwas Professionelles?
      Oder anders gefragt: Was unterscheidet einen Autor von einem Hobbyautor? Doch das Geld, das andere für seine Geschichten, für seine Arbeit (!), bezahlen. Oder nicht?

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  2. Ach je.. das ist ja schon ziemlich daneben.
    VOr allem sollte man ja von Autoren erwarten, dass sie das Schrieben so wichtig nehmen, dass ihnen jede (konstruktive) Kritik Willkommen ist. Auch wenn das Schreiben nur ein Hobby ist - wenn sie so viel Zeit reingesteckt hat, dass eine fertige Geschichte dabei rausgekommen ist (keine Kleinigkeit find ich) dann sollten doch wohl gerade noch ein paar Minuten übrig bleiben, um kurz mal eine Kritik anzuschauen. Kann ja nur helfen. Aber da kann anshcienend jemand nicht so gut mti Kritik umgehen.

    Dein Angebot an die Autorin finde ich aber sehr nett, vor allem weil du erst gefragt hast ob sie die Kritik haben möchte. Wenn mir schon jemand freiwillig helfen will, sag ich doch nicht nein?!

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    1. Die Autorin hat mir das E-Book überlassen und es war von vorneherein eine aussagekräftige Rezension geplant. Als ich dann aber mehr zu bemängeln hatte, obwohl es nun keine grottenschlechte, aber zumindest bearbeitungswürdige Geschichte ist, habe ich ihr ein Gutachten angeboten. Da es Teil 1 von einer Trilogie ist, wäre das unter Umständen gar nicht so verkehrt gewesen.

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  3. Ich finde das wirklich erschreckend! Wenn es ein kostenloses Werk wäre, dann wäre es ja in Ordnung. Auch wenn ich dann trotzdem den Sinn nicht verstehe. Wer ein Hobby ausübt will doch auch besser werden, dachte ich bislang zumindest. Aber wenn man für das ebook bezahlt hat und dann eine solche Antwort bekommt, dann wäre ich echt sauer. In meinen Augen ist das dann reine Abzocke.

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    1. Ich habe nichts bezahlt (siehe oben), aber für die anderen Leser finde ich es ein bisschen schade. Für sie selbst ebenso, denn in einem Roman steckt immer sehr viel Arbeit und Herzblut. Das schüttelt man auch nicht mal eben aus dem Ärmel.

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  4. Es ist die alte Leier mit der Kritik. Nicht jeder verträgt sie und wenige wollen sie tatsächlich hören.
    Die meisten Menschen sind auf Lob aus. So ist es nun mal.
    Schade, wenn solche Personen diese Angebote nicht nutzen. Man muss nicht zwingend dann den bereits veröffentlichten Text verändern, aber man kann zumindest sehr viel für die kommenden Publikationen lernen und das sollte jeder, der gerne und ernsthaft schreibt, zumindest wollen. Aber sicher, die meisten sind Naturtalente...

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    1. Ach, das jemand keine Kritik hören möchte, damit kann ich leben. Aber die Hobbysache fand ich dann doch ziemlich daneben.
      Wie siehst Du das eigentlich? Ist das für Dich Hobby, wenn Du Deine Werke über den Onlinebuchhändlerweg anbietest?

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    2. Ganz ehrlich: Schwer zu sagen! In gewisser Weise ist es schon Hobby, aber man will ja auch bei einem Hobby etwas lernen, sich verbessern und etwas Neues, Interessantes, Lustiges, Unterhaltsames schaffen.
      Einen Anspruch an sich selbst sollte man beim Hobby haben und als Autor auch ein gewisses Interesse an seinem Publikum, vor allem, wenn man Geld für seine Werke nimmt. Ich freue mich immer darüber, dass sich jemand überhaupt die Mühe macht, mir ein Feedback zu geben, das sich nicht gerade auf "Echt toll" und "geht so" oder "echt mies" beschränkt.
      Wenn ich etwas publiziere, versuche ich wenigstens den Lesern Unterhaltung und eine gewisse Qualität zu bieten. Gut, es gelingt nicht immer, schließlich ist es noch ein Hobby, aber irgendwie muss man anfangen.

      Ich verstehe nicht, wie einem sowas unwichtig sein kann. Wozu tut man es denn und warum will man Geld dafür? Schlüssig ist die Antwort nicht.

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    3. Mhm, also wenn ich noch von mehr Autoren hören sollte, dass das für sie Hobby oder "eine Art" Hobby ist, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass ich nochmal ein E-Book eines Indieautors kaufen würde. Denn wenn Hobby, dann kostenlos.
      Wenn ich als Leser etwas kaufe, dann erwarte ich Ernsthaftigkeit und ein Mindesmaß an Professionalität dahinter.

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    4. Ich glaube, dass viele Indieautors sowieso nach zwei bis drei Werken einfach aufhören. Ein Mindestmaß an Professionalität kann man erwarten, allerdings trifft man es nur sehr selten an.

      Wie gesagt, ich verstehe nicht, warum diese Autorin kein Interesse hat. Mich würde alleine die Neugier treiben, zu erfahren, was andere über meine Arbeit denken.

      Schade, dass einige Hobbyautoren so reagieren. Sie machen es anderen umso schwerer und es ist bereits schwer genug.

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    5. Weil sie merken, dass man damit doch kein Millionär wird? ;-) Oder wie würdest Du Dir das erklären?
      Vielleicht, weil ich andeutete, dass ich Probleme damit habe. Sie meinte dazu, dass manche die Geschichte eben mögen würden und andere nicht, das sei sie schon gewohnt.
      Wie weit bist Du eigentlich mit der Überarbeitung? Ich warte schon eine Weile ;-)

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    6. Bald kommt ne E-Mail. :)

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  5. Ich habe heute (leider) so eine ähnliche Email verfasst und bin gespannt auf die Reaktion. Gerade als Autor/in muss man mich Kritik umgehen können und wenn man damit auch noch Geld verdient, muss einem klar sein, dass man auch mal Kritik und nicht immer nur Lob bekommt.

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    1. Dann drücke ich Dir schon einmal die Daumen!
      Es gibt aber sehr viele Autoren, die sehr professionell reagieren und sich zumindest anhören, wo das Problem lag.
      In Schreibforen, wo man für gewöhnlich kein Geld dafür bekommt, gibt es auch sehr konstruktive Kritik, mit der man zurecht kommen muss, die aber auch sehr hilfreich sein kann.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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