Samstag, 27. August 2011

Die Heilerin - Janice Hardy


Titel: Die Heilerin
Autorin: Janice Hardy
Originaltitel: The Shifter
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 3404285433
Euro: 12,00
Veröffentlichungsdatum: Juni 2010
Seiten: 286
Serie: Die Heilerkriege 01
Come in: Tausch






Inhalt

Die Menschen im Inselreich Geveg versuchen nach einem verlorenen Krieg das Leben unter den Ursupatoren wieder aufzunehmen. Mit all den Auflagen und Grausamkeiten ist dies jedoch nicht einfach.
Dem Volk wohnt eine Besonderheit inne, sie können Schmerz, der aus Krankheiten oder Unfällen resultiert, in sich aufnehmen und an ein Metall namens Pynvium abgeben, aus dem später Waffen gebaut werden.
Die Schwestern Nya und Tari, Nachkommen des einstigen Adels, versuchen sich mehr schlecht als recht durchzuschlagen. Tari ist in der großen Burg als Heilerin untergekommen und versorgt. Doch Nya hat eine ganz besondere Fähigkeit, denn sie kann den aufgenommenen Schmerz an andere Menschen ableiten. Damit wird sie zur Gejagten. Unterstützung findet sie in ihrer Freundin Aylin und dem jungen Mann Danello, der einen kranken Vater und drei kleine Geschwister durchbringen muss.
Gleichzeitig mehren sich die Gerüchte, dass Heilerlehrlinge spurlos verschwinden und angeblich die Stadt verlassen haben. Als Tari sich nicht mehr bei ihrer großen Schwester meldet, forscht Nya nach, denn sie weiß, Tari würde niemals ohne sie irgendwohin gehen. Dabei stößt Nya auf ein Geheimnis, das alles verändern könnte ...

Cover

Die Titelillustration stammt von Marta Dahlig und wurde, wie bei neueren deutschen Romanen üblich, vom Guten Punkt für den Umschlag gestaltet.
Ein Glücksgriff, denn das Cover ist gelungen, auch wenn die Art der Heilungen nicht korrekt getroffen wurde.

Meinung

Janice Hardy hat es geschafft, auf vergleichsweise geringer Seitenanzahl einen in sich stimmigen und sehr spannenden Roman zu schreiben, der zudem noch die ein oder andere neue Note enthält.
Zunächst lässt sich die Geschichte langsam an. Es wird in die Welt und ihre Gegebenheiten eingeführt und die ersten Figuren werden in ihren Besonderheiten vorgestellt. Nya, die die Geschichte in der Ich-Form erzählt, muss in einer Nachkriegszeit zurecht kommen. Das bedeutet nicht nur, dramatische Erlebnisse zu verarbeiten, den Tod von geliebten Menschen zu verkraften, sondern auch den täglichen Überlebenskampf. Nicht immer ist ein Platz zum Schlafen oder etwas für den Magen gefunden. Dabei sitzt ihr die Angst im Nacken, weil sie eine äußerst seltene Fähigkeit besitzt, die es gar nicht geben dürfte.
Ihre Schwester Tari, die in der Gilde der Heiler untergekommen ist, versucht ihr zu helfen, muss sich jedoch ebenfalls den Gegebenheiten anpassen. Die Schwestern werden gut charakterisiert und in ihren Eigenheiten vorgestellt.
Interessant, wenn auch nicht ganz ausgereift ist das vorherrschende Magiesystem. Die Heiler können Schmerzen von Unfallopfern oder Todkranken nehmen und in ein Metall ableiten. Dabei verbleibt der Schmerz jedoch erst in ihrem eigenen Körper, der des Opfers ist dann geheilt. Eine große Fähigkeit, die mehr oder weniger stark im jeweiligen Heiler ausgeprägt ist. Zunächst wirkt es merkwürdig, dass dies die einzige Ausprägung der Magie sein soll, aber es wird offen gelassen, ob da nicht noch was geht.
In Zusammenhang mit den Heilkräften, ganz besonders denen von Nya, wird oft die Frage nach Richtig und Falsch gestellt. Ist es richtig, den einen Menschen zu heilen und den Schmerz in einen anderen abzuleiten, der zwar die Verletzung oder Krankheit nicht gehabt hat, aber den die Schmerzen dennoch umbringen können? Wie viel ist ein Menschenleben wert? Nya muss sich diese Frage ein ums andere Mal stellen, vor allem als sie um das Leben ihrer eigenen Schwester fürchten muss.
Nya wurden einige interessante Nebencharaktere zur Seite gestellt, die leider etwas blass bleiben und von denen hoffentlich im zweiten Teil noch mehr zu erfahren ist. Auch hier gelingt es der Autorin jedoch bei allem Klischee auch einige neue Noten hinzuzufügen.
Der sich stetig aufbauende und sich schließlich zuspitzende Spannungsbogen resultiert nicht in erster Linie aus Kämpfen und einer Menge Action. Zuerst geht es um die Charaktere und wie sie in einer solchen Welt und unter solchen Umständen zurecht kommen müssen. Trotzdem sorgt Janice Hardy neben allen (politischen) Intrigen auch für kleinere Kämpfe und sehr gewagte Aktionen, bei denen gerade Nya eine ganze Menge riskiert.
Das Ende läuft in einem großen Showdown aus, der auch den letzten Leser zufriedenstellen dürfte. Der Cliffhanger zur Fortsetzung ist nur gering, so dass man "Die Heilerin" als in sich stimmig abgeschlossen betrachten kann.
Eine eher leise Stimme der Fantasy, die deswegen aber nicht weniger begeistert und sicher noch viel zu bieten hat.

Die Heilerkriege:
1. Die Heilerin (The Shifter)
2. Das blaue Feuer (Blue Fire)
3. Krieg der Heiler (Darkfall)


http://www.janicehardy.com/
http://healingwars.blog.janicehardy.com/
For my debut fantasy novel, The Shifter, I tapped into my dark side to create a world where healing was dangerous, and those with the best intentions often made the worst choices. I live in Georgia with my husband, three cats and one nervous freshwater eel.

5 Kommentare:

  1. Das Buch ist mir zwar schon öfter über den Weg gelaufen, aber ich habe mich nie näher damit beschäftigt. Deine Rezension hat mich jetzt aber neugierig gemacht. Klingt ganz nach Fantasy, die mir gefällt. Gerade auch wenn die Charaktere im Vordergrund stehen...

    12 Euro für so ein dünnes Buch finde ich allerdings ganz schön heftig... Da werd ich mal bei Tauschticket oder in der Bücherei schauen müssen.

    Ich wünsch dir noch ein schönes Wochenende!
    LG
    Neptun

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  2. Genau das ist leider auch der Grund, warum ich bisher nicht weiter gelesen habe, obwohl ich wahnsinnig gerne würde. Die Fortsetzung ist einfach zu teuer. Ich bin schon froh, dass ich dieses Buch günstig über TT tauschen konnte.
    Ansonsten bin ich nach dem Lesen sehr zufrieden gewesen. :)

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  3. Dieses Buch ist mir in vergangener Zeit auch schon oft begegnet, und dank deiner Bewertung habe ich es mir jetzt einfach mal bestellt. Wobei ich auch finde, dass 12 Eur wirklich ziemlich teuer dafür ist ... :-/

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  4. Hallo Sandra,

    willkommen im Blog!
    Als Taschebuch würde mich nichts davon abhalten, die reihe nicht nur weiter zu verfolgen, sondern sie auch uneingeschränkt zu empfehlen.
    Bin gespannt, wie es Dir gefallen wird. :)

    LG
    Soleil

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  5. Der werten Mama hat das Buch sehr gut gefallen und sie hat sich den zweiten Teil gekauft. Yippieh! Jetzt erfahre auch ich, wie es weitergeht :)

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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