Mittwoch, 13. Juli 2011

Dämonengold - Stephan Russbült


Titel: Dämonengold
Autor: Stephan Russbült
Originaltitel
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 3404200012
Euro: 14,00
Veröffentlichungsdatum: April 2011
Seiten: 560
Serie: #1
Come in: Vom Verlag





Inhalt

Der Kriegerdämon Baazlabeth ist eigentlich mäßig zufrieden in seiner Dämonenwelt, in der die einzige Abwechslung seine "Gäste" - Zauberlehrlinge oder jene, die eine Mutprobe brauchen - darstellen, mit denen er ganz nach jeweiligem Belieben verfährt.
Nach Jahrhunderten jedoch reißt ihn die Beschwörung des Magiers Lebuin Nemrothar aus dem Einheitsbrei und versetzt ihn in die Menschenwelt. Erst nach Erfüllen eines Auftrages für seinen neuen Meister darf der Dämon in seine eigene Welt zurückkehren. Keine große Sache, würde Nemrothar dem Gehörnten nicht eine Lektion erteilen wollen. Fünftausend Goldstücke soll er auf ehrliche Art und Weise verdienen und in eine Truhe legen.
Baazlabeth ändert sein Äußeres in das eines blondgelockten jungen Mannes und nennt sich fortan Sil. Doch das mit der Wahrhaftigkeit und das Grauen von körperlicher Arbeit stellt sich als schwieriger heraus, als gedacht. Hinzu kommt, dass die Stadt Brisenburg nur über wenig Finanzmittel verfügt und das die Gilden und Ausbeuter auf den Plan ruft. Wie also soll ein hasserfüllter Dämon einem ehrlichen Gewerbe nachgehen, wenn sich ihm dazu kaum Gelegenheiten bieten - dafür aber umso mehr der Unaufrichtigkeit?



Meinung

Der Autor hat eine einfallsreiche und ausgefallene Grundgeschichte geschaffen, die allein wegen ihrer Eigentümlichkeit zum lesen animiert. Und obwohl sich die ersten Seiten auch hervorragend wegschmökern und alles bieten, was der Klappentext verspricht, war für mich nach 215 (von 560) Seiten Schluß.
Baazlabeth ist ein Dämon wie er im Buche steht, grausam, gemein und blutrünstig. Davon lässt er auch den gesamten Roman über nicht ab, im von mir gelesenen Teil schon gar nicht. Das ist schade, denn ohne eine Entwicklung der Hauptfigur, reiht sich doch ziemlich fade ein Ereignis ans nächste, wie Perlen auf einer Kette. Jedoch führt das offensichtlich zu keinem spürbaren Ergebnis, kein Anzeichen für etwas in der Zukunft, auf das es sich lohnt zu warten. So verschenkt sich auch ein Kalauer nach dem nächsten, nicht nur, dass es meist nicht wirklich witzig, weil erzwungen, ist, der Unmut des Leser steigt von Seite zu Seite.
Der Dämon, der in seiner menschlichen Hülle Sil genannt wird, trifft auf einige Nebencharaktere, die leider den Karren auch nicht so recht vom Fleck bewegen können. Seltsam hierbei vor allem die verwendeten Namen. Von einem deutschen Autor wären deutsche Namen schön zu sehen (zumindest aber eine Kontinuierlichkeit), die es auch durchaus gibt - in etwa im Namen der Stadt. Dennoch vermischen sich diese mit sehr englischträchtigen anderen Namen, wie etwa im regierenden Lord, der Brackenmoore heißt. Was ist hier passiert? Wurde die Stadt von Engländern eingenommen, befindet sie sich gar in England und wurde von deutschen Eroberern besetzt? Das erfährt weder der Dämon (den das sicher auch nicht weiter kratzen würde), noch der Leser. Vermutlich einfach eine Vorliebe des Autors.
Geschrieben wird interessant, aber einfach. Das Umfeld bleibt meist unbeschrieben, stellt aber dennoch keine graue Masse dar, sondern weiß die Notwendigkeiten im Kopfkino zu besetzen.
Letztendlich bleibt ein recht schales Gefühl ob dieser stoischen Story, die kaum Abwechlung und Entwicklung bietet und es liegt im Auge des Betrachters, ob sich das Weiterlesen lohnt.
Das Buch wird vom Verlag ab zwölf Jahren freigegeben, ist aber erst ab sechzehn zu empfehlen. Da werden doch Themen angeschnitten und ausführlich behandelt, die nicht für Kinder geeignet sind oder von diesen verstanden werden können.


Dämonen-Reihe:
1. Dämonengold
2. Dämonenzeit (November 2011)



http://russbuelt.net/
Stephan Russbült wurde 1966 in Rendsburg in Schleswig-Holstein geboren. Er absolvierte eine Lehre als Großhandelskaufmann und studierte dann an einer Fernuniversität BWL. Zurzeit lebt er mit seiner Frau und Kind in Breiholz, nahe dem Nordostseekanal und arbeitet als leitender Angestellter.
Sein größtes Hobby ist das Rollenspiel, das für ihn 1983 mit D&D begann und sich mittlerweile auch auf Cthulhu und Shadowrun erstreckt. Aus dem Rollenspiel erwuchs auch seine Leidenschaft, Geschichten zu Papier zu bringen.

24 Kommentare:

  1. Hallo

    Gestern hatte ich in der Buchhandlung das Buch in der Hand gehalten. Das Cover und der Titel sind doch recht anziehend. Aber nachdem ich den Klappentext gelesen habe war mir klar das dies kein Buch für mich sein wird, jetzt nach der Rezension bin ich noch glücklicher das ich die 14 € noch in meinem Portmonnaie spazieren führe. =)

    LG Sumpflicht

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  2. Anonym13.7.11

    Hallo,

    ich glaube, du hättest dich doch lieber dazu hinreißen lassen sollen, dass Buch weiter zu lesen. Ich muss dir in sofern Recht geben, dass der Dämon böse, brutal und unmenschlich ist. Das erwartet man aber auch von einem Dämon. Das keine Weiterentwickling der Charaktere stattfindet, kann ich ganz und gar nicht teilen. Es entwickelt sich gewaltig etwas, aber eben erst nach Seite 215 und vielleicht nicht nur auf der Seite des Dämons. Für mich ein ganz großartiges Buch.

    LG Twilight

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  3. Ich kenne den Roman auch und gebe Dir bei den Bedenken zur Altersfreigabe recht. "Dämonengold" würde ich trotz einfacher Sprache einem 12jährigen Kind nicht in die Hand geben, dafür gibt es zu viele Brutalitäten und von Baazlabeth bewirkte Todesfälle.

    Allerdings ist Baazlabeth ein Chaosdämon und ich habe es stimmig empfunden, dass der Autor das Naturell dieses Dämons aufrechterhält und er nicht im Verlauf des Romans weichgespült wird. Die weitere Entwicklung, insbesondere auch den weiteren Handlungsbogen um Lilith (die vermutlich auf S. 215 noch keien Erwähnung fand, oder?) fand ich durchaus interessant und spannend.

    Die Namensgebung hat mich übrigens nicht so irritiert wie Dich, da für mich Fantasynamen "unabhängig" von Herkunftsland des Autors oder Leser existieren.

    Viele Grüße!
    Natira

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  4. Hallo Ihrs,

    @Sumpflicht:
    Wenn man nicht vom Klappentext angefixt ist, sollte man meist die Finger davon lassen (es sei denn, das Buch kostet unter acht Euro *g*). Wenn da schon ein zwiespältiges Verhältnis herrscht, dann bessert es sich meist auch nicht.
    Aber hey, nichts anderes anstelle dieses Buches mitgenommen? Da staune ich! ;-)

    @Twilight:
    Willkommen im Blog! :)
    Ich habe ehrlich gesagt schon weiter gelesen, als ich es sonst tue (immer mindestens 100 Seiten) und wenn es da noch nicht gefunkt hat, dann wird das auch nichts mehr.
    Mit Weiterentwicklung meine ich auch nicht unbedingt, dass aus Sil ein "guter Mensch" werden soll, das wäre doch etwas unglaubwürdig. ;-) Aber mehr Tiefe in seinen - wie auch immer gearteten Gefühlen - hätte ich mir gewünscht. Aber wenn er vor eine langweilige Aufgabe nach der nächsten gestellt wird und wenn er eine klischeebeladene Figur nach der nächsten begegnet und eben dadurch leider die (un)witzigen Stellen nur zum augenverdrehen animieren ... dann ist das Fantasy-Vielleser-Herz enttäuscht ... oder auch einfach nur meines, wer weiß.
    Idee und Grundplot sind toll, das muss ich auch sagen. Ich hätte (nee, nicht bei so viel Euronen, aber sonst gerne) im Laden wohl zugegriffen, weil mich die Idee sehr anspricht. Aber ich musste nicht, das Buch ist überraschend reingeschneit, wofür ich trotz allem dankbar bin. So weiß ich bescheid und das Buch ist mittlerweile in sehr guten und lieben Händen, denen es sicher viel besser gefallen wird.

    @Natira:
    Dann sind wir uns ja bei dem Punkt einig. ;-)
    Was den Charakter des Dämons angeht, bitte auch siehe Twilight. Natürlich macht es keinen Sinn, einen Kuscheldämon aus Sil zu machen. Das ist mit Weiterentwicklung auch nicht gemeint.
    Lilith kenne ich nur aus anderen Rezis, die ich zwischendurch gelesen habe. Sie war dann mein Zugpferd. Wenn ein fades Ereignis nach dem nächsten abläuft und man nicht weiß, wohin das führen soll, hat man keine große Lust weiterzumachen. Als ich dann aber von einer Tochter des Herzogs las ... da wollte ich sie unbedingt kennenlernen. Aber sie kam und kam nicht und ich wollte einfach nicht weiterlesen.
    Ich finde übrigens nicht, dass es sich hier um typische oder generell um "Fantasynamen" handelt. Darum war ich ja so verwirrt. Denn ich denke, da sollte man eine Linie beibehalten. So wie auch bei uns am Namen zu erkennen ist, woher jemand stammt (Christian vs. Carlos), sollte das auch in Fantasyromanen deutlich werden, wenn mehr als ein Land in die Handlung involviert wird. Aber wie gesagt, hier gibts nicht so wirklich Fantasynamen. Und diese konfuse Mischung wirkt dann leider aufgesetzt.
    Nur eine Sache, die mir aufgefallen ist und die ich genannt habe, weil der Meinungsteil sonst so kurz ausgefallen wäre. ;-)

    LG
    Soleil

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  5. Was die Namen angeht, da bin ich wohl zu wenig im Fantasy-Genre unterwegs. Klar, bei HdR habe ich die Kontinuitäten bei den Namen der Elfen, Menschen etc. schon bemerkt ;) Was den Herzog angeht: Man erfährt später, dass er nicht freiwillig nach Brisenburg kam, sondern von seinem Onkel geschickt wurde. Das könnte eine Erklärung für seinen "fremdländischen" (in Bezug auf Brisenburg) Namen sein ;)

    Aber noch einmal kurz zur Charakterentwicklung.

    Um eines vorweg zu nehmen: Ich habe auch kein Problem damit, Bücher nach 100 Seiten (oder mehr) abzubrechen, wenn sie mich nerven oder ich sie als schlecht empfinde etc. Dafür ist die Zeit zu schade, in der ich andere Bücher entdecken kann. Wenn mich die Auflösung interessiert oder ich wissen will, wohin der Autor geht oder wie er etwas beendet, lese ich den Roman noch "quer". Ich sehe mich schon bei diesem "Querlesen" regelmäßig nicht in der Lage, _verbindlich_ Stellung zur Charakterentwicklung oder zum Spannungsverlauf zu nehmen, da ich den Text nur "scanne" und vielleicht auszugsweise lese.

    Wie löst Du das Problem?
    ("Davon lässt er auch den gesamten Roman über nicht ab, im von mir gelesenen Teil schon gar nicht. Das ist schade, denn ohne eine Entwicklung der Hauptfigur, reiht sich doch ziemlich fade ein Ereignis ans nächste, wie Perlen auf einer Kette. Jedoch führt das offensichtlich zu keinem spürbaren Ergebnis, kein Anzeichen für etwas in der Zukunft, auf das es sich lohnt zu warten...")
    Ich hatte Deine Rezension so verstanden, dass Du ab S. 215 endgültig aufgehört hattest?

    Viele Grüße!

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  6. Anonym13.7.11

    Hallo,

    ich habe mir die Liste an Namen noch einmal angesehen (kannte die gar nicht - toll, die im Buch ist nicht so umfangreich) und glaube es so zu verstehen, dass die "Höhergestellten" diesen englischen Touch haben und einfache Bürger Namen aus dem eher nordischen Mittelalter. Da aber ja erwähnt wird, dass die Stadt nicht von Menschenhand erbaut wurde, sondern nur im Laufe der Zeit bevölkert wurde, kann es durchaus angehen, dass sich das alles vermischt.
    Was diese Aufgaben angeht, die Baazlabeth gestellt wurden, sind sie keinesfalls wahllos aneinandergereiht. Den Personen, denen er begegnet erfüllen alle ihren Sinn und Zweck. Zwar helfen sie ihn nicht unbedingt alle, die 5000 GM zusammenzubekommen, doch Baazlabeths Aufgabe ist schließlich auch eine ganz andere. Ich finde es besonders gelungen, wie dies von langer Hand herbeigeführt wird. Es ist doch fantastisch, dass man auf Seite 215 noch nicht alles herausgefunden hat. Was gibt es Langweiligeres als alles schon vorherzusehen und jeder Überraschung beraubt zu sein. Hättest du weitergelesen, wäre dir vielleicht noch aufgefallen, dass sich alles wie kleine Bausteine zusammenfügt und zu einem tollen unerwarteten Ende kommt, dass auf den zweiten Teil hoffen lässt. Beim nächsten Mal nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen ;-).
    Für mich immer noch ein großartiges Buch !

    LG Twilight

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  7. Ja ich war Tapfer und habe ein Buchhandel verlassen ohne ein Buch zu kaufen. Das war das erste mal nach unendlich vielen Jahren. :P

    Weiß auch nicht wie ich das hinbekommen habe! =)

    Ich hatte aber auch schon ein paar Bücher dessen Klappentext mir nicht so zugesagt hat die mir aber dann sehr gut gefallen haben. Zum Thema Klappentext bin ich eh Zwiegespalten. Entweder geben sie so gut wie gar keine Auskunft oder sind Fehlerhaft.

    LG Sumpflicht

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  8. Hallo noch mal,

    @Natira:
    Ich habe das "richige" Lesen auf dieser Seite beendet und dann das Ende noch mal angelesen.
    Ich denke, dass das etwas mit Erfahrungswerten zu tun hat, die man sich im Laufe der Zeit so anlernt. Es gibt ja (professionelle) Rezischreiber, die lesen nur Anfang, Mitte und Ende und schreiben eine perfekte Meinung. Zu denen gehöre ich ganz sicher nicht, aber ich traue mir zu beurteilen zu können ob und was sich noch ändern könnte. Da ich viel mit Hobbyautoren arbeite ist das oft reiner Selbstschutz. ;-)
    In diesem speziellen Fall habe ich andere Meinungen gelesen und so viel erfahren. Auch über den zweiten Teil habe ich mich informiert und mir so eine Meinung "angemaßt".

    Dieser Roman hat meinen Geschmack nun leider nicht getroffen, aber ich wollte an dieser Stelle mal loswerden, dass ich es toll finde, wie sehr Ihr Euch dafür einsetzt! Auch, dass wir hier, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, eine tolle Diskussion darüber starten konnten.
    Und natürlich auch, dass offenbar doch jemand die Rezis hier liest. *gg*

    @Twilight:
    Schön zu sehen, dass offenbar doch Sinn hinter den Namen steckt! Nur schade, dass ich das (okok, gebe mich geschalgen, habe abgebrochen und -kann- es nicht wissen) so nicht herausgelesen habe.
    Ich habe das ebenfalls so gelesen, dass jeder Charakter, dem er begegnet etwas mit oder für ihn anstellen wird. Es zog sich nach meinem Geschmack aber leider doch. Vorhersehbarkeit ist eine Sache (mag ich auch nicht), aber im Dunkeln stehen eine ganz andere. Da kommen wir leider nicht mehr zusammen, aber wer weiß, vielleicht das nächste Mal ;-)
    Vielleicht hätte ich das alles auch "ausgehalten" wenn mir wenigstens Sil sympathischer gewesen wäre. Aber ich finde, so recht Tiefe hat er nicht und er hätte ruhig auch noch persönlicher (ich will an dieser Stele nicht sagen: menschlicher) charakterisiert werden können. Er ist zwar ein Dämon mit allem Drum und Dran, aber da geht doch immer noch was. ;) Auch sprachlich war es nicht so "mein Ding", auch wenn das angenehm zu lesen war.
    Wie gesagt, ist schon gut so insgesamt, sonst hätte ich nicht so weit gelesen. Aber mehr ging wirklich nicht.

    @Sumpflicht:
    *staunt*
    Das witzige an der Sache ist, dass ich am gleichen Tag einen Buchgutschein eingelöst und mit sechs neuen Büchern nach Hause gegangen bin ;-) Aber so ganz ohne ist ziemlich selten bei mir. Darum: Glückwunsch!!
    Klappentexte sollen verkaufen, nicht den Inhalt richtig/gut zusamen fassen. Da fällt man oft mal rein, wenn z.B. eine Liebesgeschichte angepriesen wird, die es (so) im Buch gar nicht gibt ...

    LG
    Soleil

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  9. Entschuldige, aber da muss ich einmal einspringen: "Es gibt ja (professionelle) Rezischreiber, die lesen nur Anfang, Mitte und Ende und schreiben eine perfekte Meinung."

    Ich weiß nicht, was für Leute du kennst, aber das ist kein professionelles Vorgehen, sondern Betrug am Auftraggeber und am Leser.

    Wenn jemand für eine Rezension, eine Expertise oder sonst einen Job bezahlt wird, für den er ein Buch lesen muss, dann sollte er seinen Job auch anständig machen!

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  10. Hui, immer langsam mit den jungen Kätzchen. ;-)
    Ich habe weder gesagt, dass ich solche Leute kenne, noch das es rechtens ist (natürlich auch jeweils nicht das Gegenteil). Das war nur eine Erwähnung, das es das gibt, völlig ohne Bewertung. Mir ist dabei auch unbehaglich zumute, darum steht bei mir immer dabei, wenn ich ein Buch nicht gesamt gelesen habe. ;-)
    Aber es gibt eben auch jene, die verdienen damit Geld und bei denen muss dann eine gewisse Menge an Meinungen zusammenkommen, sprich, sie müssen so und so viele Bücher lesen, um am Ende des Monats davon leben zu können. Aber ich denke doch, dass man das, wie auch beispielsweise das querlesen oder die Lesegeschwindigkeit, lernen kann.
    In letzter Zeit zwar nicht, aber vor einiger Zeit konnte man hier und da von solchen Fällen (meist allerdings ohne Namen und im Ausland) lesen. Auch in Deutschland kann ich mir das gut vorstellen. Ich meine mal gelesen zu haben, dass jemand für eine Sendung im TV nicht mehr genug Zeit gehabt und dann eben Anfang-Mitte-Ende gemacht hat. Niemand hats bemerkt.
    Ich glaube, es ist möglich und auch gängige Praxis - völlig unerheblich davon was wir oder generell jemand davon hält.

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  11. Ganz ehrlich, von so einer Argumentation fühle ich mich schon in meiner Berufsehre gekränkt und deshalb kann ich das nicht einfach so stehen lassen. Und ich fürchte, der Kommentar wird jetzt etwas länger. ;)

    “Ich habe weder gesagt, dass ich solche Leute kenne, noch das es rechtens ist (natürlich auch jeweils nicht das Gegenteil).“

    Stimmt, das hast du nicht gesagt, aber deine Aussage „Es gibt ja (professionelle) Rezischreiber, die lesen nur Anfang, Mitte und Ende und schreiben eine perfekte Meinung.“ klingt allein schon durch die Verwendung des Wortes „perfekt“ danach, als ob so ein Vorgehen in deinen Augen akzeptabel wäre. Und wenn du so eine Aussage in den Raum wirfst, dann gehe ich davon aus, dass du entweder Leute kennst, die so handeln, oder dass du konkrete Beispiele vor Augen hast, selbst wenn du diejenigen nicht persönlich kennst. Wenn das nicht so gemeint ist, dann solltest du vielleicht darüber nachdenken, diese Aussagen weniger wie Tatsachen als wie Gerüchte klingen zu lassen.

    „Aber es gibt eben auch jene, die verdienen damit Geld und bei denen muss dann eine gewisse Menge an Meinungen zusammenkommen, sprich, sie müssen so und so viele Bücher lesen, um am Ende des Monats davon leben zu können.“

    Ich kenne einige Leute, die für ihre Rezensionen, Expertisen usw. bezahlt werden – und nicht einen Menschen, der davon leben kann! In der Regel haben diese Menschen einen Voll- oder Teilzeitjob (in einem anderen Bereich), mit dem sie ihr Leben finanzieren, oder sie gehen neben diesen Rezensionen noch diversen andere (Schreib-)Tätigkeiten nach, so dass die Summe der kleinen Honorare zum Überleben ausreicht. Aber ausschließlich vom Rezensionsschreiben kann niemand, den ich kenne, leben.

    „Aber ich denke doch, dass man das, wie auch beispielsweise das querlesen oder die Lesegeschwindigkeit, lernen kann.“

    Ja, man kann lernen, schnell zu lesen, und man kann lernen, querzulesen, beides beherrsche ich ganz gut und es hat mir während meiner Zeit im Buchhandel mehr als gute Dienste geleistet. Aber das von dir beschriebene Vorgehen beinhaltet das Auslassen ganzer Passagen oder Kapitel – und ich wünsche jedem, der auf diese Weise eine Rezension schreiben sollte, dass er eine entscheidende Entwicklung verpasst und mit dieser Arbeitseinstellung heftig auf die Schnauze fällt!

    “In letzter Zeit zwar nicht, aber vor einiger Zeit konnte man hier und da von solchen Fällen (meist allerdings ohne Namen und im Ausland) lesen.“

    Entschuldige, aber so eine vage Aussage kann man meiner Meinung nach nicht für die Aufstellung einer Tatsache verwenden! Das klingt ja wie bei „X-Faktor“, wo am Ende Jonathan Frakes dem Zuschauer gegenüber behauptet, dass seine Geistergeschichte real ist, weil es so einen Bericht mal „Mitte der fünfziger Jahre in einer Zeitung im Mittleren Westen“ zu lesen gab … :D

    „Auch in Deutschland kann ich mir das gut vorstellen.“

    Aber du kannst es nicht belegen und kennst niemanden, der so handelt – und hast dementsprechend auch keine Basis für deine Behauptung? Es würde mich nämlich wirklich interessieren, ob du da einen konkreten Verdacht hast.

    „Ich meine mal gelesen zu haben, dass jemand für eine Sendung im TV nicht mehr genug Zeit gehabt und dann eben Anfang-Mitte-Ende gemacht hat. Niemand hats bemerkt.“

    Auch da frage ich mich, woher du das weißt, wenn es doch niemand bemerkt hat. Und in welchem Zusammenhang das passiert sein sollte … Außerdem sehe ich schon einen Unterschied zwischen einem 08/15-Moderator, bei dem ich davon ausgehe, dass Leute im Hintergrund für ihn die Recherchearbeit übernehmen, oder einem professionellen Rezensenten, der sich intensiv mit einem Buch, einem Autor und vielleicht sogar dessen Lebenswerk auseinandersetzen muss.

    “Ich glaube, es ist möglich und auch gängige Praxis - völlig unerheblich davon was wir oder generell jemand davon hält.“

    Das ändert nichts daran, dass solch ein Vorgehen in meinen Augen Betrug am Auftraggeber und am Leser ist.

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  12. "Auch, dass wir hier, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, eine tolle Diskussion darüber starten konnten..."
    Wir wollen ja nicht spoilern *lach*

    "Ich habe das "richige" Lesen auf dieser Seite beendet und dann das Ende noch mal angelesen. Ich denke, dass das etwas mit Erfahrungswerten zu tun hat, die man sich im Laufe der Zeit so anlernt."

    Ich gestehe, dass mich das nicht überzeugt, da doch jeder Roman ein Unikat ist. Selbst wenn plagiert oder persifliert wird, gibt es ja persönliche Noten.

    "In diesem speziellen Fall habe ich andere Meinungen gelesen und so viel erfahren. Auch über den zweiten Teil habe ich mich informiert und mir so eine Meinung "angemaßt"..."

    Wenn ich einen Roman gelesen habe und meine Nachlese im Großen und Ganzen steht, sehe ich mir auch andere Meinungen zu dem speziellen Buch an. Klar kommt es auch vor, dass ich meine Nachlese noch einmal ergänze: Weil ich einige Aspekte völlig übersehen habe - und warum das wohl so wahr *g* - oder dass ich etwas genauso sehe oder halt nicht. Auch wenn ich "quergelesen" habe, mache ich das. Schon allein um zu sehen, ob nur ich so angenervt von dem speziellen Werk war oder die Sprache so furchtbar fand. Manchmal passt meine Stimmung nicht zu dem Thema, manchmal mein Humor nicht zu dem des Autors etc. und machmal kommt alles zusammen ;)

    Aus dem Anlesen, dem "Querlesen" und Meinungen anderer Leser, die den konkreten Roman möglicherweise ganz anders aufgenommen haben, Erfahrungswerte zu bilden und daraus eine verbindliche Rezension zu erstellen, behagt mir nicht. Ich werde wie bislang praktiziert fortfahren und zu quergelesenen/abgebrochenen Bücher entweder gar keine Nachlese einstellen oder mich in Bezug auf Spannungs-/Charakterverlauf etc. nicht festlegen, sondern mehr auf Sprache/Syntax u.ä. eingehen.

    Was das Thema professionelle Rezensenten und deren mögliche Praktiken angeht:
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nur vom Rezensionsschreiben leben kann. Allerdings kann ich das auch nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, was ein professioneller Rezensent pro Rezension erhält. Jedenfalls sehe ich es wie Winterkatze -

    "Wenn jemand für eine Rezension, eine Expertise oder sonst einen Job bezahlt wird, für den er ein Buch lesen muss, dann sollte er seinen Job auch anständig machen!"

    Oh, das wurde ja ein etwas längerer Kommentar ;)

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  13. Hallo Ihr zwei,

    kurze Erklärung:
    Das Buch ist ungefragt bei mir reingeschneit und es gehört für mich dazu, dann auch eine Rezi zu schreiben. Hätte ich das Buch nun für Wunder wie bekloppt gehalten, hätte ich den Verlag angeschrieben und ausgemacht, dass ich -keine- Meinung formuliere. Aber das tat ich nicht und wollte lediglich darlegen, warum ICH aufgehört habe, weiterzulesen, denn es kann ja immer sein (und so ist es ja auch gekommen ;-)), dass andere das anders sehen.
    Das sich jemand an einem einzigen Satz aufhängt und das ebenfalls in einem Kommentar, damit habe ich nicht gerechnet (und ja, es geht mir auf'n Keks *g*). Wenn es Euch so sehr stört, dann kann ich den Satz in der Rezi auch rausnehmen und denke ihn mir fortan nur. ;-)

    Außerdem glaube ich, dass das wirklich Erfahrungswerte sind, die man sich aneigenen kann. Wer (mit Zeit und Geduld) gelernt hat mit Worten umzugehen, wird eine brauchbare bis perfekte (hätte ich nur ein anderes Wort geschrieben) Rezi schreiben, auch wenn er das Buch nicht gesamt gelesen hat.
    Trotz aller Individualität gibt es so Grundstrukturen, die sind immer gleich. Und derjenige hat ja nicht Nichts gelesen, sondern Anfang, Mitte und Ende. Kann also zur Sprache ebenfalls was sagen usw.
    Wie wir das finden und beurteilen ist eine völlig andere Sache.
    Ich bin übrigens wie Ihr der Ansicht, dass man das nicht tun oder eben offen darlegen sollte.
    Und für mich ist eben abzusehen gewesen, dass sich der Dämon nicht ändert (Bitte den vorangehenden Satz beachten!!) bzw. plötzlich nach Seite 215 mit unheimlich viel Tiefe oder supertollen Nebencharakteren oder X geschrieben wird. War ja - in meinen Subjektiven Augen - vorher auch nicht so.
    Zu einem Ergebnis hat es nicht geführt, das habe ich ja selbst noch gelesen, soll heißen es gab keine Andeutungen, wohin das alles mal führen soll und ob überhaupt. Das ist auch kein Taschenbuch, sondern ein "großes" und da sind 215 Seiten schon ziemlich viel.
    Meine Meinung steht übrigens immer fest, ehe ich eine Rezension schreibe, diese haben, wenn man regelmäßig bei mir reinschaut auch immer den gleichen Grundaufbau. Ob ich da jetzt vor oder nach dem Aufschreiben andere Meinungen lese oder nicht, bleibt sich völlig egal. Für so erfahren - und ich machte das nun schon ziemlich viele Jahre - halte ich mich.

    Den Rest habe ich grad nicht mehr so im Kopf, finde aber ohnehin, dass wir jetzt erst einmal eine Nacht darüber schlafen sollten, weil wir, so mein Gefühl, gerade an den Punkt kommen, wo wir uns missverstehen, egal ob wir eigentlich einer Meinung sind oder nicht. ;-)
    Darum schlaft gut und süße Träume.

    LG
    Soleil

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  14. Guten Morgen, Soleil!

    Auch auf die Gefahr hin, Dich zu nerven ;):

    Da Du Deine Rezension online gestellt hast, wird "jemand" - in _diesem Zusammenhang_ gehe ich davon aus, dass Du mich meinst, oder? Ich nehme es jedenfalls auf meine Kappe *g*- sich auch zu Details Deiner Meinung äußern können. Es ging mir auch nicht nur um einen "einzigen Satz" (der Dämon lasst davon auch nicht ab), wie Du meinen Kommentaren entnehmen kannst.

    Um mal kurz zu rekapitulieren:
    In Deiner Rezension zu "Dämonengold" erklärst Du, den Roman nur bis S. 216 (also nicht einmal die Hälfte) gelesen zu haben und monierst neben der Namensgebung (Kohärenz) die Entwicklung des Hauptcharakters _und_ der Geschichte an sich - und zwar bis zum Ende des Romans.

    Auf meine konkrete Nachfrage im Kommentar, wie Du dieses Problem - Abbruch/Querlesen, verbindliche Meinungsäußerung zu Charakteren und Handlung - löst, hast Du mir geantwortet, dass Du "Dämonengold" zunächst bis S. 216 ganz und zusätzlich das Ende an-gelesen hast; außerdem hast Du darauf hingewiesen, dass die Meinungsbildung auch mit über die Zeit angelernten "Erfahrungswerten" zu tun hat (was Du in dem letzten Kommentar noch einmal bekräftigst). Im konkreten Fall hättest Du zusätzlich andere Meinungen gelesen und die Info zum zweiten Teil.
    Deine Antwort vermittelt mir, dass Du - zumindest in diesem konkreten Fall - auf diesen Grundlagen (Teillesen, andere Leserstimmen, Fortsetzung) und aufgrund angeeigneter entsprechender Erfahrungswerte Deine verbindliche Rezensionsmeinung, wie sie eingestellt ist (also mit Kritik zu der Fortentwicklung von Charakteren und Handlung) gebildet hast.

    Derzeit sehe ich nicht, wo ich Dich missverstanden habe.
    Mich überzeugt es nur - weiterhin - nicht.

    Was den konkreten Fall angeht: Durch das Halblesen und dem Anlesen des Endes ist Dir mindestens eine wesentliche Figur noch nicht begegnet und mindestens drei für den Fortgang (auch im zweiten Teil) wichtige Ereignisse sind Dir nicht bekannt.
    Es mag sein, dass Du auch nach dem Rest des Romans an Deiner Meinung festgehalten hättest - möglicherweise aber auch nicht. Vor diesen gesamten Hintergründen finde ich dann die verbindliche Beurteilung in Deiner eingestellten Rezension nicht gerechtfertigt und nicht in Ordnung.

    Viele Grüße!

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  15. Mir persönlich ist es eigentlich gleichgültig, ob dieses Buch ein Rezensionsexemplar war und wie du deine Rezension dazu aufbaust. Dein Blog, deine Besprechung. Deswegen habe ich mich auch nicht zu deiner Rezension geäußert, sondern mich ausschließlich auf deinen Satz im Kommentar bezogen, in dem du behauptest, dass "professionelle" Rezischreiber eine perfekte Rezension zustande bringen, obwohl sie nur Teile eines Buches gelesen haben.

    Mir ist egal, ob dir das auf den Keks geht oder nicht, ich kann diese Ansicht nicht teilen und nehme solche Aussagen persönlich, weil ich eben zu viele Leute kenne, die professionell über Bücher schreiben und damit Geld verdienen, und auch selber zu diesen Leuten gehöre.

    Natürlich gibt es gewisse Grundstrukturen, die man immer wiederfindet. Kein Autor erfindet heutzutage noch das Schreiben neu. Aber das ändert nichts daran, dass man ein Buch erst dann professionell und detailliert beurteilen kann, wenn man es vollständig und aufmerksam gelesen hat! Das ist meine Ansicht, dabei bleibe ich - und mehr gibt es wohl nicht dazu zu sagen.

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  16. Hallo Mädels,

    schade, da hat die Nacht wohl nicht viel gebracht. Also erstmal: Mich nervt keiner ;-) Und das mit dem Keks war auch eher witzig gemeint, ist nur leider nicht angekommen.
    Trotzdem muss ich sagen, dass ich in beiden Fällen finde, dass dies ab einem gewissen Zeitpunkt eindeutig nicht mehr hierher, sondern in eine E-Mail gehört hätte.
    Was eine eher unbedachte Äußerung (über die man zunächst gar nicht so nachgedacht hat) für Wellen schlagen kann, hat man an diversen Beispielen in der letzten Zeit (z.B. Trishia Telep) gesehen. In einem persönlichen Face-to-Face Gespräch kann man so etwas leicht klar stellen, auf diese Art und Weise redet man sich leider nur immer tiefer und tiefer rein und andere (ganz allgemein gemeint, das hier werden, dabin ich mir sicher, noch einige andere mitlesen) verstehen, was sie eben wollen oder eben aufgrund von weiteren missverständlichen Buchstabenreihen irgendwie gar nichts mehr, bis auch der Ursprungsautor nicht mehr weiß, was er noch tun soll.

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  17. @Natira:
    Ich bin mir grad unsicher, woher Du das "jemand" geholt hast, aber wenn ich eine Rezi online stelle, dann weiß ich ja nicht, ob und wer etwas dazu schreiben wird. Also ist damit wirklich "jemand" ganz allgemein gemeint, denke ich.
    Was den einen Satz betrifft, so gibt es dazu einen Vorläufer, auf den sich dieser bezog:
    "Baazlabeth ist ein Dämon wie er im Buche steht, grausam, gemein und blutrünstig. Davon lässt er auch den gesamten Roman über nicht ab, im von mir gelesenen Teil schon gar nicht."
    Wird er am Ende wirklich ... na sagen wir zu einem richtigen Menschen oder zu einem Loverboy oder zu einem mitfühlenden, sanften Wesen? Nein oder? Insofern ist die Aussage doch nicht falsch?
    Und weiterhin schrieb ich ja gestern schon:
    "Und für mich ist eben abzusehen gewesen, dass sich der Dämon nicht ändert (...) bzw. plötzlich nach Seite 215 mit unheimlich viel Tiefe oder supertollen Nebencharakteren oder X geschrieben wird. War ja - in meinen Subjektiven Augen - vorher auch nicht so."
    Da spielt es einfach keine Rolle ob jetzt noch eine oder zwei oder hundert weitere Figuren aufgetaucht wären.
    Es hätte auch in der Handlung nichts geändert, selbst wenn jetzt beispielsweise noch ein Raumschiff gelandet wäre oder sonst etwas völlig Unvorhergesehenes. Dazu schrieb ich: "Jedoch führt das offensichtlich zu keinem spürbaren Ergebnis, kein Anzeichen für etwas in der Zukunft, auf das es sich lohnt zu warten."
    In den 215 Seiten ist das auf jeden Fall so gewesen, da gibt es keine Anzeichen dafür, dass da etwas kommen könnte, auf das es sich lohnt zu warten. Natürlich kann es sein, dass dann ab Seite 300 plötzlich alles anders ist und weiß ich was. Aber ich habe das Buch abgebrochen! Hätte ich jetzt in der Rezi behauptet, dass ich das Buch gesamt gelesen habe und dann finde, dass ... könnte ich Deine Einwände verstehen, aber ich abe klar gesagt, dass ich das Buch nicht komplett gelesen habe.
    Weil es das alles bis zu diesen Seiten eben gerade nicht gab. Und wer liest denn schon ein Buch, das ihm nicht so zusagt immer weiter und immer weiter, nur weil es sein könnte, dass ...? Wenn der Autor es bis dahin nicht hat rauskitzeln können, macht das auch nach dem Zeitpunkt wo man aufhört nicht viel Sinn (es sei denn es ist Seite 3).
    Vielleicht hätte ich auch deutlich schreiben sollen "für mich hat/hätte sich nichts geändert", vielleicht hat es dann einfach an der Formulierung gelegen. Aber ich denke mal, dass das eigentlich logisch ist, da ja auch die andere Meinung von mir und aus meiner persönlichen Sicht geschrieben wurde. Wenn ich also finde das die Figuren bissl oberflächlich, wenn auch nicht uninteressant sind oder X, dann werde ich auch hundert Seiten weiter und mit fünf neuen Figuren nichts anderes bewerten, denn warum sollten die plötzlich mit sehr viel Tiefe oder was auch immer geschrieben sein?
    Bin ich wirklich so unverständlich?
    Es tut mir leid, dass Du Dich herausgefordert fühlst, weil ich das Buch nicht mochte, das Dir gefallen hat. Ich habe dargelegt warum und alles, was ich jetzt noch sagen könnte, habe ich eigentlich schon gesagt.

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  18. @Winterkatze:
    Mir ist durchaus klar, was Du mir sagen willst. Das habe ich übrigens auch schon beim ersten Mal verstanden. ;-)
    Allerdings kann niemand für 100% der in diesem Beruf (ob man davon nun leben kann oder nicht) arbeitenden Leuten die Hand ins Feuer legen. Es ist aber schön zu sehen, dass der Großteil es da sehr genau nimmt!
    Trotzdem verstehe ich nicht, dass Du meinst, dass jemand einen Text nicht beurteilen kann, wenn er nur Teile davon gelesen hat. Das hat ja ersteinmal nichts damit zu tun, dass man es aus moralischen Gründen nicht tun sollte (und tun darf), wenn der Auftraggeber das so bezahlt.
    Es gibt ja genug weitere/ähnliche Berufsbilder die machen genau das den ganzen Tag.
    Da wir aber offenbar beide keine Lust mehr haben, das weiter auszudiskutieren und es wirklich nicht mehr dazu zu sagen gibt (obwohl wir einer Meinung sind, das ist für mich das Unverständliche daran), lassen wir es doch dabei. Schade, dass wir das nicht bei einer Tasse Tee klären konnten, da wäre es sicher nie so weit gekommen.

    Wünsch Euch was.
    LG
    Soleil

    PS: Ich wollte es ja schon immer wissen, jetzt tu ich es: "Ihr Kommentar darf höchstens 4.096 Zeichen umfassen-Code kann nicht übernommen werden." ;-)

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  19. Anonym15.7.11

    Wow,

    heute Mittag bekam ich drei Google Alert Anzeigen in meinem Postfach. Obwohl ich eher keine Rezis lese, hat mich dennoch interessiert, was man so "Dringendes" über Dämonengold schreibt. Hätte schließlich sein können, dass ich bereits in den Bestsellerlisten geführt werde oder das Buch öffentlich auf dem Marktplatz einer Großstadt verbrannt wird.
    Anscheinend traf beides nicht zu.

    @Soleil
    Ich finde es natürlich schade, dass du Dämonengold nicht mochtest, doch irgendwie hätte ich dir das auch schon prophezeien können, wenn ich so durch deine, in diesem Blog angegebenen, Lieblingsbücher stöbere. Geschmäcker sind eben verschieden und so soll es auch sein. In einem Punkt muss ich den anderen Mitschreibern aber Recht geben. Eine Rezi sollte man nur erstellen, wenn man das Buch auch gelesen hat. Ob Baazlabeth nun trotz seiner durchgehend beschriebenen Gedankenwelt und der 100% Teilnahme am Geschehen nun Tiefgang besitzt oder nicht, möchte ich lieber anderen zur Bewertung überlassen. Auch die Frage nach der Entwicklung oder irgendwelchen Ereignissen, die auf Seite 250 immer noch nicht eingetreten sind, möchte ich aus dem Wege gehen - doch mit Sicherheit schreibe ich keinen zweiten Teil, wenn in dem ersten schon nichts Wegweisendes passiert ist.
    Sicherlich ist auch mein Art von Humor nicht etwas für jedermann und manchmal vielleicht etwas grenzwertig. Ich bitte das zu entschuldigen, doch das ist eine Art von Selbstschutz, weil ich auf meinen Geburtstagen nicht mehr als zehn Personen unterbekomme. ;-)
    Dennoch danke ich dir für die Rezi, vielleicht fällt sie ja bei einem meiner andere Bücher besser aus.

    PS. Ich liebe diese Rezension und die Kommentare. Ich werde sie mir ausdrucken und an die Pinnwand heften. So etwas liest man nicht alle Tage.

    Grüße aus Husum

    Stephan Russbült
    Autor von Dämonengold

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  20. Hallo Soleil!

    Ich habe mir noch einmal Deine Rezension und unsere nachfolgend ausgetauschten Kommentare angesehen, die zu meiner Replik vom 15.07.2011 führten.

    Um Deine Frage zu beantworten: Ich empfand Deine Rezension, aber besonders Deine Antwort auf meine Frage vom 13.07.2011 nicht missverständlich. Auf diese für mich klare Aussage habe ich am 15.07.2011 reagiert.

    Und ich bin nicht der Ansicht, dass mein Kommentar vom 15.07.2011 in eine Mail gehört hätte statt auf dieses Blog (gleiches nehme ich - da von Dir offen moniert - auch für diesen Kommentar in Anspruch).

    Mein Kommentar vom 15.07.2011 folgte auf unseren vorher _offen_ hier geführten Austausch zum Thema verbindliche Bewertung von Büchern bei Abbruch/Querlesen im Allgemeinen und zu "Dämonengold" im Besonderen, außerdem natürlich auch zu Deiner _öffentlich_ eingestellten Rezension dieses Romans. Die Replik vom 15.07.2011 ist sowohl meine Entgegnung auf Deine Erklärung vom 14.07.2011 als auch meine Meinung zu Deiner Bewertung von "Dämonengold" _unter Berücksichtigung der nachfolgenden Kommentare_, wobei ich mich um sachliche Darlegung und Ableitung meiner Ansicht bemüht habe.

    Ich frage mich daher in diesem Zusammenhang, welchen Zeitpunkt Du mit "ab einem gewissen Zeitpunkt" meinst.

    Um noch kurz auf die Frage nach "jemand" einzugehen. Du hattest am 14.07.2011 geschrieben:
    "Das sich jemand an einem einzigen Satz aufhängt und das ebenfalls in einem Kommentar, damit habe ich nicht gerechnet..."
    Der Satz bezieht sich nach meinem Verständnis auf einen der Kommentatoren zu diesem Post. Mit diesem "jemand" hatte ich michangesprochen gefühlt, da ich vorab einzelne Deiner Sätze zitiert hatte. Mein anscheinender Irrtum (und Deine nachfolgende Unsicherheit)wären durch Namensnennung in Deinem Kommentar vermeidbar gewesen.

    Viele Grüße!

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  21. Hallo Stephan Russbült,

    erst einmal herzlich Willkommen im Blog!
    Ich lese seit etwa zwanzig Jahren Fantasy, bin damit praktisch auch groß geworden und erst seit etwa fünf/sechs Jahren lese ich zusätzlich Liebesromane und Paranormals. Ich kann die Genres gut voneinander trennen und traue mir zu, sie konstruktiv zu bewerten. Allerdings erlebe ich es leider immer wieder, dass mir nachgesagt wird, dass ich Fantasy nicht recht einschätzen kann, weil ich auch "so Frauenzeugs" lese. Schade, aber nicht zu ändern.
    Ich bin nicht der Meinung, dass man ein Buch gesamt gelesen haben muss, um die Gründe darzulegen, weshalb man es abgebrochen hat. Das kann für eventuelle Leser oder einfach nur jene, die interessiert, was ich zu einem Buch, das sie selbst gelesen haben oder lesen wollen, meine auch hilfreich sein.
    Leider muss ich einräumen, dass bewusster Satz sehr missverständlich ausgedrückt war und es nun so wirkt, als bezöge ich mich in der gesamten Rezi auf alle 560 Seiten, statt der von mir gelesenen 215. Ich habe auch schon überlegt ihn zu ändern, allerdings könnte man dann der Diskussion hier nicht mehr so gut folgen; da heißt es abzuwägen und ich habe mich noch nicht recht entschließen können, mich für eine der beiden Optionen zu entscheiden.
    Für meine Meinung werde ich mich nicht entschuldigen, ebenfalls nicht erneut alles dreifach begründen - da spare ich uns allen einfach etwas Zeit. ;-)
    Mich hat der Anfang des Romans nun leider nicht begeistern können, wenngleich ich ihn auch nicht schlecht fand (ich dachte eigentlich, das wäre in der Rezension herausgekommen), aber es gibt sicher unzähle andere Leser, denen "Dämonengold" sicher sehr gut gefallen hat und wird.

    LG
    Soleil

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  22. Hallo Natira,

    zu "jemand": Da gilt wirklich das, was ich vorangehend schon sagte. Ich weiß nicht ob und wer die Rezension lesen und/oder kommentieren wird, es war also nicht auf einen der Kommentatoren bezogen, sondern allgemein gemeint.
    Der Rest zeigt eigentlich deutlich was ich meinte. Wir sind an der Stelle: Du hast gesagt, nein Du hast gesagt, Quatsch, das hast doch Du gesagt ... angekommen. Das ist für beide Parteien irgenwann nur noch peinlich und gehört allein dadurch nicht in öffentliche Augen. ;-)
    Weiterhin hatte ich das Gefühl, dass es "irgendwann" (ich habe einfach keine Lust nochmal alles zu lesen, wir haben ja bald einen eigenen Roman zusammen) nicht mehr nur um die Rezension/ die darin vertretene Meinung ging, sondern um meine Person.
    Ich kann nur noch einmal wiederholen, dass ich Deine Meinung verstanden habe und nicht nur toleriere, sondern auch akzeptiere. Leider habe ich mich missverständlich ausgedrückt und muss dafür nun die Konsequenzen tragen.
    In der nächsten Woche wird es eine weitere Rezension geben, die ein Buch behandelt, das ich abgebrochen habe. Die Rezi ist allerdings schon seit etwa anderthalb Wochen fertig. Was auch gut so ist, denn das einzige wozu so eine fruchtlose Diskussion führen kann ist, dass mir ersteinmal gründlich die Lust aufs Rezi schreiben - und zudem noch bei einem deutschen Autor - vergangen ist.


    LG
    Soleil

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  23. Hallo Soleil!

    Wenn Du Dich persönlich von mir angegriffen gefühlt hast, tut es mir leid. Das war nicht meine Absicht und ebenso nicht, Dir (hoffentlich nur) zeitweilig die Lust am Rezensieren zu nehmen.

    Wie ich früher schon sagte, breche ich ebenso wie Du Bücher ab, die mich nerven oder mir nicht gefallen. Vorstehend ging es nach meinem Verständnis um die Frage, ob man einen Lese-Abbruch begründet oder eine Rezension zu dem abgebrochenen Buch schreibt. Mit dem Rezensionsbegriff assoziiere ich eine verbindliche Bewertung, die für mich mit vollständiger Kenntnisnahme des Buches einhergeht. Aber das haben wir in der vorhergehenden Diskussion ja schon ausführlich besprochen. ;)

    Viele Grüße
    Natira

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  24. Ich glaube, dann haben wir einfach aneinander vorbei geredet. Ich würde auch niemals eine Rezension zu einem Buch schreiben, dass ich nicht komplett gelesen habe. Darum war ich auch etwas verwirrt, weil ich oben klar angegeben habe, dass ich das Buch und wo abgebrochen habe.
    Ein anderer Begriff für einen Text, in dem ein Leseabbruch dargestellt wird, fällt mir allerdings nicht ein.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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