Mittwoch, 24. Juni 2009

Mein glamouröses Doppelleben - Holly McQueen



Isabel Bookbinder arbeitet bei einem kleinen Faltblatt und misst dort die Längen der Artikel in den großen Zeitungen. Mit einem Lineal. (Anm. Soleil: Den Job gibt es offenbar wirklich!) Sie träumt davon, eines Tages einen großen Bestseller zu schreiben und quasi über Nacht reich und berühmt zu werden. Nur ist das mit dem Schreiben so eine Sache ...
Vom großen Traum zum Endprodukt braucht es eben doch noch einiges, das sich irgendwie nicht wirklich umgehen lässt. Doch Isabel scheint das nicht richtig zu realisieren, sie gibt in Verwandtschaft und Freundeskreis damit an, einen Bestseller zu schreiben, kauft sich - ganz wichtig - ein teures Notizbuch und wählt schon mal das passende Outfit aus.
Eines Tages erkrankt ihr Chef und sie soll eine Email für ihn weiterleiten. Leider erwischt sie die falsche und seine geheimen Sexpraktiken stehen am nächsten Morgen in der Zeitung. Als wäre das nicht schon schlimm genug, ist er auch noch der Ehemann einer bekannten Politikerin - mit der er schon seit Jahren nicht mehr intim war. Sie bekommt das alles leider erst verspätet mit, da sie auf der Hochzeit ihres Bruders weilt. Dort taucht auch ihre Erzfeindin und Rivalin Gina auf und zwar am Arm von Joe Madison, einem verflucht gutaussehenden und erfolgreichen Literaturagenten. Gina hat einen Roman geschrieben ...
Durch mehr Glück als Verstand findet sie einen neuen Job bei Katriona de Montfort einer sehr berühmten Kinderbuchautorin, die genauso lebt, wie Isabel sich das wünscht. 'Persönliche Assistentin' klingt doch gut. Aber auch das ist nicht so einfach, vor allem, wenn die Chefin ein schreckliches Geheimnis hütet.
Auf einer Party lernt sie dann Will kennen, den Bruder Joes. Der sieht auch verdammt gut aus, aber er ist eben nicht Joe selbst ...


Na toll, noch 'ne Hohlbirne. Als hätten wir nicht schon genug davon in der Chick Lit, reiht sich nun auch Isabel Bookbinder brav in die Schlange mit ein. Wohlwollende Kritiker nennen sie "naiv", selbst im Buch bekommt sie von Katriona dies auf ihren Visitenkarten bescheinigt. Ich nenne es dumm wie Brot.
Nun, sie ist mir nicht so unsympathisch gewesen. Und ich habe das Buch gerne und schnell ausgelesen. Aber über so eine Person kann ich nun einmal leider nur den Kopf schütteln.
Doch von vorn. Mit dem Buch habe ich schon einige Zeit geliebäugelt, was vor allem an Cover und Preis lag. Und als ich dann noch im Büchermagazin las, dass dieses Buch zu den Favoriten des Teams zählt - und die sind ja extrem wählerisch - habe ich es gleich gekauft. Zwar hatte ich auch einige Zweifel, da das Büchermagzin Literatur dieser Art eher... nein es hat sie nie dabei. Ich frage mich, ob es das einzige Buch des Genres war, das gelesen worden ist.
Isabel ist auf jeden Fall als Charakter gut gelungen, diese Überzeichnung war sicherlich Absicht. Die vielen Emails, die sie schreibt (und deren Betreffzeilen) sorgen für viel Komik, der lockere Stil für viel Unterhaltung. Realität und Phantasie Isabels sind gundverschieden, womit sich auch der Titel erklärt. Dennoch hat die junge Frau mehr Glück als Verstand. Bei den männlichen Personen, allen voran Joe und Will hapert es, die sind mir zu weich und schattenhaft gezeichnet. Der Kuss am Ende (mit wem wird nicht verraten ;) ) überraschend gefühllos. Da hätte ich mir mehr Intensität gewünscht.
Natürlich sehe ich, was dem Buch zum Bestsellerstatus verhelfen wird, wenn es den nicht schon hat. Das Thema "Junge Frau in langweiligem Job, mit blödem Freund, träumt von der ganz großen Karriere" spricht sicher viele Leser an. Angeblich hat allein in Deutschland jeder Fünfte einen fertigen Roman in der Schublade.
Isabels Leben ändert sich rasant, praktisch über Nacht. Dazu bekommt sie natürlich auch einen bösen Gegenpart in Gina. Die allerdings tritt so gut wie nie auf. Der Wortwechsel auf der Hochzeit hat mir gefallen, davon hätte Holly McQueen (klaro: ein Pseudonym!) ruhig noch viel mehr einbauen dürfen. Dieses Buch hat mir gut gefallen, aber ich warne wieder alle, die diese ganzen Hohlbirnen nicht abkönnen. Man möchte sie am liebsten erwürgen ...
Wenn es nicht so unterhaltsam geschrieben wäre, ich hätte nicht zuende gelesen.



2 Kommentare:

  1. Ich bin hin und hergerissen, ob ich mir das Buch (auf Englisch) bestellen soll. Shopaholic mag ich ja sehr gerne, von daher könnte das was für mich sein. Allerdings, wenn die Prota sooo naiv/hohl ist... Hm. Mal schauen, wenn ich günstig dran komme, werde ich es wohl mal wagen.

    LG,
    Nina

    PS: Das deutsche Cover finde ich total schrecklich.

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  2. Hallo Nina,

    gute Idee, mal die anderen Cover anzusehen. Mhm. Na ja, dieses hier zieht zumindest die Blicke auf sich *g*
    Die Bücher sind immer Geschmackssache, mir gefiel Shopaholic nicht, Dir schon ... so ist das leben *g* genau weiß Du es erst, wenn Du es gelesen hast. :)
    Hohl ist gar kein Ausdruck!
    Mein Buch ist leider schon weg, sonst hätte ich es Dir angeboten.

    LG
    Soleil

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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