Sonntag, 17. Mai 2009

Sternwanderer – Neil Gaiman




Der kleine Ort Wall liegt in England und unweit davon erhebt sich ein großer Steinwall, der dem Dörfchen den Namen verliehen hat. Dieser bildet die Grenze zu einer anderen Welt. Es gibt eine kleine Öffnung, vor der stets eine Wache postiert ist, die nur einmal alle neun Jahre abgezogen wird, wenn ein großer Jahrmarkt stattfindet.
Zu diesem trifft Dunstan Thorne eine geheimnisvolle junge Frau, die mit einer offensichtlichen Hexe und Zauberin reist, sogar deren Sklavin ist. Sie verbringen eine intensive Liebesnacht miteinander, die nicht ohne Folgen bleibt.
Tristan Thorne wächst bei seinem Vater und seiner Stiefmutter auf und ist heimlich verliebt in Victoria. Nicht die Königin, aber das hübscheste Mädchen im Dorf. Sie ist eher oberflächlich, liebäugelt mit Tristans Arbeitgeber, statt mit ihm oder einem der anderen jungen Männer. Aus einer Laune heraus verspricht sie ihm einen Kuss und ihre Hand zur Ehe, wenn er ihr den vom Himmel gefallenen Stern bringt, den sie auf dem Nachhauseweg am Horizont sehen. Tristan denkt natürlich, sie meint das ernst und macht sich auf den Weg über die Steinmauer ins magische Reich.
Inzwischen liegt in der Festung Stormhold der einundachtzigste Lord der Festung im Sterben. Neben seinem Bett stehen alle seine Söhne aufgereiht. Die lebenden und die toten. Sie (die Lebenden) trachten nämlich danach, der zweiundachtzigste Lord zu werden und vergiften sich gern gegenseitig oder stoßen sich einen Felsen hinab. Der alte Lord will aber nur den zu seinem Nachfolger machen, der ihm den vom Himmel gefallenen Stern bringt und so seine Nachfolge sichert.
Weiterhin leben in einer verwahrlosten Hütte drei alte Frauen, die sich als Hexen herausstellen. Sie benötigen den vom Himmel gefallenen Stern, um ihre einstige Jugend und Macht wiederherzustellen. Eine von ihnen wird für kurze Zeit mit der allerletzten Kraft, die sie besitzen, jung und schön gemacht, damit sie sich auf die Suche begeben kann.
Dennoch ist es Tristan, der den Stern als Erster findet und nicht schlecht staunt, als der sich als junges Mädchen herausstellt. Er nimmt sie, die sich am Fuß verletzt hat, mit, um sie seiner Angebeteten zu zeigen. Dabei werden beide sowohl von der Hexe, die einst eine große und mächtige Königin war und den letzten Söhnen von Lord Stormhold verfolgt.
Aber nicht nur diese machen ihrem Plan einen Strich durch die Rechnung. Da blühen Gefühle zwischen ihnen auf ...


Mir hat das Buch gut gefallen. Meine Motivation es zu kaufen waren Cover und Preis. Aufgrund des Klappentextes hätte ich es wohl nicht angeschafft, zwei Sätze sind einfach zu wenig und ob es nun verfilmt wurde oder nicht, ist fürs lesen auch unerheblich.
Das Cover ist auf den ersten Blick sehr düster, besitzt aber dennoch viel Charme. Vor allem gefallen mir die dreidimensional angelegten Buchstaben. Das Zusatzmaterial war für mich zunächst uninteressant, aber nachdem mir das Buch gefallen hat, las ich sehr gern etwas über den Autor und persönliche Worte von ihm zu Wall.
Inhaltlich hat mich schon der Prolog überzeugt. Zunächst war ich zwar etwas verwirrt, da dieser sich ja um Tristans Eltern dreht und auf den Klappentext nur etwas von einem „jungen Mann“ steht, aber das überwindet man schnell.
Etwas dieser Art habe ich noch nicht gelesen. Die Grundgeschichte ist eigentlich total langweilig, so viele Dinge geschehen nicht und wenn, sind sie sehr vorhersehbar. Aber Gaiman überzeugt durch seine Art der Darstellung, die Genauigkeit und den Charme. Einige Ideen haben mich zum schmunzeln gebracht, andere zum seufzen. Und das ist das, was das Besondere des Romans ausmacht, dass man fühlt, was er schreibt. Überzeugt mich immer.
Ich kann das Buch nur empfehlen.


6 Kommentare:

  1. Anonym20.5.09

    Das ist ein richtiges Wohlfühlbuch, oder? Wie eigentlich alle Bücher von Gaiman. Ich schätze diesen Autor sehr.
    Hat übrigens auch einen ganz interessanten Blog: http://journal.neilgaiman.com Lohnt sich sehr da einmal reinzuschauen.

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  2. JA!
    Ich werde auf jeden Fall noch mehr Bücher von ihm lesen, wie ich mir schon eine Weile vornehme. Die Rezi ist nämlich schon etwas älter ;) Aber ich habe vor einigen Tagen den Film auf DVD gesehen und habe mich wieder daran erinnert, wie schön das Buch war.
    Den Blog habe ich schon mal überflogen und schaue sicher öfter mal rein. Danke für den Tip!

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  3. 'Sternwanderer' war auch mein erstes Buch von Neil Gaiman. Seitdem hat's mir der Autor einfach angetan. 'Niemalsland' kann ich auch sehr empfehlen.

    LG,
    Nina

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  4. Hallo Nina! Danke für den Tip, ich werde es sicher lesen! Wenn es nur ein bisschen so ist wie "Sternwanderer", dann wird es mir sicherlich gut gefallen.

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  5. Barbara10.2.11

    Ein kleiner Tip hierzu: die Originalausgabe ist die illustrierte Version mit den ca 200 Illustrationen von Charles Vess (in Deutschland ist das die Panini-Ausgabe).
    So wurde das Buch urspruenglich verfasst - ohne Bilder verliert es etwas. Also wenn moeglich die illustrierte Version lesen.

    Und bezueglich "Niemalsland": das war urspruenglich mal eine BBC-Serie in 6 Teilen (Neverwhere). Sie ist leider nur auf englisch erhaeltlich - wer damit zurecht kommt, dem moechte ich sie allerdings waermesten empfehlen.

    Ebenfalls genial ist Gaimans Zusammenarbeit mit Terry Pratchett, "Ein gutes Omen", und natuerlich die Sandmann-Reihe, eine der besten Comic-Reihen aller Zeiten.

    LG,
    Barbara

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  6. Hallo Barbara,

    herzlich Willkommen im Blog.
    Sieh mal an, das habe ich gar nicht gewusst. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Bilder einen großen Reiz ausmachen können. Ich glaube aber, dass die Geschichte für sich stehen sollte.
    Ich sehe schon, ein Fan ;) Welche Autoren kannst Du denn noch empfehlen?

    LG
    Soleil

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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